JOHANN SEBASTIAN BACH - Chaconne aus der Partita Nr. 2 d-moll für Violine solo BWV1004
JOHANN SEBASTIAN BACH - Chaconne aus der Partita Nr. 2 d-moll für Violine solo BWV1004
JOHANN SEBASTIAN BACH
Chaconne aus der Partita Nr. 2 d-moll für Violine solo BWV1004
Ähnlich wie unter den Klavierwerken Bachs die gewaltige Chromatische Fantasie und Fuge ragt unter seinen Violinwerken die Chaconne aus der Solo-Partita d-moll hervor. Man vergißt allzu oft, daß Bach zwar zu seiner Zeit ein weltberühmter Cembalist und Organist, von Haus aus aber eigentlich Geiger war. Als Orchesterviolinist begann er am 8. April 1703 in Weimar seine künstlerische Laufbahn, 1708 bis 1717 wirkte er ein zweites Mal dort als Geiger und Cembalist. Der Ruf aus Käthen, der ihn 1717 an die Spitze eines Orchesters stellte (in dem er zweifellos selbst wiederum als Geiger mitspielte), erschien dem Zweiunddreißigjährigen als Höhepunkt seiner Laufbahn als Orchestermusiker, und er „vermeinete", wie er selbst schreibt, dort als Kapellmeister seine „Lebenszeit zu beschließen".
Damals entstanden neben sechs Solosonaten für Violoncello drei Sonaten und drei Partiten *ür Violine allein. Die Chaconne — oder italienisch Ciaccona (wie die Originalüberschrift lautet) — folgt in der 2. Partita den Hauptsätzen der Suite — Allemande, Courante, Sarabande und Gigue — als Schlußsatz. Es handelt sich um eine aus dem Tanz hervorgewachsene Variationsform, ähnlich der Passacaglia. Ein kurzes Baßthema — eigentlich nicht mehr als eine etwas erweiterte Kadenzformel (d1, d1 eis1, d1 b, g a eis1, d1) — bildet die Grundlage der Variationen. Dreiundsechzigmal wiederholt, dabei im Mittelteil auch nach Dur übertragen (und leicht abgewandelt), bietet es dem Komponisten die Möglichkeit, mit schier unerschöpflicher Fantasie eine Fülle von Gedanken und Bildern zu gestalten, die noch jeden Hörer in ihren Bann zogen. Schumann und Mendelssohn haben, um ihrer Begeisterung Ausdruck zu geben, das Werk bearbeitet, indem sie ihm eine Klavierbegleitung beifügten (was uns allerdings heute abwegig erscheint), Brahms hat eine Klavierstudie für die linke Hand daraus gemacht. Ihren faszinierenden Charakter gewinnt die Chaconne allerdings nicht zuletzt gerade durch die Klangfarbe der alle Register — sei es in drei- und vierstimmigen Akkorden, in weitgeschwungenen Melodiebögen, in Arpeggien oder in liedmäßiger Zweistimmigkeit — ausnutzenden Solovioline. Man kann das in seinen Mitteln so bescheidene, in seinem Inhalt so gewaltige Werk mit Fug und Recht einen Mikrokosmos nennen, ein Werk, in dem ein großer Meister auf kleinstem Räume die weltweite Vielfalt humanen Denkens und Fühlens einzufangen verstand. Technisch Ist das Stück allerdings von höchster Anspruchsfülle und — da wir ein mit Bachs Fingersätzen überliefertes Exemplar als Beleg dafür nehmen können, daß der Komponist die Solosonaten selbst gespielt hat — ein Zeichen auch für das Können des Violinspielers Bach.
Jürgen Malnka
Artikelnummer | Eterna 5 20 413 |
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Produktname | JOHANN SEBASTIAN BACH - Chaconne aus der Partita Nr. 2 d-moll für Violine solo BWV1004 |
Preis | 7,90 € |
Lieferzeit | Im Schallplattenladen Stralsund |
Interpret | Michail Waimann, Violine |
Name - Titel | JOHANN SEBASTIAN BACH - Chaconne aus der Partita Nr. 2 d-moll für Violine solo BWV1004 |
Label | Eterna |
Medientyp | EP / Vinyl 7" |
Vinylgewicht pro Schallplatte | 80 gramm |
Anzahl der Platten | 1 |
Beilagen | Keine |
Release-Datum | 1961 |
Allgemeiner Plattenzustand | Gebraucht |
Zustand Tonträger | Very Good (Gut) |
Zustand Cover | Very Good (Gut) |
Plattenreinigung | Reinigung mit Plattenwaschmaschine Double Matrix Professionel Sonic (Clearaudio) |