Jazz Highlights Live in Berlin

Jazz Highlights Live in Berlin

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Jazz Highlights Live in Berlin

Amiga Jazz Serie

SEITE 1

PASSPORT
Komposition: Charlie Parker
Art Farmer-Quintett:
Art Farmer (tp, fl-h), Harry Sokal (ts,ss)
Fritz Pauer(p),
Günther Wohlgenannt (b), Joris Dudlt (dr)
rec. 25. Juni 1983, Volksbühne, Berlin

ROSES
(aus „Flower-Suite")
Komposition und Arrangement: Sam Rivers
Sam Rivers' Rivbea Orchestra:
Sam Rivers Iss, Id), Patiance Higgins (bars),
Jack Walrath (tp), Oliver Beener (tp),
Vincent Chauncey (fr-horn), Dick Griffin (tb)
Robin Eubanks (tb), Doug Purviance (tb)
Anthony Cox (b), Eli Fountain (dr)
rec. 13. Juni 1982, Volksbühne, Berlin

CRACKDOWN
Komposition und Arrangement: Thad Jones
Tony Coe (cl), Nils Landgren (tb), Wolfgang Winkler (dr)
Radio Big Band Berlin, Leitung: Thad Jones
rec. 24. Juni 1983, Volksbühne, Berlin

SEITE 2
CONCERTO FÜR JAZZPOSAUNE UND ORCHESTER
Komposition: Chris Barber/Richard Hill
Chris Barber(tb)
Großes Rundfunkorchester Berlin
Leitung: Robert Hanell
rec. 3. Oktober 1986, Palast der Republik, Berlin ■

PERCUSSION COMPLOT
Komposition: Giger/Lang/Nicholas/Gurtu
Family Of Percussion:
Peter Giger  
Stephan Lang   dr,perc
Tom Nicholas
Trilok Gurtu
rec. 10. Mai 1981, Volksbühne, Berlin

Aufnahmen: Rundfunk der DDR
Mitschnitte von Konzerten der „Jazzbühne Berlin"
(außer Titel 4)
Redaktion: Jürgen Lahrtz (1989)

Dies ist zweifellos eine ungewöhnliche, von gängigen Mustern abweichende Jazzkollektion, beinhaltet sie doch recht unterschiedliche ästhetische Aspekte, quasi von „New Orleans" bis "Avantgarde". Summarisch handelt es sich um „Highlights", festgehalten im Berliner Konzertgeschehen der achtziger Jahre.
Mit „Passport" (1949 von Charlie Parker komponiert) besitzt die LP einen glänzenden Auftakt im Zeichen der Bebop-Renaissance, zu deren Protagonisten seit den 60er Jahren der Trompeter/ Flügelhornist Art Farmer (Jahrgang 1928) zählt. Er ist eine der herausragenden wie beständigsten Persönlichkeiten des Modern Jazz, namhaft seit fast vierzig Jahren, ein Star seit seiner Zugehörigkeit zum Mulligan-Quartett (1958) und erfolgreich mit originellen Ensembles unter eigenem Namen. Mit seiner melodisch-geschmeidigen, delikat-leichtflüssigen, von klarer Logik markierten Spielhaltung ist Art Farmer ein Solist mit unverkennbarem Personalstil, -wertweit gefragt. In Wien, wohin er 1968 aus den USA übersiedelte, gründete er - neben vielen Aktivitäten -1980, im Verein mit dem hochtalentierten Pianisten/Komponisten Fritz Pauer (seit 1982 Leiter der Schweizer Jazzschule in Bern), jenes Quintett, mit dem er 1983 zur „Jazzbühne Bertin" kam. Die sämtlich jüngeren Mitspieler zählen zum Kern der Wiener Jazzszene; Harry Sokal und Joris Dudli spielen auch im „Vienna Art Orchestra" (Amiga 8 56168). Indem sie zu neueren Jazzentwicklungen tendieren, resultiert aus dem Zusammenspiel mit dem Flügelhornisten Art Farmer ein außerordentlich produktives Spannungsverhältnis, das einem Bebop-Thema wie „Passport" überraschende Gegenwärtigkeit vermittelt.
Mit Sam Rivers' „Rivbea Orchestra" kommt die musikalisch progressivste Position unter den hier vereinten Aufnahmen zum Ausdruck. Der Multiinstrumentalist und Komponist Sam Rivers (Jahrgang 1930) fand über Rhythm & Blues, Swing und Modern Jazz (u.a. 1964 Miles Davis-Quintett) zum FREE JAZZ (1967-1971-Cecil Taylor-Gruppe). 1971 eröffneten Sam Rivers und seine Frau Bea in New York das „Studio RIVBEA" (RIVers/BEA), ein Experimentierzentrum für junge Avantgardemusiker, das den Anstoß zur Entstehung der für den Avantgardejazz der 70er Jahre so bedeutsam gewesenen „Loft Scene" gab, die in Sam Rivers ihre mobilisierende wie gleichermaßen geistige Leitfigur besaß. Zu Rivers' außergewöhnlich vielfältigen Aktivitäten gesellt sich seit 1976 auch die Arbeit mit größeren Klangkörpern, unter Vermeidung herkömmlicher Big-Band-Schemata. Das 1982 für eine Welttournee formierte „Rivbea Orchestra" ließ überraschenderweise „Ellingtonia"-Stimmungen wie auch „Cool"- Klangliches ä la Gil Evans im Gesamtkonzept anklingen, wofür die eigenwillige Instrumentierung der Bläsergruppe eine ideale Basis bildete. Sam Rivers' Komposition „Roses" (aus der „Flower-Suite") zeugt von seinem Klang- und Formsinn, gewinnt Griffigkeit durch eine gewisse „Funky-Atmosphäre" und besitzt in Rivers' weitgespanntem Sopransaxophonsolo ihren solistischen Glanzpunkt. Auf modem-swingender „Mainstream"-Linie musiziert die RADIO BIG BAND BERLIN, deren hohes Niveau bei schon mancher „Jazzbühne" Akzente setzte, speziell durch die Mitwirkung von international hochkarätigen Gastdirigenten. So lag 1983 die Leitung bei dem unvergessenen Thad Jones (1923-1986), der die Band quasi über sich selbst hinauswachsen ließ. Jones hatte als Trompeter und Arrangeur/Komponist derCount Basie-Band (1954-1963) seinen Aufstieg genommen und anschließend mit dem „Thad Jones-Mel Lewis-Jazz Orchestra" (1965-1978) Weltruf erlangt; in seinem letzten Lebensjahr leitete er das Count Basie-Orchester. Mkseinen neuen Arrangierprinzipien, in Einklang mit der Basie-Tradition, wies Thad Jones dem Big-Band-Jazz neue, weithin Schule machende Wege. Jones' „Crackdown" bringt die Handschrift des Arrangeurs deutlich zur Geltung, wobei die mit imponierender Präzision und in bester Swinglaune agierende RADIO BIG BAND BERLIN sowie die als Gastsolisten mitwirkenden Tony Coe aus England (überraschenderweise auf der Klarinette) und Nils Landgren aus Dänemark, aber auch der langbewährte Band-Schlagzeuger Wolfgang Winkler der Vorlage adäquat Rechnung tragen.
Inwieweit ein ausschließlich auf Perkussionsinstrumenten beruhendes Ensemble weit mehr als „nur Rhythmus" zu erzeugen imstande ist, demonstriert schon seit den 70er Jahren die von dem Schweizer Peter Giger ins Leben gerufene „Family Of Percussion" - Höhepunkt in einem speziellen Perkussionskonzert bei der 1981er „Jazzbühne". Wie Peter Giger und seine Mitspieler Tom Nicholas (USA), Trilok Gurtu (Indien) und Stephan Lang (BRD) ihre Musik sehen, formulierte Tom Nicholas folgendermaßen: „Mit unserer Gruppe blicken wir gewissermaßen zurück. Schlagzeuge sind Urinstrumente... Sie sind zwar primär rhythmisch ausgerichtet, aber sie können ebenso melodisch gespielt werden, und sie sind reicher an differenzierten Klangfarben als sogenannte Melodieinstrumente." - „Percussion Complot" beweist es. DER Kontrapunkt unter den „Highlights" ist zweifelsohne das von dem englischen Komponisten Richard Hill eigens für Chris Barber geschriebene „Concerto für Jazzposaune und Orchester". In drei Sätzen reflektiert es drei Grundstimmungen des New-Orleans-Jazz: „Andante" (Ragtime) / „Larghetto" (Blues) / „Allegro Vivace" (Stomp). Für Chris Barber (Jahrgang 1930) stellte das „Concerto" ein absolutes Novum dar; noch nie war er als Posaunist derart gefordert worden, noch nie hatte er mit einem Sinfonieorchester gespielt. Die im Rahmen der Berliner Festtage '86 im Palast der Republik stattgefundene Welturaufführung - im Verein mit dem Großen Rundfunkorchester Berlin unter Robert Hanell - geriet zu einem vielbejubelten Erfolg, zu einem „Meilenstein" in der vierzigjährigen Laufbahn des künstlerisch erstaunlich agilen Posaunisten Chris Barber, dem New-Orleans-Jazz lebendige Kunst bedeutet.
Karlheinz Drechsel (1989)

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ArtikelnummerAmiga 8 56 468
ProduktnameJazz Highlights Live in Berlin
Preis17,90 €
LieferzeitIm Schallplattenladen Stralsund
InterpretVarious Artists
Name - TitelJazz Highlights Live in Berlin
LabelAMIGA
MedientypLP / Vinyl 12"
Vinylgewicht pro Schallplatte140 gramm
Anzahl der Platten1
BeilagenKeine
Release-Datum1989
Allgemeiner PlattenzustandGebraucht
Zustand TonträgerVery Good + (Sehr gut)
Zustand CoverVery Good + (Sehr gut)
PlattenreinigungReinigung mit Plattenwaschmaschine Double Matrix Professionel Sonic (Clearaudio)
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