Isaak Dunajewski

Isaak Dunajewski

Isaak Dunajewski
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Marsch der fröhlichen Jugend
aus dem Film „Lustige Burschen" Text: Wassili Lebedew/Kumatsch/dt.: Alexander Ott
Hermann Höhnet, Bariton Rundfunk-Solistenvereinigung  und  Mitglieder des Rundfunkchores Berlin

Der Wasserträger
Text: Wassili Lebedew/Kumatsch/dt.: Alexander Ott
Konrad Rupf, Baß

Mondwalzer
Text: Wassili Lebedew/Kumatsch/dt.: Alexander Ott
Renate Hoff, Sopran

Das Lied vom freien Wind
aus der Operette „Freier Wind" Text: W. Winnikow/W. Kracht/W. Tipot/dt.: Alice Wagner/Heinrich Möller
Hermann  Hähnel, Bariton Rundfunk-Solistenvereinigung   und   Mitglieder des  Rundfunkchores Berlin

Lied und Tanz der Pepita (Dreizehn zerlumpte kleine Kinder) aus der Operette „Freier Wind"
Text: W. Winnikow/W. Kracht/W. Tipot/dt.: Alice Wagner/Heinrich Möller
Waltraut  Kromer, Sopran

Das Lied vom Vaterland
Text: Wassili Lebedew/Kumatsch/dt.: Erich Weinert
Hermann  Hähnel,  Bariton Soldatenchor des Wachregiments Berlin „Feliks Dzierzynski"
Leitung: Heinrich Moser


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Das Lied vom Kapitän
Text: Wassili Lebedew/Kumatsch/dt.: Alexander Ott
Horst Lunow, Bariton Großer Rundfunk-Kinderchor Berlin Leitung: Manfred Roost

Frühlingsmarsch aus dem Film „Frühling"
Text: S. Michalkow/dt.: Alexander Ott
Günter Kurth, Tenor Rundfunkchor Berlin

Trinklied aus dem Film „Frühling"
Text: Wassili Lebedew/Kumatsch/dt.: Helmut Kießling
Horst Lunow, Bariton Rundfunkchor Berlin

Ouvertüre zur Operette „Freier Wind"

Marsch der Enthusiasten
Text: A. d'Aktily/dt.: Wolfgang  Claußnitzer
Großer Rundfunk-Kinderchor Berlin Leitung: Manfred Roost Großes Rundfunk-Orchester Berlin Leitung: Robert HaneLl

Aufnahme: Rundfunk der DDR

Isaak Ossipowitsch Dunajewski wurde am 18. Januar 1900
in Lochwitza (Gouv. Poltawa) geboren und starb am 25. Juli 1955 in Moskau.

Er war einer der bekanntesten und volkstümlichsten Unterhaltungskomponisten der Sowjetunion und zwar ganz besonders der sowjetischen Jugend. Seine Musik gehört noch heute zum Besitz von Millionen Menschen der Erde. Etliche Melodien dürften unvergänglich sein.
Die künstlerische Absicht des Komponisten drückt sich wohl am besten in folgender Briefstelle aus: „Ich bekomme eine Menge Post. In den Briefen suche ich den Widerhall unseres Lebens. Ich suche zwischen den Zeilen die Gedanken und Hoffnungen unseres modernen Menschen. Der Künstler hat die Aufgabe, etwa  wie ein  Schwamm, die  Massen  an  sich  zu  ziehen  und  die Wirklichkeit zu umfassen. In jedem Menschen steckt etwas Neues, aber der junge Sowjetmensch entwickelt sich mit einem Gärstoff, über den wir, die mittlere Generation, noch nicht verfügten." — Dunajewski war zum Musiker geboren. Er lernte als Kind Noten lesen und begann mit acht Jahren kleine Stücke zu komponieren. Als Zehnjähriger besuchte er das Gymnasium und studierte am Charkower Konservatorium, hauptsächlich Violine (bei I. Achpon) und Komposition (bei S. Bogatirew). Während seines Jura-Studiums wandte er erhebliche Mühe auf, um dem Charkower Universitätsorchester als Geiger, Dirigent und Komponist zu bemerkenswerten Erfolgen zu verhelfen.
Mit der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution sah sich Dunajewski vor neue interessante Aufgaben gestellt: Er arbeitete für eine Rayonzeitung, wirkte als Lektor an der Volksuniversität, als Organisator musikalischer Arbeitsgemeinschaften, als Leiter der Musikabteilung des Volksbildungsamtes seines Gouvernements und wurde schließlich als musikalischer Leiter, Dirigent und Komponist ans Dramatische Theater verpflichtet.  Er schrieb zunächst Bühnenmusiken zu Molieres „Tartuffe", Gozzis „Turandot" und Goldonis „Diener zweier Herren". 1924 wechselte Dunajewski ans Satirische Theater nach Moskau über und schrieb seine ersten beiden Operetten „Die Brautwerber", 1927 und „Die Messer", 1928, die bereits interessante kompositorische Ansätze zeigten, aber dennoch konzeptionelle und dramaturgische Mangel aufwiesen. — Während seiner Dirigententätigkeit 1929 bis 1941 an der Leningrader Musikhalle und als musikalischer Leiter des Gesangs- und Tanzensembles am Zentralen Kulturhaus der Eisenbahner in Moskau 1936 bis 1948 schrieb er die Musik zu einer Reihe von Filmen, die weit über die Grenzen der Sowjetunion hinaus bekannt wurden und die eine Fülle zündender Lieder enthielten. Es waren dies vor allem die Streifen „Lustige Burschen", 1934, „Zirkus", 1936, „Wolga, Wolga", 1938 und später „Kubankosaken", 1950.
Inzwischen   hatte  sich   Dunajewski  auch  wieder der Operette zugewandt, einem Genre, mit dem er in früheren Jahren noch keinen durchschlagenden Erfolg hatte erzielen können. „Das goldene Tal", 1937, „Das Strohhütchen", 1938, „Wege zum Glück", 1941, „Freier Wind", 1947, „Der Sohn des Clowns", 1950 und „Die weiße Akazie" — in der deutschen Fassung auch unter dem Titel „Wale, Liebe und  Matrosen"  bekannt -, 1955, vermochten, von Brest bis Wladiwostok und von Murmansk bis Duschanbe,  das  sowjetische   Publikum  zu   begeistern. — In  der Deutschen  Demokratischen   Republik  wurde vor allem der „Freie Wind" bekannt, ein volkstümliches, aber keineswegs durchweg  heiteres Stück, das mit seinen Mitteln versucht, Episoden aus dem gerechten  Kampf fortschrittlicher junger Leute um nationale Freiheit und Menschenwürde in einigen am Südufer des Mittelmeeres gelegenen Staaten wiederzugeben.
Dunajewskis Musik ist unterhaltsam, aber diese Unterhaltsamkeit bewegt sich niemals an der Oberfläche. Jede Operette, jedes Ballett, jeder Film, jedes Chorwerk und jedes einfache Lied aus der Feder Dunajewskis bringt die Liebe zum Menschen, zur Heimat und zum gesellschaftlichen  Fortschritt zum Ausdruck und  vermittelt  Lehren, ohne einen  erhobenen  Zeigefinger erkennen zu lassen. „Der Wasserträger", der „Marsch der fröhlichen Jugend" und ganz besonders „Das Lied vom Vaterland", das bereits die Schulkinder vieler Länder im Originaltext zu singen vermögen und dessen Thema zum Signal des Sowjetischen Rundfunks wurde, zeugen von der Einfallskraft und der fortwährenden Aktualität dieses bedeutenden Musikers.
Eberhard  Rudolph  (1974)