Hallo Dolly

Hallo Dolly

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Hallo Dolly

Ouvertüre
Komm zu Dolly
Ich war immer eine Frau die gern was arrangiert
Yonkers Marsch
Man braucht ein Frauchen
Zieh deinen Sonntagsanzug an
Bunte Bänder trag ich am Hut
Mutterschaftsmarsch
Ich tanze
----
Ich laß´ die Musik nicht vorbei
Eleganz
Kellnergalopp
Hallo Dolly !
Es kann oft ein Moment sein
Leb wohl, Liebling
Finale

Dolly Meyer - Gisela May
Irene Molloy - Chris Doerk
Minnie Fay - Gerti Möller
Horace Vandergelde - Gerry Wolff
Cornelius Hackl - Frank Schöbel
Barnaby Tucker - Thomas Lück

Gerd Michaelis Chor

Orchester Gerhard Kneifel

Komposition: Jerry Herman
Text: Jerry Herman/dt: Robert Gilbert
Buch von Michael Stewart
nach „The Matchmaker"
von Thornton Wilder

Hallo, Dolly! Wie geht´s?
Danke, ich kann mich nicht beklagen. Seit jenem denkwürdigen 16. Januar 1964, an dem ich mich im New Yorker St James Theater erstmalig dem Publikum vorstellte, stehe ich fast ununterbrochen im Scheinwerferlicht vieler Bühnen der Welt. Und welcher Frau würde es nicht schmeicheln, so gefragt zu sein? Ich gönne es Ihnen, Mrs. Dolly Gallagher Meyer. Die Rolle, die Ihnen Michael Stewart (Buch) und Jerry Herman (Musik und Gesangstexte) in ihrem Musical zugewiesen haben, ist tatsächlich eine Bombenrolle. Und es nimmt nicht wunder, daß sich immer wieder große Bühnenkünstler der Heiratsvermittlerin Dolly annehmen, um ihre Figur mit prallem komödiantischem Leben zu füllen.
Ich würde erröten,.hätten Sie nicht recht: Dank der darstellerischen Leistung von Carol Channing stand ich nach der Premiere 588 Mal auf der Bühne des St. James Theaters. Andere Bühnen folgten, so daß ich, aufgrund des großen Publikumserfolges, schon mit „My Fair Lady" verglichen wurde. - Obgleich zugegebenermaßen mein Stoff nicht den Vergleich mit „My Fair Lady" aushält, das bekanntlich auf keinen Geringeren als Shaw zurückblicken kann. Ihm gegenüber bin ich sicher ein wenig zu leicht, doch gewiß nicht weniger zu Jux und Humor aufgelegt. Entschuldigen Sie,-Dolly, Sie wollten noch etwas über weitere große Darsteller sagen, die Ihre Rolle zum Leben erweckt haben, Oh, ich vermag sie nicht aufzuzählen. Ich müßte bei Barbra Streisand beginnen und ... nein, es ist unmöglich. Eins möchte ich jedoch nicht verschweigen: Als ich erfuhr, daß sich gar die weltberühmte Brecht-Interpretin Gisela May meiner annehmen wird, da hatte ich doch ein wenig Bange. Würde meine Substanz ausreichen, um eine solche Künstlerin zu fesseln? Heute weiß ich: In den Händen von Gisela May, geformt von ihr und ihrer einzigartigen Stimme, vermochte ich sogar neue Züge in meiner Bühnengestalt zu entdecken. Und ich bin nicht wenig stolz darauf! Begeisterte Pressestimmen, die aus „Hallo, Dolly!" ein „Bravo, Dolly!" machten, bestätigen Ihre Worte, Mrs. Dolly Meyer. Dennoch sei nicht vergessen: Was wäre eine Dolly ohne ein Ensemble hervorragender Mitspieler?
Da haben Sie recht! Selbstkritisch möchte ich zugeben, daß es Louis Armstrong war, der durch sein Mitwirken im „Hallo, Dolly!"-Film und durch seine unverkennbare Interpretation der Titelmelodie „Hallo, Dolly!" auch dem Musical den Weg um den Erdball ebnete. Andererseits bin ich es einfach meinem Ruf als Heiratsvermittlerin schuldig, mich ständig in attraktiver Gesellschaft zu bewegen. Und so wurde mir auch bei dieser Schallplattenproduktion - dem VEB Deutsche Schallplatten sei es gedankt - ein Ensemble zur Seite gestellt, das sich hören lassen kann, und das Seltenheitswert besitzt: Neben mir, der Dolly, verkörpert von Gisela May, singen und agieren: Chris Doerk, Frank Schöbel, Thomas Lück, Gerry Wolff und Gerti Möller. Liebe Dolly! Obgleich Ihre Schöpfer Sie in dem unbedeutenden New Yorker Vorort Yonkers angesiedelt haben, sollen Sie auf eine beneidenswerte literarische „Ahnenreihe" zurückblicken können.
So ist es: Michael Stewartl und Jerry Herman verschweigen nicht, daß ihrem Musical das Lustspiel „The Matchmaker" („Die Heiratsvermittlerin") des nordamerikanischen Schriftstellers Thornton Wilder zugrunde liegt. Und diesem Werk diente wiederum die Nestroy-Posse mit Gesang „Einen Jux will er sich machen" als Vorlage. Damit nicht genug: Auch Nestroy griff auf einen bereits vorhandenen Stoff zurück, auf den Einakter des Engländers John Oxenford ,A Day Well Spend" („Ein gut verbrachter Tag"). Das Buch von „Hallo, Dolly!" folgt dem Wilderschen Lustspiel „The Matchmaker" ziemlich genau. Es wird jedoch durch die Musik auf eine andere Ebene gehoben, auf die Musicalbühne. Wenn ich die Musik von Jerry Herman höre, komme ich ins Schwärmen. Sie ist frisch, einfallsreich, hat Schwung, Humor und Elan. Gewiß sind die Rhythmen nicht die modernsten und auch in der Partitur verbirgt sich manches Konventionelle. Doch die Arrangements von Gerhard Kneifel haben dazu beigetragen, dort neue Glanzlichter zu setzen, wo sich Patina zeigte. Wenn wir schon über die Musik sprechen, so wird es sicher viele interessieren, was sie auf der vorliegenden Platte hören. Also: Zu einem richtigen Musical gehört eine Ouvertüre, in der die schönsten Melodien in Kurzform erklingen. Was danach folgt, ist ein Loblied des Chores auf Dolly: „Wenn ein Mädchen noch nicht Braut ist, Dolly findet den Mann für sie!" In dem chansonhaften „Ich war immer eine Frau, die gern was arrangiert", gibt Dolly einen Einblick in ihre Geschäftspraxis: „Ich schub's ein bißchen hier, ich stub's ein bißchen da". Mit dem „Yonkers Marsch" wird (auf der Bühne) der reiche Futtermittel-Ladenbesitzer Horace Vandergelder eingeführt, den Dolly insgeheim für sich reserviert hat. Daß Vandergelder kein leichter Fall ist, verrät er in seinem Lied „Man braucht ein Frauchen, das morgens den Flur putzt und abends die Töpfe". Freude und Erwartung auf bevorstehende Abenteuer spricht aus der Melodie „Zieh deinen Sonntagsanzug an", zu der sich Vandergelders Gehilfen für einen illegalen Ausflug in die Großstadt fertigmachen. Mit den folgenden Kompositionen, „Bunte Bänder trage ich am Hut", „Mutterschaftsmarsch" und „Ich tanze", charakterisiert Jerry Herman einige Heiratskandidaten und Dollys Methode, sie heiratsfähig herzurichten.- Immer nur andere glücklich zu sehen, das geht auf die Dauer nicht gut. Mit dem Eingeständnis „Ich laß' die Musik nicht vorbei", gibt sich Dolly selbst ein Signal, am geselligen Leben wieder teilzunehmen, von dem sie sich nach dem Tode ihres Mannes vorübergehend zurückgezogen hatte. Ihr Ziel ist dabei klar: Sie wird sich Mister Vandergelder erobern. Zwischendurch bestehen Vandergelders Handlungsgehilfen allerlei Abenteuer, wobei sie, trotz mangelnder „Eleganz" - sprich Geld -, die Damen ihres Herzens finden. Ein „Kellnergalopp" verrät, daß der nächste Ort der Handlung ein vornehmes Etablissement ist, in dem alle Mitwirkenden unvermutet aufeinandertreffen. Dolly wird als eine alte Bekannte stürmisch begrüßt. Ihr zu Ehren erklingt die glanzvolle und zündende Melodie „Hallo, Dolly!". Nach vielem komödiantischem Hin und Her finden sich schließlich alle Paare, die zusammengehören. Und selbst Dolly bekommt im „Finale" ihren Mr. Vandergelder. Mag es auch kurz zuvor, nach dem entsagungsvollen „Leb wohl, Liebling", nicht danach ausgesehen haben.
Doch Ende gut - alles gut. Und so kann das Spiel allabendlich aufs Neue beginnen. Bitte, was sagten Sie, Mrs. Dolly?
Aber gewiß doch: Auch eine Schallplatte kann allabendlich neu aufgelegt werden.
H.P. Hofmann (1972)

Mehr Informationen
ArtikelnummerAmiga 8 45 097
ProduktnameHallo Dolly
Preis9,90 €
LieferzeitIm Schallplattenladen Stralsund
InterpretVarious Artists
Name - TitelHallo Dolly
LabelAMIGA
MedientypLP / Vinyl 12"
Vinylgewicht pro Schallplatte140 gramm
Anzahl der Platten1
BeilagenKeine
Allgemeiner PlattenzustandGebraucht
Zustand TonträgerVery Good + (Sehr gut)
Zustand CoverVery Good + (Sehr gut)
PlattenreinigungReinigung mit Plattenwaschmaschine Double Matrix Professionel Sonic (Clearaudio)
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