Heißer Sommer
Heißer Sommer
Heißer Sommer
Heißer Sommer / Chris Doerk & Frank Schöbel
Das darf doch nicht wahr sein / Chris Doerk, Frank Schöbel, Regine Albrecht & Hans-Michael Schmidt
Männer, die noch keine sind / Chris Doerk, Günter Gollasch & Sein Orchester
Wir / Frank Schöbel
Tanz am Strand / Tanzorchester Des Berliner Rundfunks
Woher willst du wissen, wer ich bin? / Chris Doerk & Frank Schöbel
Was erleben / Chris Doerk
Ein Sommerlied / Frank Schöbel
Fang doch den Sonnenstrahl / Gerti Möller & Frank Schöbel
Ich fand die eine / Frank Schöbel
Es war mal ein Mädchen / Ingo Graf
Einmal muß ein Ende sein / Frank Schöbel
Finale 'Heißer Sommer' / Chris Doerk & Frank Schöbel
Heißer Sommer
„Heißer Sommer" — so etwas verpflichtet zu einer Ferienfahrt an die Ostsee. Doch wenn zehn Jungen und elf Mädchen auf die gleiche Idee kommen? Dann ergibt das eine ganze Reihe köstlicher Situationen — und im Endergebnis einen heiteren DEFA-Musikfilm. Was dabei der Gruppe um Regisseur Joachim Hasler eingefallen ist, dürfte ein Schritt nach vorn sein. „Heißer Sommer" — das ist ein Film für junge Leute. Also darf es weder an kessen Dialogen (Drehbuch: Janowski/Hasler), noch an entsprechenden Schlagertexten fehlen (Degenhardt/König). Und was wäre ein solcher Film ohne eine moderne, Jugendgemäße Musik, komponiert und arrangiert von einem Team, das nicht besser aufeinander abgestimmt sein kann: Gerd und Thomas Natschinski; Sohn Thomas in Zusammenarbeit mit dem Textautor Hartmut König. Der bewährten Mischung von Lied, Song und Bigbeat treu bleibend, fügen sich ihre Melodien nahtlos in das musikalische Feuerwerk, das Gerd Natschinski und Jürgen Degenhardt (Texte) mit einem untrügerischen Gefühl für szenische Wirksamkeit und Selbständigkeit der Musiknummern entzündet haben.
„Heißer Sommer" — damit ist nun der gleichnamige Foxtrott gemeint, den das Tanzorchester des Berliner Rundfunks, Leitung Günter Gollasch, einleitend intoniert. Mit viel Hallo und noch mehr Gepäck finden sich dazu In Leipzig die zehn Jungen und elf Mädchen ein — in natures Amateure, Tanz-und Schauspielschuler. Angeführt werden sie von zwei Schlagerlieblingen: Chris Doerk und Frank Schöbel. Was beide im Verlaufe des Films als tanzende und — versteht sich — singende Schauspieler anzubieten haben, zeigt, daß hier hart gearbeitet wurde. — An einer Raststätte der Autobahn kommt es dann zum ersten unfreiwilligen und unerwünschten Treffen beider Gruppen. Unerwünscht, weil man gleichermaßen biliig per Anhalter an die Ostsee fahren will und die Mädchen hier offensichtlich mehr Chancen haben. Das köstliche Hin und Her gipfelt in der musikalischen Szene: „Das darf nicht wahr sein, daß ihr uns hier die Autos stehlt, das hat uns gerade noch gefehlt." Als man sich gar an der Ostsee wiederbegegnet, geht der Schabernack zwangsläufig weiter. Nach dem Motto „Was sich liebt, das neckt sich" trägt Chris Doerk ihren evergreenverdächtigen Foxtrott von „Männer, die noch keine sind." Diese revanchieren sich wenig später mit dem Beat-Fox „Wir", womit sie sich und ihre Vorzüge meinen. Die parodistische Note des Arrangements Iäßt erkennen, daß dabei gehörig aufgeschnitten wird. Als die Madchen wieder einmal ihr provozierendes „Männer, die noch keine sind" anstimmen, kommt es im wahrsten Sinne des Wortes zu einem furiosen „Tanz am Strand", einer Film-Musical-Nummer großen Formats. Dem folgen kleine Liebesplänkeleien und eine handfeste Eifersuchtstragödie. Kai (Frank Schöbel) und Wolf lieben die blonde, attraktive Brit, die, ein wenig leichtfertig, tun und lassen zu können glaubt, was ihr beliebt. Als Kai vorübergehend bei ihr abblitzt und sein Glück bei einer anderen versucht, kommt er zwar nicht an, wohl aber kommen die Schlagerfreunde zu ihrem Recht. Erklingt doch das zündende Skiffle-Fox-Duett „Woher willst du wissen, wer ich bin". Stupsi (Chris Doerk) erklärt hier frank und frei: „Ich küsse nicht jeden, auch wenn ich ihn mag, und wenn ich küss', dann nicht nur einen Tag." Was jedoch keinesfalls bedeutet, daß nicht alle jungen Leute den Wunsch hätten, einmal etwas Richtiges zu erleben, wie es in dem quicklebendigen Chorlied heißt. Es beginnt am Lagerfeuer, wo Frank Schobel zur Gitarre ein poesievolles „Sommer!ied" vorträgt. Später verdrückt man sich paarweise. Zwischen Kai und Brit kommt es zu einem rhythmisch betonten Liebesduett: „Fang doch den Sonnenstrahl" (Gesang: Frank Schobel/ Gerti Möller). Daß hier wie bei allen Musiknummern der Tanz eine große Rolle spielt, versteht sich von selbst. Später bekundet Kai noch einmal In alter Öffentlichkeit seine echte Zuneigung für Brit: „lch fand die eine." Aber die Mädchen und der böse Wolf wissen inzwischen mehr. Es bedarf jedoch erst einer „Verlobungsfahrt" mit einem „requirierten" Kutter, bis der Knoten reißt und Wolf (Gesang: Ingo Graf) mit der Ballade „Es war mal ein Mädchen" Kai reinen Wein einschenkt und das Doppelspiel von Brit enthüllt. Die handfeste Auseinandersetzung, die sich anbahnt, muß vertagt werden, da die Irrfahrt mit dem Kutter auf einer Sandbank endet, was letztlich viel Ärger verursacht und in der Folgezeit sogar Abitur und Studium zu gefährden scheint. Die Grenzen, die überschritten worden sind, können nur im Kollektiv repariert werden. Und das gelingt. Es werden dabei Einsichten vermittelt, die das Kollektiv fester zusammenschmieden. Es werden Mißverständnisse aus dem Weg geräumt, auch zwischen Wolf, Kai und Brit. Der Zuneigung von Kai und Brit steht nun nichts mehr im Wege. „Einmal muß ein Ende sein, ich möchte dir'so viel verzeihn", singt Frank Schöbel. So klingt er aus, der „Heiße Sommer", ein Musikfilm mit jungen Leuten für junge Leute — und für solche, die sich ein junges Herz bewahrt haben.
H. P. Hofmann
Artikelnummer | Amiga 8 50 099 |
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Produktname | Heißer Sommer |
Preis | 19,90 € |
Lieferzeit | Im Schallplattenladen Stralsund |
Interpret | Various Artists |
Name - Titel | Heißer Sommer |
Label | AMIGA |
Medientyp | LP / Vinyl 12" |
Vinylgewicht pro Schallplatte | 180 gramm |
Anzahl der Platten | 1 |
Beilagen | Keine |
Release-Datum | 1968 |
Allgemeiner Plattenzustand | Gebraucht |
Zustand Tonträger | Very Good + (Sehr gut) |
Zustand Cover | Very Good (Gut) |
Plattenreinigung | Reinigung mit Plattenwaschmaschine Double Matrix Professionel Sonic (Clearaudio) |