Jazzbühne Berlin 1982

Jazzbühne Berlin 1982

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Amiga Jazz Serie

JAZZBÜHNE BERLIN '82
Seite 1
Anita
Komposition: Theo Loevendie
THEO LOEVENDIE-QUARTETT:
Theo Loevendie (as)
Hans Dulfer (ts)
Arjen Gorter (b)
Martin van Duynhoven (dr)

Crystal Beils
Komposition: Charlie Mariano
PHILIP CATHERINE-DUO:
Philip Catherine (g)
Nicolas Fiszman (g)

Scherzoid
Komposition: Francois Jeanneau
TRIO HUMAIR-JEANNEAU-TEXIER:
Francois Jeanneau (ss)
Henri Texier (b)
Daniel Humair (dr)

Seite 2
Peace/Yes, Jesus Loves Me
Komposition: Horace Silver/Traditional
LESTER BOWIE-ENSEMBLE:
Lester Bowie (tp)
Ari Brown (ts)
Art Matthews (p)
Fred Williams (b)
Philip Wilson (dr)
David Peaston (voc)
Fontella Bass (p)

Straight, No Chaser
Komposition: Thelonious Monk
Arrangement: George Gruntz
RADIO BIG BAND BERLIN Leitung:
George Gruntz
Solisten:
Ernst-Ludwig Petrowsky (as)
George Gruntz (p)
Alan Skidmore (ts)
Manfred Schoof (fl-h)
Gerhard Pabst,
Bernd Hauswurz,
Herrmann Hess
Heinz Becker (tp)
Horst Schmidt,
Götz Geitner, Hubert Katzenbeier Henry Walther (tb)
Fredy Lehmann (tu)
Werner Schmidt (ss)
Konrad Körner, Julian Januschew (ts)
Helmut Wenzel (bars)
Klaus Koch (b)
Wolfgang Winkler (dr)

rec. 11.-13. Juni 1982, Volksbühne Berlin
Aufnahme: Rundfunk der DDR
Redaktion: Jürgen Lahrtz


Die sechste Ausgabe der JAZZBÜHNE BERLIN präsentierte in fünf Konzerten 15 Programmpunkte mit Gruppen und Solisten aus 13 Ländern - aber eine solche Auflistung sagt noch nichts über die musikalische Qualität des Festivals aus. Wenn die Fachpresse der JAZZBÜHNE Prädikate wie „besonders ausgereift", „ein starker Jahrgang", „reales Abbild zeitgenössischer Tendenzen im internationalen Maßstab" oder „am bisher ausgewogensten" verlieh, dann resultiert dies natürlich aus den künstlerischen Ergebnissen der beteiligten Musiker, die darum hier aufgezählt werden sollen: Theo Loevendie-Quartett (Niederlande); Jiri Stivin & Co. (CSSR); Radio Big Band Berlin (DDR); United Jazz Workshop Orchestra (Westberlin, BRD, Belgien, USA); Wesselin Nikolofs „Weiß-Grün-Rot" (VR Bulgarien); Lester Bowie-Ensemble (USA); Hans Rempel-Tentett (DDR); Trio Humair-Jeanneau-Texier (Frankreich); Sam Rivers' „Rivbea Orchestra" (USA); dazu spielten bei den nachmittäglichen Recitals die Pianisten György Szabados (Ungarische VR); Sakis Papadimitriou (Griechenland) und Abdullah Ibrahim/ Dollar Brand (Südafrika) sowie die Gitarristen Uwe Kropinski (DDR); Derek Bailey (Großbritannien) und Philip Catherine-Nicolas Fiszman (Belgien). Aus der hinter diesen Namen stehenden Breite und Vielfalt, aus den über 13 Musikstunden des Festivals einen Sampler zusammenzustellen, erweist sich als schwierig und erfordert Kompromisse. Daß mancher „seinen" Festivalfavoriten vermissen wird, ist unvermeidlich. Aber die Spieldauer einer Langspielplatte läßt sich nicht ad infinitum unterteilen, und auch die Maxime „Wer vieles bringt, wird manchem etwas bringen" hat sich als wenig tragfähig erwiesen. Die Musikauswahl dieser Platte resultiert letztlich aus dem Prinzip, ungekürzte Titel von repräsentativen Gruppen des Festivals vorzustellen.
Am Anfang der Platte steht jenes Quartett, welches aucl den Auftakt der JAZZBÜHNE BERLIN '82 bildete. Theo Loevendie, der „Große Alte Mann" der niederländischen Jazz-Avantgarde, stellte seine seit 1974 in unveränderter Besetzung spielende Gruppe vor. Loevendie, Jahrgang 1930, studierte in Amsterdam Komposition und Klarinette, heute ist er selbst Professor für Komposition an der Musikhochschule Rotterdam. Viele seiner Kompositionen zeitgenössischer Musik wurden auf Schallplatten veröffentlicht, international bekannt ist Loevendie jedoch vor allem durch seine anhaltenden und überzeugenden Jazz-Aktivitäten. Führender Solist' dieses Titels ist der Tenorsaxophonist Hans Dulfer, der auch eine eigene Gruppe leitet; weiter ist er als Auto eines Jazzbuches und durch journalistische Arbeiten bekannt.
Der belgische Gitarrist Philip Catherine spielte bei der JAZZBÜHNE im Duo mit seinem 17jährigen Schüler Nicolas Fiszman, der als wesentliche Neuentdeckung gilt. Catherine selbst, Jahrgang 1942, ist der stilistisch sicherlich vielseitigste Gitarrist des gegenwärtigen europäischen Jazz. Er spielte mit verschiedensten Bigbands, aber auch im Duo mitZbigniew Seifert oder Toto Blanke, er arbeitete noch mit Charles Mingus, begleitete aber auch Benny Goodman. Mit Stephane Grappelly spielte er Swing, mit Dexter Gordon oder Kenny Drew Bebop, mit Klaus Doldinger oder Jasper van't Hof Rockjazz, und immer wieder arbeitet er mit Charlie Mariano, dessen Komposition „Crystal Beils" er hier virtuos im Duo interpretiert. Im 1976 gegründeten Trio Humair-Jeanneau-Texier arbeiten drei Bandleader zusammen, die seit den frühen sechziger Jahren das Profil der französischen Szene prägen halfen. Daniel Humair, geboren 1938 in Genf, arbeitete seit seinem 20. Lebensjahr mit wesentlichen
amerikanischen Musikern, er gehörte auch zum Begleit-Trio der Swingle Singers und spielte mit Martial Solal oder George Gruntz, aber auch mit eigenen Gruppen. Francois Jeanneau, Jahrgang 1935, spielte zunächst Dixieland, ab 1958 wirkte er dann professionell in führenden französischen Gruppen mit und spielte oft mit amerikanischen Gaststars. Zwischen 1966 und 1975 arbeitete der Saxophonist meist als Studiomusiker und im Showbusiness, heute ist er meist in kleinen Jazzbesetzungen zu hören, spielt jedoch auch mit seiner „Pandemonium Big Band" und leitet ein A-cappella-Saxophon-Quartett. Henri Texier ist Multiinstrumentalist und Komponist. Neben seinen Jazzaktivitäten (u.a. mit Phil Woods, Lee Konitz, Don Cherry und Gato Barbieri) geht er in eigenen Ensembles gern seinen folkloristischen Ambitionen nach.
Lester Bowie, Jahrgang 1941, versprach mit seinem Ensemble „From The Root To The Source" programmatische Rückbesinnung auf die Tradition. Als Mitbegründer des „Art Ensemble Of Chicago" vor mehr als 15 Jahren wirkte der Trompeter beispielhaft an der Kreation jenes prägnanten Stilgemisches mit, das den Jazz der siebziger Jahre entscheidend formen half. Eklektizismus als Prinzip - so ließe sich das „Great Black Music"-Programm des Lester Bowie-Ensembles umschreiben. Von Spiritual und Blues über Gospel, Soul, Rock'n'Roll und Reggae bis zum Free Jazz spannte sich der Bogen. Im Falle dieser Gruppe vermittelt der Plattenausschnitt kein repräsentatives Bild, sondern eher eine Ausschnittvergrößerung - der Gospelsong wurde nicht nur wegen der Intensität des Vortrages ausgewählt, sondern auch, weil diese Farbe erstmals bei der JAZZBÜHNE vertreten war.
Als Gastdirigent der Radio Big Band Berlin hatte George Gruntz für die JAZZBÜHNE BERLIN "82 ein Thelonious Monk-Programm erarbeitet. Der 1932 geborene Schweizer Pianist, Komponist und Bandleader zeigte sich schon in äußerst unterschiedlichen musikalischen Konstellationen, Genres und Aufgaben bewandert und erfolgreich. Er spielte mit Jazz-Giants, von Louis Armstrong bis zu Don Cherry, aber auch mit den „Basler Trommlern und Pfeifern" und mit tunesischen Beduinen-Musikern. Er gastierte bei den wichtigsten internationalen Jazzfestivals, arbeitete aber auch mit Komponisten wie Rolf Liebermann oder Hans-Werner Henze zusammen. Auf Plattenproduktionen spielt er Klavier, Cembalo, Kirchenorgel oder elektronische Keyboards, er leitet eine Allstar-Bigband und das Sechs-Pianisten-Orchester „Piano Conclave", er schrieb Jazzkompositionen, Werke für Sinfonie-Orchester, Film-und Theatermusiken, ein Ballett und eine Jazz-Oper -und er spielt gern und souverän Live-Jazz, wovon man sich in dieser losgehenden Blues-Session nach Monks „Straight, No Chaser" überzeugen kann.
Rolf Reichelt

Mehr Informationen
ArtikelnummerAmiga 8 55 987
ProduktnameJazzbühne Berlin 1982
Preis17,90 €
LieferzeitIm Schallplattenladen Stralsund
InterpretVarious Artists
Name - TitelJazzbühne Berlin 1982
LabelAMIGA
MedientypLP / Vinyl 12"
Vinylgewicht pro Schallplatte140 gramm
Anzahl der Platten1
BeilagenKeine
Release-Datum1983
Allgemeiner PlattenzustandGebraucht
Zustand TonträgerVery Good + (Sehr gut)
Zustand CoverVery Good + (Sehr gut)
PlattenreinigungReinigung mit Plattenwaschmaschine Double Matrix Professionel Sonic (Clearaudio)
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