Jazz Und Lyrik

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Jazz Und Lyrik

JAZZ UND LYRIK

A
1  When It's Sleepy Time Down South
(Rene-Rene Muse)
Erkennungsmelodie
Jazz-Optimisten Berlin

2  South Rampart Street Parade
(Haggart-Bauduc-Crosby)
Jazz-Optimisten Berlin

3 Ode an die Seeaalsuppe
(Pablo Neruda; dt. Erich Arendt)
Sprecher: Eberhard Esche

4 Die Oliven gedeihn
(Asriel)
Jazz-Optimisten Berlin

5  Zerstörtes Liebesglück
(Erich Weinert)
Sprecher: Manfred Krug

6 Zwei Seelen
(Kurt Tucholsky)
Sprecher: Manfred Krug

7 Die Ballade vom Briefträger William  L. Moore aus Baltimore
(Biermann-Biermann)
Manfred Krug mit der Rhythmusgruppe der Jazz-Optimisten Berlin


B
1 Tiger Rag
(LaRocca)
Jazz-Optimisten Berlin

2  Anekdote
(Kurt Tucholsky)
Sprecher: Eberhard Esche

3 My Bonnie Is Over The Ocean
(Traditional)
Jazz-Optimisten Berlin

4  There's A Boat That's Leavin' Soon For New York
(Gershwin-Heyward-Gershwin)
Manfred Krug und die Jazz-Optimisten Berlin

5 Die sieben Sachen
(Samuil Marschak; dt. Marianne Schilow)
Sprecher: Manfred Krug

6 Hallelujah, I Just Love Her So
(Charles-Charles)
Manfred Krug und die Jazz-Optimisten Berlin

7 When The Saints Go Marchin' In
(Traditional)
Manfred Krug und die Jazz-Optimisten Berlin

8 Abschieds-Blues (Anders)
Ensemble „Jazz und Lyrik";
Sprecher: Werner Sellhorn

Mitschnitt von  der Veranstaltung,  die der Verlag Volk und Welt / Kultur und Fortschritt Berlin am 13. November 1964 in der neuen Kongreßhalle am Alexanderplatz Berlin durchführte
Manfred Krug, Rezitationen und Gesang
Eberhard Esche, Rezitationen
Jazz-Optimisten Berlin:
Meinhard Lüning (tp)
Hermann Anders (tb)
Konrad Körner (cl, ts)
Bernd Wefelmeyer (p)
Hans Schätzke (b)
Rainer Riedel (d)

Arrangements: Hermann Anders (A/2; B/1,3,6,7,8); Walter Bartel A/1; B/4); Andre Asriel (A/4); Manfred Krug (A/7). Programmgestaltung: Werner Sellhorn


Den Jazz als eine der vielen musikalischen Ausdrucksformen unserer Zeit mit .moderner, zeitgenössischer Lyrik zu verbinden ist kein Novum. Der amerikanische Negerdichter Langston Hughes zum Beispiel hat schon vor vielen Jahren mit solchen Programmen von sich reden gemacht. Die subjektiv-anarchistische, dennoch in gewisser Weise einen gesunden Protest ausdrückende Richtung der amerikanischen Beatniks - Jack Kerouac, Lawrence Ferlinghetti und andere - hat eine regelrechte Jazz-and-Poetry"-Welle hevorgebracht. Und überhaupt sind in der Geschichte der menschlichen Kultur Musik und Dichtung immer legitime Brüder gewesen, haben beide die Gedanken und Gefühle ihrer Zeit zum Ausdruck gebracht. Das gilt auch für den Jazz und die moderne Lyrik. Aber es hat nicht an Versuchen gefehlt, den Jazz als „Schrittmacher" der Dekadenz zu mißbrauchen; so hat in Westdeutschland Joachim Ernst Berendt in einer mehr als problematischen Weise die nihilistischen Verse eines Gottfried Benn mit Aufnahmen des modernen Jazz „illustriert". Als untauglich erwies sich auch die Praxis, Unvereinbares miteinander zu verbinden, etwa Gedichte von Heinrich Heine — also Dichtung des neunzehnten Jahrhunderts — mit dem Jazz unserer Tage. Bei uns ging man andere Wege. In den Programmen „Blues" und „Negerlyrik - Negermusik" (Eterna 7 60 013) im Theater im dritten Stock der Volksbühne Berlin wurde der Jazz mit der dichterischen Sprache der Neger Afrikas und Nordamerikas vereint, beim „Treffpunkt Jazz" in Berlin las der Schriftsteller Jens Gerlach eigene Jazzgedichte zur Musik der Jazz-Optimisten Berlin. Die Veranstaltung „Jazz und Lyrik" des Verlags Volk und Welt / Kultur und Fortschritt Berlin — vom Mai 1964 bis zum Sommer 1965 weit über fünfzigmal in allen Teilen unserer Republik vielbejubelt über die Bühne gegangen — spannte den Bogen weiter. Zum Jazz gesellte sich progressive Lyrik aus aller Welt — aus der Sowjetunion, aus Südamerika, aus Deutschland. Dem Charakter des Jazz entsprechend, wurden solche Verse ausgewählt, die die Liebe besingen, Menschlich Allzumenschliches apostrophieren oder gewisse Tatbestände ironisch-spöttisch kommentieren — kurz: vorwiegend heiter sind. Unsere Schallplatte gibt einen Querschnitt durch die 24. Veranstaltung „Jazz und Lyrik", die am 13. November 1964 in der neuen Kongreßhalle am Alexanderplatz in Berlin stattfand. Hier wie überall erfüllte sich die Absicht des Programms, Freude zu  bringen  und  dem  guten  Jazz  und  der  modernen  Lyrik  neue  Freunde  zu  gewinnen.

MANFRED KRUG
Geboren 1937 in Duisburg
Schule 1943 bis 1952
Lehre als Stahlwerker 1952 bis 1954
Schauspielschule 1954 bis 1956
Lebt als Schauspieler in Berlin
Schreibt und singt nebenbei


EBERHARD ESCHE
Geboren 1933 in Leipzig
Theaterhochschule Leipzig 1952 bis 1955
Theaterstationen: Meiningen, Erfurt, Karl-Marx-Stadt,Berlin (DeutschesTheater)
DEFA-Filme: „Nebel", „Der geteilte Himmel"

Mitschnitt von der Veranstaltung, die der Verlag Volk und Welt / Kultur und Fortschritt Berlin am 13. November 1964 in der neuen Kongreßhalle am Alexanderplatz Berlin durchführte
Manfred Krug, Rezitationen und Gesang Eberhard Esche, Rezitationen Jazz-Optimisten Berlin: Meinhard Lüning (tp) Hermann Anders (tb) Konrad Körner (cl,ts) Bernd Wefelmeyer (p) Hans Schätzke (b) Rainer Riedel (d) Programmgestaltung: Werner Sellhorn
A
When It's Sleepy Time Down South (Erkennungsmelodie) / South Rampart Street Parade / Ode an die Seeaalsuppe / Die Oliven gedeihn / Zerstörtes Liebesglück / Zwei Seelen / Die Ballade vom Briefträger William L. Moore aus Baltimore
B
Tiger Rag / Anekdote / My Bonnie Is Over The Ocean / There's A Boat That's Leavin' Soon For New York / Die sieben Sachen / Hallelujah, I Just Love Her So / When The Saints Go Marchin' In / Abschieds-Blues
Herausgegeben vom VEB DEUTSCHE SCHALLPLATTEN BERLIN
in Zusammenarbeit mit dem VERLAG VOLK UND WELT KULTUR UND FORTSCHRITT BERLIN
JAZZ OPTIMISTEN BERLIN
Anfang 1958 klopfte eines Tages ein junger Trompeter an meine Tür: Er heiße Lüning, seine Band nenne sich „Blue Music Brothers", und sie seien noch nie öffentlich aufgetreten; ob sie es einmal versuchen dürften ... Ich hörte mir die Gruppe an. Der Dixielandjazz, den die jungen Enthusiasten spielten, klang noch sehr unbeholfen. Andererseits waren alle Mitglieder der Band mit ganzem Herzen bei der Sache und ernsthaft bemüht, besser zu werden. Also wagte ich es, sie in der Reihe „Treffpunkt Jazz" im „Haus Berlin" in der Berliner Karl-Marx-Allee zum erstenmal einem größeren Publikum vorzustellen. Es wurde kein Erfolg. Aber es war auch kein Reinfall. Seitdem haben die „Jazz-Optimisten Berlin" - wie sie sich schließlich nannten — zu einem modernen, gut arrangierten und swingenden Dixielandjazz gefunden und sich zur führenden Dixielandband unserer Republik entwickelt. Sie gaben viele Konzerte in Berlin und verschiedenen Städten der DDR und unternahmen auch Tourneen nach Polen und in die CSSR; sie spielten in DEFA-Filmen wie „Verwirrung der Liebe" und „Auf der Sonnenseite", sie machten Aufnahmen für Schallplatten, Funk und Fernsehen und wirkten auch in verschiedenen Theaterprogrammen mit („Negerlyrik - Negermusik" und „Blues" im Theater im dritten Stock der Volksbühne Berlin; „Der Frieden" von Aristophanes/Hacks im Deutschen Theater Berlin).
Mit ihrer Musik haben die Jazz-Optimisten vielen Menschen Freude bereitet, getreu ihrem Wahlspruch, den mir ihr „Chef" Meinhard Lüning (eben jener junge Mann, der mich damals besuchen kam und der nun schon seit einiger Zeit als Arzt arbeitet) einmal als Widmung in ein Buch schrieb: „Es gibt für mich keine optimistischere Musik als den Jazz . . ." Als Mitarbeiter des Verlags für internationale Literatur Volk und Welt / Kultur und Fortschritt Berlin konnte ich meine jahrelange Freundschaft mit den Jazz-Optimisten dazu benutzen, sie und Manfred Krug für eine interessante und kulturpolitisch wichtige Aufgabe zu gewinnen, für das Programm „Jazz und Lyrik", mit dem wir über ein Jahr lang durch viele Städte der DDR reisten. Höhepunkt der Serie war unzweifelhaft das Konzert in der neuen Berliner Kongreßhalle am Alexanderplatz, das unsere Schallplatte in Ausschnitten wiedergibt. Hier, nur einige hundert Meter vom „Haus Berlin" entfernt, wurde mir klar, daß meine Entscheidung vor sechs Jahren richtig war.
Werner Sellhorn

Meinhard Lüning Trompete
Hermann Anders Posaune
Konrad Körner Klarinette, Tenorsaxophon
Bernd Wefelmeyer Piano
Hans Schätzke Baß
Rainer Riedel Schlagzeug

Mehr Informationen
ArtikelnummerAmiga 8 50 048
ProduktnameJazz Und Lyrik
Preis14,90 €
LieferzeitIm Schallplattenladen Stralsund
InterpretVarious
Name - TitelJazz Und Lyrik
LabelAMIGA
MedientypLP / Vinyl 12"
Vinylgewicht pro Schallplatte140 gramm
Anzahl der Platten1
BeilagenKeine
Release-Datum1965
Allgemeiner PlattenzustandGebraucht
Zustand TonträgerVery Good + (Sehr gut)
Zustand CoverVery Good + (Sehr gut)
PlattenreinigungReinigung mit Plattenwaschmaschine Double Matrix Professionel Sonic (Clearaudio)
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