Ich, Bertold Brecht

Ich, Bertold Brecht

24,90 €
Auf Lager
Nur 1 übrig
Lieferzeit: Im Schallplattenladen Stralsund

Ich, Bertolt Brecht
Gedichte • Balladen • Loblieder •
Vertont von Brecht • Dessau • Eisler • Hosalla Gesungen und gesprochen von ErnstBusch Gisela May • Ekkehard Schall • Hilmar Thate Helene Weigel
Ausgewählt und zusammengestellt von Joachim Tenschert
Für die Schallplatte ICH, BERTOLTBRECHT wurden Aufnahmen verwendet, die in den letzten Jahren bei ETERNA und LITERA, VEB DEUTSCHE SCHALLPLATTEN BERLIN • DDR, erschienen sind.
ERNST BUSCH hat seine Lieder 1965 aufgenommen, für „Das Lied vom SA-Mann" ist eine historische Aufnahme verwendet worden. Musikalische Begleitung Adolf Fritz Guhl und unter seiner Leitung eine Instrumentalgruppe, der Rundfunk-Chor Berlin und das Rundfunk-Sinfonie-Orchester Berlin; Gitarre Werner Pauli.
GISELA MAY hat die Lieder Hanns Eislers unter Anleitung des Komponisten gearbeitet; sie wurden 1966 aufgenommen. Musikalische Leitung Henry Krtschil; Klavier WaIter Olbertz, Siegfried Stöckigt „Lob des Kommunismus" wurde 1961 aufgenommen; musikalische Begleitung eine Instrumentalgruppe unter Adolf Fritz Guhl.
Die Aufnahmen von HELENE WEIGEL stammen aus dem Jahre 1963; das Gedicht „An meine Landsleute" gehört zu einer Reihe von historischen Aufnahmen, die unter der Regie von Bertolt Brecht entstanden sind.
Die Aufnahmen von EKKEHARD SCHALL enstanden 1966, die von HILMAR THATE 1968 unter der Regie von Manfred Wekwerth und Joachim Tenschert Musikalische Leitung Hans-Dieter Hosalla; Klavier Henry Krtschil, Karl-Heinz Nehring; das Orchester des Berliner Ensembles.

Seite 1
Auf einen chinesischen Theewurzellöwen - 1951
Hilmar Thate

Von der Freundlichkeit der Welt - um 1920
Musik Hanns Eisler
Ernst Busch

Gegenlied zu ,Von der Freundlichkeit der Welt' - um 1955
Ernst Busch

Vom armen B.B. – 1922
Helene Weigel

Von den verführten Mädchen - 1920
Musik Bertolt Brecht
Ernst Busch

Ballade von der Hanna Cash - 1921
Musik Hans-DieterHosalla
HilmarThate

O Falladah, die du hangest! – 1919 (Ein Pferd klagt an)
ErnstBusch
Musik Hanns Eisler

Wiegenlieder einer proletarischen Mutter - 1952
Gisela May
Musik Hanns Eisler

Als ich dich gebar
Als ich dich in meinem Leib trug Ich hab dich ausgetragen Mein Sohn, was immer auch aus dir werde

Deutschland – 1933
Helene Weigel

Das Lied vom SA-Mann – 1931
Musik Hanns Eisler
Ernst Busch

Besuch bei den verbannten Dichtern – 1935
Ekkehard Schall

Seite 2
Deutsches Miserere – 1943
Musik Hanns Eisler
Ernst Busch

Das Lied von der Moldau - 1943
Musik Hanns Eisler
Gisela May

An die Nachgeborenen - 1938
Helene Weigel

Lied für alle, die verzagen wollen • 1931 (Im Gefängnis zu singen)
Musik Hanns Eisler
Hilmar Thate

Lob des Zweifels - um 1938
Ekkehard Schall

Lob des Revolutionärs – 1931
Musik Hanns Eisler
Hilmar Thate

An meine Landsleute – 1949
Helene Weigel

Zukunftslied – 1948
Musik Paul Dessau
Hilmar Thate

Lob des Kommunismus – 1931
Musik Hanns Eisler
Gisela May

Das Brot des Volkes - um 1953
Ekkehard Schall

Solidaritätslied – 1931
Musik Hanns Eisler
Ernst Busch

Wahrnehmung • 1949
HilmarThate
BRECHT • ÜBER KUNST, POLITIK UND GESELLSCHAFT

Nach meiner Meinung ist es sicher, daß der Sozialismus, und zwar der revolutionäre, das Gesicht unsres Landes noch zu unseren Lebzeiten verändern wird. Unser Leben wird mit Kämpfen gerade dieser Art ausgefüllt werden.                                               1926

Thesen für proletarische Literatur Kämpfe, indem du schreibst! Zeige, daß du kämpfst! Kräftiger Realismus! Die Realität istauf deiner Seite, sei du auf ihrer! Laß das Leben sprechen! Vergewaltige es nicht! Wisse, daß es die Bürgerlichen nicht sprechen lassen! Du aber darfst es. Du mußtes. Such dir die Punkte aus, wo die Realität weggelogen, weggeschoben, weggeschminkt wird. Kratze die Schminke a n I Widersprich, statt zu monologisieren! Erwecke Widerspruch! Deine Argumente sind der lebendige praktische und praktizierte Mensch und sein Leben, wie es ist. Sei unerschrocken, es gilt die Wahrheit! Wenn du recht hast mit deinen Folgerungen und Vorschlägen, dann, dann mußt du den Widerspruch der Realität vertragen können, die Schwierigkeiten in ihrer furchtbaren Gesamtheit erforschen, sie in aller Öffentlichkeit behandeln. Tue alles, um die Sache deiner Klasse vorwärtszubringen, die die Sache der ganzen Menschheit ist, aber laß nichts aus, weil es zu deinen Folgerungen, Vorschlägen und - Hoffnungen nicht paßt, verzichte lieberauf eine solche Folgerung in einem speziellen Fall als auf eine Wahrheit; aber auch in diesem Fall bestehe darauf, daß die Schwierigkeit, die du in ihrer ganzen Furchtbarkeit zeigst, überwunden wird. Nicht du allein kämpfst, auch dein Leser kämpft mit dir, wenn du ihn zum Kampf begeisterst Nicht du allein findest Lösungen, auch er findet solche. Um1940

Das Formale eher geringgeschätzt Da ich auf meinem Gebiete ein Neuerer bin, schreien immer wieder einige, ich sei ein Formalist. Sie finden ,    die alten Formen nicht in meinen Arbeiten, schlimmer, sie finden neue, und da meinen sie, es sind die Formen, die mich interessieren. Aber ich habe herausgefunden, daß ich das Formale eher gering schätze. Ich habe die alten Formen der Lyrik, der Erzählung, der Dramatik und des Theaters zu verschiedenen Zeiten studiert und sie nur aufgegeben, wenn sie dem, was ich sagen wollte, im Weg standen. Beinahe auf jedem Feld habe ich konventionell begonnen. In der Lyrik habe ich mit Liedern zur Gitarre angefangen und die Verse zugleich mit der Musik entworfen. Die Ballade war eine uralte Form, und zu meiner Zeit schrieb niemand mehr Balladen, der etwas auf sich hielt. Später bin ich in der Lyrik zu anderen Formen übergegangen, weniger alten, aber ich bin mitunter zurückgekehrt sind habe sogar Kopien alter Meister gemacht, Villon und Kipling übertragen. Der Song, der nach dem Krieg wie ein Volkslied der großen Städte auf diesen Kontinent kam, hatte, als ich mich seiner bediente, schon eine konventionelle Form. Ich ging aus von dieser und durchbrach sie später. Aber die Massenlieder enthalten formale Elemente dieser faulen, gefühlsseligen und eitlen Form. Ich schrieb dann reimlose Verse mit unregelmäßigen Rhythmen. Ich glaube, ich wandte sie zuerst im Drama an. Jedoch gibt es ein paar Gedichte aus der Hauspostillenzeit, die Elemente dazu zeigen, die Psalmen, die ich zur Gitarre sang. Sonett und Epigramm übernahm ich als Formen, wie sie waren. Eigentlich benutzte ich nur die mir zu gekünstelt erscheinenden Formen der antiken Lyrik nicht                                 1938

Wir müssen nicht nur Spiegel sein
„Denken wir immer daran, die Entpersönlichung ist ein Zeichen der Kraft Wir müssen den Gegenstand in uns aufnehmen, er muß in uns kreisen und wieder aus uns herausgehen, ohne daß man diese wunderbare Verwandlung begreifen kann. Unser Herz darf nur die Herzen der anderen fühlen. Wir müssen Spiegel sein, die die Wahrheit außer uns reflektieren."
Flaubert
Wir müssen nicht nur Spiegel sein, welche die Wahrheit außer uns reflektieren. Wenn wir den Gegenstand in uns aufgenommen haben, muß etwas von uns dazukommen, bevor er wieder aus uns herausgeht, nämlich Kritik, gute und schlechte, welche der Gegenstand vom Standpunkt der Gesellschaft aus erfahren muß. So daß, was aus uns herausgeht, durchaus Persönliches enthält, freilich von der zwiespältigen Art, die dadurch entsteht, daß wir uns auf den Standpunkt der Gesellschaft stellen.   50er Jahre
Wir sollten nicht mehr lange so schreiben, daß man zwar unsern Standpunkt, den sozialistischen, erkennt, aber nicht gezwungen ist, sich dafür und dagegen zu entscheiden.
Es handelt sich nicht darum, „den Dichter kennen zu lernen", sondern die Welt und jene, mit denen zusammen er sie zu genießen und zu verändern sucht 1950
Wenn wir uns die neue Welt künstlerisch und praktisch aneignen wollen, müssen wir neue Kunstmittel schaffen und die alten umbauen. Die Kunstmittel Kleists, Goethes und Schillers müssen heute studiert werden, sie reichen aber nicht mehr aus, wenn wir das Neue darstellen wollen. Den unaufhörlichen Experimenten der revolutionären Partei, die unser Land umgestalten und neugestalten, müssen Experimente der Kunst entsprechen, kühn wie diese und notwendig wie diese. Experimente ablehnen, heißt, sich mildern Erreichten begnügen, das heißt zurückbleiben.
Wir schreiben unter neuen Bedingungen. Die sozialistische und realistische Schreibweise, die wir als Sozialisten und Realisten für unsere neuen Leser, Erbauer einer neuen Welt, entwickeln, kann, wie wir sahen, für den großen Kampf in vielfacher Weise dichterisch ausgebautwerden, nach meiner Meinung besonders durch das Studium der materialistischen Dialektik und das Studium der Weisheit des Volkes. Bauen wir doch unseren Staat nicht für die Statistik, sondern für die Geschichte, und was sind Staaten ohne die Weisheit des Volkes!                 1956
Das ganze Leben kämpfen die Menschen im Kapitalismus um ihre Existenz - gegeneinander. Die Eltern kämpfen um die Kinder, die Kinder um das Erbe, der kleine Händler kämpft um seinen Laden mildern andern kleinen Händler, und alle kämpfen sie mit dem großen Händler. Der Bauer kämpft mit dem Städter, die Schüler kämpfen mit dem Lehrer, das Volk kämpft mit den Behörden, die Fabriken kämpfen mit den Banken, die Konzerne kämpfen mit den Konzernen. Wie sollten da am Ende nicht die Völker mit den Völkern kämpfen!
Die Völker, die sich eine sozialistische Wirtschaft erkämpft haben, haben eine wunderbare Position bezogen, was den Frieden betrifft Die Impulse der Menschen werden friedlich. Der Kampf aller gegen alle verwandelt sich in den Kampf aller für alle. Wer der Gesellschaft nützt, nützt sich selbst Wer sich selbst nützt, nützt der Gesellschaft Gut haben es die Nützlichen, nicht mehr die Schädlichen. Der Fortschritt hört auf, ein Vorsprung zu sein, und die Erkenntnisse werden niemandem mehr verheimlicht, sondern allen zugänglich gemacht Die neuen Erfindungen können mit Freude und Hoffnung empfangen werden, anstatt mit Entsetzen und Furcht.
Der Friedenswunsch der einfachen Menschen all überall ist tief. In den intellektuellen Berufen kämpfen viele, auch in kapitalistischen Staaten, mit verschiedenen Graden des Wissens für den Frieden. Aber es sind die Arbeiter und Bauern in ihren eigenen Staaten und in den Staaten des Kapitalismus, auf denen unsere beste Hoffnung für Frieden beruht                                       1955

Texte: Bertolt Brecht • über Lyrik Schriften zur Literatur und Kunst Schriften zur Politik und Gesellschaft
Aufbau-Verlag Berlin und Weimar
1964,1966,1968 

Mehr Informationen
ArtikelnummerLitera 8 60 187
ProduktnameIch, Bertold Brecht
Preis24,90 €
LieferzeitIm Schallplattenladen Stralsund
InterpretVarious Artists
Name - TitelIch, Bertold Brecht
LabelLitera
MedientypLP / Vinyl 12"
Vinylgewicht pro Schallplatte180 gramm
Anzahl der Platten1
BeilagenKeine
Release-Datum1974
Allgemeiner PlattenzustandGebraucht
Zustand TonträgerVery Good + (Sehr gut)
Zustand CoverVery Good + (Sehr gut)
PlattenreinigungReinigung mit Plattenwaschmaschine Double Matrix Professionel Sonic (Clearaudio)
Eigene Bewertung schreiben
Sie bewerten:Ich, Bertold Brecht
Ihre Bewertung