Jazz Auf Amiga 1947 - 1962 - 2

Jazz Auf Amiga 1947 - 1962 - 2

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Amiga Jazz Serie
auch unter dem Label 'Blue Song' erschienen

Jazz auf Amiga 1947 - 1962 - 2

Seite 1
Blue Lou
(Sampson/Mills)

Muskrat Ramble
(Ory)

Amiga Stomp
(Stewart)
Rex Stewart's 'Hot Club Berlin' Session:
Rex Stewart (c, Id), Hans Berry, Macky Kasper (tp), Carlton Riley, Walter Dobschinski (tb), Joe Appleton (cl, ts), Louis Stephenson (as), Conrad Martinez (p), Heinz Cramer (g), Teddy Lenz (b), Clinton Maxwell (dr)
rec. 15.7.1948, Berlin

Bei dir war es immer so schön
Mackeben
Besetzung sehe oben; jedoch Fritz Schulz-Reichel (p) für Conrad Martinez

Linden Blues
(Sterwart)
Bestzung siehe oben; jedoch Helmuth Wernicke (p) für Fritz Schulz-Reichel

Old Woman Blues
(Stewart)
Rex Stewart (c, voc), Carlton Riley (tb), Joe Appleton (cl, ts), Louis Stephenson (as), Helmuth Wernicke (p), Heinz Cramer (g), Teddy Lenz (b), Clinton Maxwell (dr)
rec. 15. 7.1948, Berlin

I Can't Give You Anything But Love
(McHugh/Fields)

Sweet Sue
(Harris/Young/Rotter)
Heinz Becker-Quintett:
Heinz Becker (acc, Id), Heinz Kamberg (cl), Franz Zwikl (v), Fritz Wölffer (g), Rudi Schelenz (b), llja Glusgal (voc - nur Titel 7)
rec. Anfang 1949, Berlin

Seite 2
Boogie Woogie (Doo-s Boogie)
(Dobschinski)

In The Mood
(Garland)

Schwarzer Panther
(Consiglio)
Walter Dobschinski und die Swingband des Berliner Rundfunks:
Walter Dobschinski (tb, Id, arr), Jean Orban (tp), Baldo Maestri (cl, as), Detlev Lais (ts), Erwin Lehn (p), Franz Fijal-Lipinski (g), Piero Roncoroni (b), Herbert Kysielka (dr)
rec. Februar (Titel 9 und 10); Mai (Titel 11) 1947, Berlin

Hallo, Mr. Be-Bop
(Kasper)
Walter Dobschinski und die Tanzkapelle des Berliner Rundfunks: Walter Dobschinski (tb, Id, arr), Macky Kasper (tp), Baldo Maestri (cl, as), Detlev Lais (ts), Omar Lamparter (as), Fritz Schulz-Reichel (p), Franz Fijal-Lipinski (g), Piero Roncoroni (b), llja Glusgal (dr)
rec. Mai 1948, Berlin

Choo-Choo Boogie
(Horton/Darling/Gabler)

Berlin-Expreß
(Dobschinski)
Walter Dobschinski und die Tanzkapelle des Berliner Rundfunks: Walter Dobschinski (tb, Id, arr), Macky Kasper, Otto Fröhlich (tp), Baldo Maestri (cl, as), Omar Lamparter (as), Detlev Lais, Harry Winkler (ts), Fritz Schulz-Reichel (p), Franz Fijal-Lipinski (g), Piero Roncoroni (b), llja Glusgal (dr), Rita Paul (voc - nur Titel 13)
rec. August/September 1948, Berlin

St. Louis Blues
(Handy)

Dob's Rhythmen
(Dobschinski)
Walter Dobschinski und seine Solisten:
Walter Dobschinski (tb, Id, arr), Macky Kasper, Otto Fröhlich (tp), Herbert Müller (cl, as), Omar Lamparter (as), Detlev Lais, Harry Winkler (ts), Fred Schröter (p), Franz Fijal-Lipinski (g), Teddy Lenz (b), Günther Becker (dr) „St. Louis Blues" wahrscheinlich zusätzlich Erich Plate (tp), Erich Boehm, Heinz Stoeckel (tb)
rec. Oktober 1948, Berlin

Redaktion: Jürgen Lahrtz (1981)
Überspielung von Original-Schellackplatten (78 U/min.) unter Beibehaltung des authentischen Klangbildes der Originalaufnahmen.

Mit Nr. 1 der fünfteiligen Retrospektive „JAZZ AUF AMIGA 1947-1962" haben einige der wichtigsten ersten Tondokumente des deutschen Nachkriegsjazz bereits ihre Wiederveröffentlichung gefunden. Die hiermit vorliegende Nr. 2 enthält - neben weiteren Einspielungen des seinerzeit tonangebend gewesenen Berliner Jazzkreises - als Besonderheit jene (weltweit als Sammlerraritäten vielzitierten) sechs Aufnahmen vom 15.7.1948, die an das erste Gastspiel einer amerikanischen Jazzgruppe unter Leitung von Rex Stewart vor deutschem Publikum nach der Befreiung vom Faschismus erinnern. Über ihren musikalischen Gehalt hinaus widerspiegeln auch sie Optimismus und Tatendrang in jenen Jahren des Aufatmens und Neubesinnens, künden vom Mut der Menschen, aus Ruinen neues Leben erblühen zu lassen. Die meisten Jazzmusiker und -anhänger hatten den (auch wider den Jazz gerichteten) Naziterror bewußt miterlebt. Hieraus resultierte ihre unbändige Vehemenz, mit der sie an der demokratischen Erneuerung von Kunst und Kultur aktiv teilnahmen und die hierdurch eröffneten Entfaltungsmöglichkeiten, von denen sie jahrelang geträumt hatten, für sich nutzten. Insofern war es völlig natürlich, daß das erste Gastspiel eines afroamerikanischen Jazz-Stars, wie ihn der durch seine langjährige Zugehörigkeit zum Duke Ellington-Orchester berühmt gewordene Kornettist Rex Stewart (22.2.1907-7. 9.1967) zweifellos verkörperte, eine echte Sensation bedeutete. Die vom internationalen Nizza-Jazzfestival nach Berlin weitergereisten Musiker um Rex Stewart stellten sich in der ersten Julihälfte 1948 sowohl in größerem Rahmen als auch in intimer Klubatmosphäre vor. Faszinierende Höhepunkte vermittelten die vom damaligen „Hot Club Berlin" inszenierten nächtlichen Jam-Sessions, in deren Verlauf es immer wieder zu inspirierenden Begegnungen zwischen Berliner Musikanten mit ihren Gästen aus den USA kam. Der erzmusikantische, langjährig erfahrene Rex Stewart erwies sich - wie bei seinen Ellington-Aufnahmen - als ein wahrer Meister der Growl-Spielweise (spezielle, durch Dämpfer erzeugte Intonation), die ihn als Solist unverwechselbar machte. Die musikalisch überraschend homogenen, hauptsächlich im Zeichen des Swing stehenden Sessions erweckten die Idee des Festhaltens der Musikantenbegegnung in AMIGA-Rillen, was allerdings von vornherein (da die Langspielplatte noch auf ihre Verbreitung wartete) die Beschränkung auf Einspielungen von drei Minuten Dauer, d. h. eine exakte Fixierung des Spielablaufes einschließlich Soloaufteilung unumgänglich machte. Daß dennoch ausgewogene Aufnahmen mit Session-Fluidum, ja durchaus kleine, jazzige Kabinettstückchen - z.T. mit Rahmenarrangements von Walter Dobschinski -entstanden, verweist auf Können wie Geist der Beteiligten. Überdies spielte Rex Stewart die erste Jazzversion zu Theo Mackeben's Erfolgsmelodie, „Bei dir war es immer so schön", wie auch sein aus persönlicher Erschütterung geborener „Linden  Blues die einzige auf Schallplatte festgehaltene ästhetische Reflexion eines Jazzmusikers auf die vom Krieg noch total zerstört gewesene Straße „Unter den Linden".
Walter Dobschinski war schon während der dreißiger Jahre als Posaunist und Arrangeur im Teddy Stauffer-Orchester, später im Kurt Hohenberger-Solistenorchester (dem auch Detlev Lais und Fritz Schulz'Reichel angehörten) sowie im Deutschen Tanz- und Unterhaltungsorchester zu Ansehen gekommen. Als Orchesterleiter fungierte er jedoch erstmals 1947, nachdem ihn der Berliner Rundfunk mit der Bildung einer Swingband beauftragt hatte, die in kleinerer Besetzung eine Art Gegenpol zum großformatigen RBT-Orchester (AMIGA 8 50 852) abgeben sollte. Im Prinzip handelte es sich um ein jazzorientiertes, dem Swingideal verpflichtetes Tanzorchester, gestützt auf vorzügliche Musiker, die in der Mehrzahl gleichermaßen auch dem RBT-Orchester angehörten. Dobschinskis erstaunlich leichtflüssige, bewußt einfach gehaltenen, vom typischen „Dob's Sound" geprägten Arrangements, ferner die durchweg exzellenten Chorussolisten, die publikumswirksamen Gesangssolisten Rita Paul und llja Glusgal sowie ein äußerst attraktives, stets aktuelles Repertoire trugen der Band hohe Publikumsgunst ein und machten sie zum seinerzeit meistbeschäftigten AMIGA-Orchester. Walter Dobschinskis im Februar 1947 aufgenommener „Boogie Woogie", der knapp zwei Jahre später in „Dob's Boogie" umbenannt wurde, avancierte sprunghaft zu einem der erfolgreichen deutschen Orchestertitel der Nachkriegszeit und ist noch heute als Swing-Evergreen lebendig.
Die beiden Aufnahmen des Heinz Becker-Quintetts erinnern an eine wahrscheinlich nahezu völlig vergessene Berliner Combo, deren Leiter nicht nur die seltene Kunst swingenden Akkordeonspiels beherrschte, sondern auch mit nicht alltäglicher Instrumentalbesetzung, delikaten Arrangements und vor allem auch ausgezeichneten Mitspielern der hervorragenden Combo-Musikpalette jener Jahre auflockernde, manchmal erfreulich angejazzte Farbtupfer bescherte.
Karlheinz Drechsel

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ArtikelnummerAmiga 8 55 853 (8 50 853)
ProduktnameJazz Auf Amiga 1947 - 1962 - 2
Preis9,90 €
LieferzeitIm Schallplattenladen Stralsund
InterpretVarious Artists
Name - TitelJazz Auf Amiga 1947 - 1962 - 2
LabelAMIGA
MedientypLP / Vinyl 12"
Vinylgewicht pro Schallplatte180 gramm
Anzahl der Platten1
Release-Datum1980
Allgemeiner PlattenzustandGebraucht
Zustand TonträgerNear Mint (Neuwertig)
Zustand CoverVery Good + (Sehr gut)
PlattenreinigungReinigung mit Plattenwaschmaschine Double Matrix Professionel Sonic (Clearaudio)
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