Internationales Dixieland-Festival Dresden 1979

Internationales Dixieland-Festival Dresden 1979

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Internationales Dixieland-Festival Dresden 1979

Seite 1

Steamboat Stomp
(Morton)
Cambridge City Jass Band (England)
Charlie Connor (cl), Dave Barrett (tp), Ken Keates  (tb), John Fenner (g), Roger Howlett (bj), Harry Baidock (bg), Colin Symons  (Id, dr)
3:10

Loch Lomond
(Trad. - Trad.)
Classic Jazz Memorial (CSSR)
Eva Martinkova-Karprasova (voc), Karel Mezera (Id, as), Karel Kolar (ts), Petr Hasman (c), Jiri Sova (tb), Vladimir Klusak (p), Miroslav Durst (g), Milan Vavra  (sou), Frantisek Kubik (dr)
2:30

Bertchen's Blues
(Weinhardt)
Jenaer Dixieland Stompers (DDR)
Wolfgang Drilltsch (cl), Klaus Weinhardt (Id, c), Harry Litz (tb), Jürgen   Hercher  (p), Rolf Litzek  (bj),  Hartmut Schmidt (b), Peter Kroneberger (dr)
5:20

12. Street Rag
(Summer/Bowman)
Rene Franc Quartett (Frankreich)
Rene Franc (cl, ss), Gabriel Gerwanoff (p), Jean-Pierre Mullot (b), Maurice Martin  (dr)
5:55

If I Had A Talking Picture Of You
(De Sylva - De Sylva)
Blue Wonder Jazz Band (DDR)
Frank Geipel   (voc,   ss),  Manfred Böhlig   (c), Gerd Müller (tb),
Lutz Rethberg  (p), Klaus-Georg  Eulitz (Id, voc, bj),  Dietmar Bazant (b),
Lutz Käubler  (voc, dr)
3:45

At The Jazz Band Ball
(La Rocca/Shields) Leningrader Dixieland (UdSSR)
Alexander Ussyskin   (Id, cl), Wladimir Woronin   (tp), Eduard Lewin   (p, tb), Boris  Jerschow   (bj), Juri Miroschnitschenko  (b, tu), Alexander Skripnik  (dr)
2:45

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African Queen
(A. Brown)
Revival Jass Band (Holland)
Sjoert van Overeem (cl), Cees van den Heuvel (tp), Jan Meeuwisse (tb), Richard Endlich   (Id, bj), Rodri.gues Nunes   (b), Kuuk Griep   (dr)
6:15

Dinah
(Akst/Lewis/Young)
The New Orleans Train (Belgien)
Jean-Claude Deschamps  (cl, as),  Tony Peelman   (tp),
Alajos van Peteghem (Id, tb), Guido Ros (p), Willy Donni (g),
Alain Hermanns (b), Dirk Burssens  (dr)
3:50

Freight Train Blues
(Williams/James — Williams/James) Szeged Oldtimers (Ungarn)
Istvan Almasi   (cl), Ferenc Kovacs  (tp), Arpad Mucsi   (tb), Marta Garai (Id, voc, p),  Mihaly Farkas (bj), Andras Bokor (b), Miklos Molnar  (dr)
2:25

St. James Infirmary
(Primrose)
Vistula River Brass Band (Polen)
Lech Szprot (cl, as), Edward Strak  (cl, ts), Bogdan Styczynski  (Id. c), Stefan Wozniakowski  (tp), Marek Wachowiak (tb), Jerzy Zebrowski  (p). Andrzej Uminski   (bj), Andrzej Jastrzebski   (tu),   Jerzy Wieckowski   (dr)
6:40

Let A Smile Be Your Umbrella
(Kahal/Wheeler/Fain - Kahal/Wheeler/Fain) Umbrella Jazzmen (Berlin-West)
Wolfgang Schmahl   (cl), Peter Mahle  (voc, tp), Eckhard Seidel  (Id, voc, tb), Martin Piepkorn   (p), Wolfgang Richter (bj), Ingomar Wollschlaeger (sou), Karsten-Frank Staratzke  (dr)
4:30

Titel 1, 2, 5, 8: rec. 11. 5. 1979, Kulturpalast Dresden
Titel 3, 6, 7, 9, 10, 11: rec. 12. 5. 1979, Kulturpalast Dresden
Titel 4: rec. 13. 5. 1979, Kulturpalast Dresden

Aufnahmen : Rundfunk der DDR
Tonregie: Klaus Kühne /Jochen Schreiber
Redaktion: Jürgen Lahrtz (1979)

Das allgemeine Situationsbild vom INTERNATIONALEN DIXIELAND-FESTIVAL (IDF), wie es auf den AMIGA-Veröffentlichungen der Jahrgänge '74, '76, '77 und '78 dargestellt ist, trifft ebenso auf das 9. Festival zu. Audi am permanenten Wachstum wurde festgehalten; es zeigte sich einerseits unter dem Aspekt noch größerer Vielfalt an Veranstaltungen in Betrieben, Schulen, Hochschulen/Universitäten und nicht zuletzt im Dresdner Kulturpalast; andererseits unter dem Aspekt noch stärkerer Publikumsbeteiligung, denn immerhin waren erstmals um die 35000 (!) dabei. Stimmungszenit und bisheriger Besucherrekord: Das Festival-Finale in der Freilichtbühne „Junge Garde" mit allen Bands, die sich nach einem Mammutprogramm schließlich zur Jam-Session vereinten und mit „When The Saints" verabschiedeten.
Was die musikalische, d. h. die für ein Musik-Festival zweifellos ausschlaggebende Seite anbetrifft, so zeigte die stilistische Palette weniger Vielfarbigkeit als in den Vorjahren. Der klassische New-Orleans-Jazz fehlte völlig, hingegen dominierten bei den 12 Teilnehmergruppen (diese Zahl hat sich seit 1974 als Grundorientierung für das IDF herausgebildet) modernere, vom Swing beeinflußte Spielhaltungen. Diesbezüglich führend die „Revival Jass Band" aus Holland, deren geschliffen-perfektes und stilistisch souveränes Musizieren nicht nur vom Einfluß der Dutch Swing College-Band kündete, sondern überdies nachdrücklichst unterstrich, daß der Amateur-Status keinesfalls automatisch musikalische Minderqualität in sich einschließt. Auf ähnlicher Musizierlinie stellte sich mit „The New Orleans Train" erstmals eine belgische Amateurgruppe beim IDF vor. Ebenfalls vom Swing beflügelt, kamen gestandene Profi-Jazzer aus Englands altehrwürdiger Universitätsstadt Cambridge, deren Verschmelzung des englischen Trad-Stils mit älteren wie auch gegenwärtigeren Tendenzen eine, recht interessante Dixieland-Fusion vorführte, selbstredend nicht ohne englischen Humor. Auch die beiden DDR-Vertreter, die im Verlaufe der von jeweils vier Gruppen bestrittenen drei Hauptkonzerte (neben einer Matinee mit acht Gruppen) im Dresdner Kulturpalast ihr    Können    zeigten,    bekundeten vorrangig modernere Neigungen. Damit überraschten vor allem die bislang traditioneller orientiert gewesenen „Jenaer Dixieland Stompers", die mit einem außerordentlich gewachsenen Leistungsniveau in der internationalen Arena voll zu überzeugen vermochten. Die Dresdner „Blue Wonder Jazz Band", der die besonders lampenfieberträchtige Aufgabe der Festival-Eröffnung zugefallen war, demonstrierte gleichfalls einen bemerkenswerten Entwicklungssprung, wobei ihr die geschickte Nutzung gesanglicher Potenzen zu einer exponierten künstlerischen Note verhilft, wie es ihre köstliche Version des einstigen Charleston-Hits aus der Entstehungszeit des Tonfilms („Talking Picture") beweist. Die ungarischen „Szeged Oldtimers" - bereits zum 3. Mal dabei! - ließen mit ihrem temperamentvollen „Gulasch-Jazz" (es fehlt kaum ein Ingrediens zwischen Ragtime und Soul-Rock) wieder die Stimmungswogen hochschlagen, angefeuert von der unverwüstlichen, singenden und Tasten schlagenden Erzmusikantin Marta Garai, die seit vielen Jahren das Steuer der Amateure aus Szeged führt. Beifallsstürme erzielte auch der Franzose Rene Franc als prominentester Gast, dessen typisch kreolischer, ungewöhnlich voluminöser und vibratoreicher Musizierstil auf Klarinette und Sopransaxophon ihn als bravourösen „Erbwalter" des unvergessenen Sidney Bechet, dessen Schüler er einst war, legitimiert. Das in Paris' beheimatete, professionell tätige Rene Franc-Quartett bescherte dem Festival eine ganz spezielle, delikate Nuance. Burschikos-vital, mit herzhafter Spiellaune auf Ragtime-Spuren, präsentierte sich mit dem seit 20 Jahren bestehenden Berufsensemble „Leningrader Dixieland" erstmals eine sowjetische Band beim IDF. Ihr urwüchsiges Musikantentum riß das Publikum mit, wobei Boris Jerschow für seine frappierenden Banjo-Eskapaden (verblüffend, wie er Banjo-und Balalaika-Charakteristik miteinander zu „seinem" Stil verbindet) regelrecht mit Ovationen überschüttet wurde. Mit den „Umbrella Jazzmen" (Regenschirm-Jazzern) wirkte erstmals auch eine der traditionsreichsten Amateur-Formationen aus Westberlin mit, die (ähnlich der „Milano Jazz Gang", vom Vorjahr) mit viel Akkuratesse den relativ selten gepflegten, von leichtem (aber schwer zu spielenden) Two-Beat mit Tuba-Baßführung charakterisierten San Francisco-Stil interpretiert.
Der von ihnen humorvoll zum eigenen Konterfei umfrisierte „Umbrella"-Evergreen entpuppte sich als Publikumsfavorit. Ganz im Zeichen der frühen orchestralen Jazzentwicklung musizierten die „Vistula River Brass Band" und das „Classic Jazz Memorial"; die Warschauer unter starker Betonung der 20er Jahre (mit solch Kabinettstücken wie die „St. James lnfirmary"-Version), die Prager mit Blickrichtung auf die Anfänge des Swing, mit einem Hauch von böhmischer Blasmusik. Im erfreulicherweise nicht alltäglichen Repertoire der stimm- und modulationsstarken Eva Martinkova-Karprasova rangierte das in den 30er Jahren erstmals „verjazzte" schottische Volkslied „Loch Lomond" als Besonderheit.
Karlheinz Drechsel (1979)

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ArtikelnummerAmiga 8 55 696
ProduktnameInternationales Dixieland-Festival Dresden 1979
Preis19,90 €
LieferzeitIm Schallplattenladen Stralsund
InterpretVarious Artists
Name - TitelInternationales Dixieland-Festival Dresden 1979
LabelAMIGA
MedientypLP / Vinyl 12"
Vinylgewicht pro Schallplatte140 gramm
Anzahl der Platten1
BeilagenKeine
Release-Datum1980
Allgemeiner PlattenzustandGebraucht
Zustand TonträgerVery Good + (Sehr gut)
Zustand CoverVery Good + (Sehr gut)
PlattenreinigungReinigung mit Plattenwaschmaschine Double Matrix Professionel Sonic (Clearaudio)
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