Jazz Auf Amiga 1947 - 1962 - 4

Jazz Auf Amiga 1947 - 1962 - 4

24,90 €
Auf Lager
Nur 1 übrig
Lieferzeit: Im Schallplattenladen Stralsund

Amiga Jazz Serie
auch unter dem Label 'Blue Song' erschienen

JAZZ AUF AMIGA 1947-1962 - 4

Seite 1

Bumerang
(Klein)
RUNDFUNK-TANZORCHESTER BERLIN
Leitung: Günter Gollasch
Günter Gollasch (as, Id), Günter Nowack, Werner Staniek,
Kurt Beyer, Martin Möhle (tp), Harald Gebhardt, Herbert Krapka,
Freddy Lehmann, Horst Schmidt (tb), Erich Lützenberg (as),
Fritz Heimann, Gerhard Miehatsch (ts), Kurt Perlow (bars).
Siegfried Beyer (p), Horst Abel (g), Günter Sefzig (b),
Harald Müller (dr)
rec. 4. 5.1956, Berlin

Big Band Bounce
(Möhle)
Besetzung wie Titel 1, jedoch Siegfried Möhle (dr)
rec. Oktober 1958, Berlin

Love In Swingtime
(Lambert/Richards/M ills)
ERNIE ENGLUND und sein Orchester
Ernie Englund (tp, Id), Ake Blomqvist, Frits Fust (cl, as, ts),
Gösta Theselius (ts), Charles Norman (org), Sven Stiberg (g),
Simon Brehm (b), Gunnar Nyberg (dr), Alice Babs Nilsson-
Sjöblom (voc)
rec. 1955/56, Stockholm

Cocktails ForTwo
(Johnston/Coslow)
Ernie Englund (tp, Id), Gösta Theselius (ts), Charles Norman (org),
Simon Brehm (b), Gunnar Nyberg (dr)
rec. 1955/56, Stockholm

Boogie in B
(Gebhardt)
LUBO D'ORIO und sein Orchester
Lubo D'Orio (Id, arr), Otto Fröhlich, Werner Windler,
Erwin Kullak, Kurt Freiberg (tp), Ferri Juza, Henry Masnick,
Günter Seppel, Bob Henders (tb), Gustav Brendel, Heinz
Klink (as), Kurt Abraham, Helmut Bartz (ts), Hubertus Schulte
(bars), Fred Schröter (p), Jürgen Hillmann (g), Gustav Lück (b),
Kurt Mamlock (dr)
rec. 24.10.1956, Berlin

Bei Toni
(Rokovic)
HELMUT WEGLINSKI-QUINTETT
Helmut Weglinski (v), Flip Gehring (vib), Bora Rokovic (p),
Branko Pejakovic (b), Hans Hoitz (dr)
rec. 1.12.1956, Berlin

Harlem Strut
(Porten)
WILLY BERKING und sein Orchester
Willy Berking (Id, arr), Horst Fischer (tp-solo), Fritz Petz,
Egon Küster, Herbert Reich, Ludwig Fassold (tp). Albert
Mangelsdorff, Ernst Stähr, Heinrich Hofmann, A. Stockhaus (tb),
Heinz Krell, Arthur Koppernok (as)," Menno Bolt, Philipp Rösser
(ts), Waldemar Helbourg (bars), Louis Freichel (p), Werner
Dies (g), Benno Schilling (dr)
rec. 12.4. 1956, Frankfurt/M.

Seite 2
Thema in Moll
(Majewski)
JOHANNES REDISKE-QUINTETT
Johannes Rediske (g), Lothar Noak (cl, ts), Alex Spychalski (p),
Manfred Behrendt (b), Heinz Niemeyer (dr)
rec. 14.5.1957, Berlin

Lover Come Back To Me
(Romberg/Hammerstein)
Besetzung wie Titel 8, jedoch zusätzlich Ingrid Werner (voc)
rec. 15. 5.1957, Berlin

Basin Street Blues
(Williams)
GUSTAV BROM'S DIXIELAND-BAND
Gustav Brom (Id), Jaromir Hnilicka (tp), Frantisek Navratil (cl),
Stanislav Vesely (tb), Frantisek Malat (p), Jan Kulisek (bj).
Ludek Hulan (b), Ivan Dominak (dr), Toby Fichelscher (voc)
rec. 7.3.1957, Berlin

When The Saints Go Marching In
(Traditional)
Besetzung wie Titel 10, jedoch Ludek Hulan für
Toby Fichelscher (voc)
rec. 7.3.1957, Berlin

Bärenspuren
(Malat/Kulisek)
GUSTAV BROM mit seinen Solisten
Gustav Brom (Id), Jaromir Hnilicka (tp), Stanislav Vesely (tb),
Jan Kulisek (frh), Emil Janecek (tu), Frantisek Navratil (as),
Dr. Miroslav Rücker (ts), Josef Hruska (bars), Frantisek Malat (p),
Ludek Hulan (b), Ivan Dominak (dr)
rec. 7.3.1957, Berlin

l've Found A New Baby
(Williams/Palmer)
JAZZ-BAND HALLE
Alfons Zschockelt (bj, Id), Erhard Klaue (tp), Wilhelm Heller (cl),
Helmut Kaufmann (ts), Sigurd Klaue (p). Günter Kalimann (b),
Wolfgang Papenroth (dr), Klaus Woyski (wb)
rec. 4.7. 1957, Berlin

Moderne Harlekinade
(Hörig)
ALO KOLL und sein Tanzorchester
Alo Koll (Id, arr), Hans-Günter Werner (tp-solo), Wolfgang
Albrecht, Manfred Leucht (tp), Götz Geitner (tb), Hermann
Rudrich, Wolf Wildenhain (as), Helmut Meyenberg, Kurt Richter
(ts), Klaus Bernau (bars), Wolfgang Gerhardt (p), Eberhard
Leibung (b), Horst Graf (dr)
rec. April 1957. Berlin

Redaktion: Jürgen Lahrtz (1982)

Auch diese 4. Langspielplatte innerhalb der fünfteiligen AMIGA-Jazz-Retrospektive enthält ausschließlich Aufnahmen, deren Erstveröffentlichungen noch auf Schelllackplatten erfolgt waren. Die musikalische Palette ist breiter als bei den vorangegangenen Zusammenstellungen und vermittelt einen interessanten Querschnitt vom AMIGA-Jazzprogramm in der zweiten Hälfte der 50er Jahre.
„Bumerang" (Boogie Woogie) und „Big Band Bounce" zählen unter Jazzaspekt zu den gelungensten Dokumenten aus der Anfangsphase des im Januar 1956 gegründeten Rundfunk-Tanzorchesters Berlin. Unter der Leitung des Klarinettisten/Altsaxophonisten Günter Gollasch, der bis 1981 dem Orchester vorstand, erlangte es binnen kurzem einen Spitzenplatz unter den Big Bands in der DDR, gestützt auf die weiterentwickelten Erfahrungswerte des klassischen Big Band-Swing. Günter Nowack, Harald Gebhardt, Fritz Heimann (der, wie manch anderer aus Gründertagen, noch heute dem Klangkörper angehört) und Siegfried Beyer bildeten den Stamm der Chorussolisten, während Martin Möhle und ebenfalls H. Gebhardt für die jazzorientierten Arrangements sorgten und auch Kompositionen beisteuerten.
1956 publizierte AMIGA mit dem schwedischen Orchester Ernie Englund, eine hervorragende Swing-Formation, wofür speziell „Love In Swingtime" ein überzeugender Beleg ist. Trompeter Ernie Englund, unüberhörbar auf Harry James' Spuren, hatte eigens für die Studioproduktion einige schon seit den frühen 40er Jahren namhafte Vertreter des international hochgeschätzten Stockholmer Jazz-Kreises engagiert, u.a. die prominenten Gösta Theselius (ts-Soli), Charles Norman (der zwar bei Englund Hammondorgel spielte, jedoch ein brillanter Swingpianist war) und vor allem auch Alice Babs, die sich vom Teenager-Star im Jahre 1940 zu Schwedens populärster Schlager- und Jazzsängerin von internationalem Ruf emporgearbeitet hatte, um schließlich im Verlauf der 60er Jahre als Mitglied der SWE-DANES, mit internationalen Jazz-All-Star-Gruppierungen und besonders auch als Sängerin mit dem Ellington-Orchester (1963, 1968,1973) Weltruf zu erlangen.
Ähnlich dem dänischen Svend Asmussen-Ensemble, pflegte das Helmut Weglinski-Quintett (BRD) exzellenten, jazzbetonten Combo-Swing, wobei es mit seiner Kombination von Violine und Vibraphon eine gewisse Außenseiterposition unter den im allgemeinen von Bläsern geprägten Kleinbesetzungen belegte. Helmut Weglinski, Flip Gehring und der Jugoslawe Bora Rokovic, der überdies als Komponist/Arrangeur den Quintettstil stark beeinflußte (wie er später auch das Profil des Edelhagen-Orchesters mitbestimmte), setzten die wesentlichen Akzente. Rokovic's „Bei Toni" war typisch für die nervige Hot-Stilistik des Quintetts.
Im Fahrwasser des Big Band-Swing, mit außerordentlichem Publikumserfolg, musizierten die Orchester Lubo D'Orio (Westberlin) und Willy Berking (BRD). Völlig natürlich lautete für beide die Zielstellung: „Tanzmusik" - d. h. prinzipiell vorgegebene stilistische Orientierung. Während sich jedoch Lubo D'Orio im allgemeinen international beliebte Big Band-Modelle (Glenn Miller, Charlie Barnet, Tommy Dorsey u.a.) zum Vorbild nahm, folgte Willy Berking in erster Linie seinen eigenen musikalischen Vorstellungen, wie man es von ihm bereits seit den 30er Jahren - er gehörte zu den stilbildenden Persönlichkeiten der deutschen Orchestertanzmusik - gewohnt war. In seinem Orchester saßen stets auch potentielle Jazzsolisten, damals u. a. Albert Mangelsdo.rff. Die Titel „Boogie in B" bzw. „Harlem Strut" reflektierten die jazzhafte Big Band-Linie, letzteres als Feature für den phänomenalen Trompeten-„Artisten" Horst Fischer, der nach 1945 blutjung aus dem Orchester Karl Walther im damaligen Chemnitz hervorgegangen war. Von der modernen Jazzentwicklung im allgemeinen, vom Shearing-Quintett im besonderen inspiriert, musizierte das Johannes Rediske-Quintett (Westberlin), das mit seiner kammermusikalisch-kühlen Konzeption mit an der Spitze der „Modernen" stand, geleitet vom bis dahin erfolgreichsten deutschen Jazzgitarristen. Das auf einer Fuge aus J. S. Bach's „Wohltemperierten Klavier" basierende „Thema in Moll" (worin sich auch der Einfluß des gerade sensationell erfolgreichen .Modern Jazz Quartet' zeigte) besaß regelrecht Hit-Popularität. Das neue ästhetische Ideal des Cool Jazz kam auch mit dem vielgespielten Evergreen „Lover Come Back To Me" zu überzeugender Geltung, wobei die Ausdruckshaltung der Sängerin Ingrid Werner eine wichtige Komponente darstellte.
Ebenfalls im Zeichen des Cool Jazz, jedoch unter spezifischem „West Coast"-Einfluß, vor allem der Sound-Arrangeure Gerry Mulligan und Jimmy Giuffre sowie des Orchesters von Shorty Rogers, musizierte das Solistenensemble von Gustav Brom (Brno). Es übte für die Entfaltung des modernen Jazz in der CSSR wahrhafte Pionierfunktion aus und vermittelte darüber hinaus dem allgemeinen Jazzprogreß in den sozialistischen Ländern, u.a. auch mit zahlreichen DDR-Gastspielen, wesentliche Impulse. Die Komposition „Bärenspuren" artikulierte das „westküstliche" Profil prototypisch, doch stand diesem überraschenderweise auch eine Dixieland-Variante konträr gegenüber. Die diesbezüglichen Traditionsstücke „Basin Street Blues" und „When The Saints ..." erhielten in ihren speziellen AMIGA-Studioversionen zusätzliche Farbtupfer durch die Mitwirkung des Bluessängers Toby Fichelscher (Westberlin) bzw. des singenden Vollblutmusikanten Ludek Húlan (der mit zu den engagiertesten Initiatoren des CSSR-Jazz zählte). Der Dixieland-Tradition enger verbunden, verkörperte die Jazz-Band Halle den damaligen Spitzenstand des Amateur-Jazz (!) in der DDR, wofür das besten Ensemblegeist demonstrierende „l've Found A New Baby" unverändert lebendig Zeugnis ablegt. Die abschließend erklingende „Moderne Harlekinade" erinnert an die leider zu selten praktizierten Jazzambitionen des Leipziger Tanzorchesters Alo Koll. Die Aufnahme der in moderner Swing-Manier gehaltenen Günter Hörig-Komposition erregte seinerzeit viel Aufsehen, nicht zuletzt wegen der von erstaunlicher Kraft und Klangfülle geprägten Virtuosität des - noch heute mit eigener Gruppe aktiven - Trompeters Hans-Günter Werner, der sich in den 50er_Jahren in Dresden bereits mit eigener Big Band sowie der ersten Bebop-Combo des DDR-Jazz verdient gemacht hatte.
Karlheinz Drechsel (1982)

Mehr Informationen
ArtikelnummerAmiga 8 55 855 (8 50 855)
ProduktnameJazz Auf Amiga 1947 - 1962 - 4
Preis24,90 €
LieferzeitIm Schallplattenladen Stralsund
InterpretVarious Artists
Name - TitelJazz Auf Amiga 1947 - 1962 - 4
LabelAMIGA
MedientypLP / Vinyl 12"
Vinylgewicht pro Schallplatte180 gramm
Anzahl der Platten1
Release-Datum1980
Allgemeiner PlattenzustandGebraucht
Zustand TonträgerNear Mint (Neuwertig)
Zustand CoverVery Good + (Sehr gut)
PlattenreinigungReinigung mit Plattenwaschmaschine Double Matrix Professionel Sonic (Clearaudio)
Eigene Bewertung schreiben
Sie bewerten:Jazz Auf Amiga 1947 - 1962 - 4
Ihre Bewertung