Großes Rundfunk Orchester Berlin Leitung Robert Hanell - Aufforderung zum Tanz

Großes Rundfunk Orchester Berlin Leitung Robert Hanell - Aufforderung zum Tanz

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Großes Rundfunk Orchester Berlin Leitung Robert Hanell - Aufforderung zum Tanz

SEITE 1

Carl Maria von Weber (1786-1826)

Aufforderung zum Tanz op. 65

Bearbeiter: Hector Berlioz


Pablo de Sarasate (1844-1908)

Romanza Andaluza, Spanischer Tanz op. 22 Nr. 1

Bearbeiter: Lothar Mikulicz

Egon Morbitzer, Violine


Emanuel Chabrier (1841-1894)

Espana, Rhapsodie für Orchester


Edvard Grieg (1843-1907)

Norwegischer Tanz op. 35 Nr. 2


Stanislaw Moniuszko (1819-1872)

Mazurka aus der Oper HALKA


SEITE 2

Peter Tschaikowski (1840-1893)

Blumenwalzer aus der Suite DER NUSSKNACKER op. 71a


Sergej Prokofjew (1891-1953)

Walzer aus der Oper KRIEG UND FRIEDEN

Verlag: Henschelverlag Kunst und Gesellschaft, Berlin


A. d'Ambrosio

(2. Hälfte 19. Jahrhundert)

Canzonetta op. 6 für Violine und Orchester

Bearbeiter: Rudi Arndt

Egon Morbitzer, Violine


Amilcare Ponchielli (1834-1886)

Tanz der Stunden aus der Ballettmusik zu LA GIOCONDA


Großes Rundfunk-Orchester Berlin

Dirigent: Robert Hanell


Musikregie: Eberhard Geiler

Tonregie: Bernd Runge


„Ich habe getanzt und dem Tanze gelobt! Und wird auch kein Schleifer, kein Walzer getobt, so drehn wir ein sittiges Tänzchen", schrieb einst schmunzelnd der Herr Goethe unter der lakonischen Devise „Gewohnt, Gethan". Er war nicht der erste und wird nicht der letzte sein, der im tänzerischen Rhythmus der Musik des Lebens Hochgefühl empfand: „Wundert euch, ihr Freunde, nicht, wie ich mich gebärde; wirklich ist es allerliebst auf der lieben Erde."

Freuden solcher Art, laute und leise, jauchzende und verträumte, möchte unsere Schallplatte mit ihrer Auswahl tänzerischer Musik vermitteln. Dabei sollte man den Titel „Aufforderung zum Tanz" nicht allzu wörtlich nehmen. Denn hier geht's weniger um das Schwingen des vielzitierten Tanzbeins als um das Hören tänzerischer Musik, in den — wenn man so sagen darf — Tanz-„Sprachen" verschiedener Länder. Kaum ein anderes Stück könnte glücklicher am Anfang einer solchen Auswahl stehen als Carl Maria von Webers Rondo brillant op. 65, das der Meister des „Freischütz" im Sommer 1819 zu Kleinhosterwitz bei Dresden für seine Gattin Caroline schrieb. Man hat von diesem Klavierstück mit seinem zärtlichen Vor-und Nachspiel, seinem wirbelnden Schnellwalzer gesagt, seine Idee sei der Tanz schlechthin, es bringe „den Ton hellen Jubels und heiterer Poesie, alles vom lieblichen Necken bis zum zärtlichen Wort der Liebe, vom anmutigen Wiegen bis zum Aufbrausen bacchantischer Lust" zum Klingen (Ambros). Kein Geringerer als der geniale Franzose Hector Berlioz war es, der dieses Klavierstück in virtuoses Orchestergewand hüllte.

In der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts, aus der die meisten Titel auf dieser Platte stammen, hatte man für tänzerische Musik nach spanischem Vorbild eine besondere Vorliebe. Vor allem Zigeunermelodien seiner Heimat lauschte der gefeierte Violinvirtuose Sarasate, der sich stolz mit vollen Namen Pablo Martin Meliton Sarasate y Navascues nannte, tänzerische Weisen ab, um sie in virtuoser Auszierung zu effektvollen Violinstücken zu gestalten. Die feurige „Romanza Andaluza" aus den „Spanischen Tänzen" op. 22 ist ein originelles Beispiel dafür, neben dem die etwas bombastische „Espana"-Rhapsodie des Franzosen Emanuel Chabrier und auch die im Habanera-Rhytnmus geschriebene Canzonetta seines Zeitgenossen d'Ambrosio, was Temperament und urwüchsigen melodischen Einfall angeht, nicht so ganz bestehen können.

In eine andere Welt kunstvoll stilisierten Tanzes führt uns der Norweger Edvard Grieg. Die herbe Sprache skandinavischer Folklore, speziell der Rhythmus des Halling, des norwegischen Springtanzes, prägt seine Norwegischen Tänze op. 35 (sie sind ursprünglich für Klavier zu vier Händen geschrieben und wurden von Hans Sitt instrumentiert). Der zweite dieser Tänze mit seiner pastoralen Oboenmelodie klingt wie ein Stück sonnenüberglänzter Idylle an nordischen Fjorden. Vom Norden führt uns der Weg an die Weichsel: Aus Polens Nationaloper „Halka" von Stanislaw Moniuszko stammt die feurige Mazurka, jener typisch polnische Tanz mit seinen charakteristischen Akzentuierungen, der geradezu als Symbol des Nationalbewußtseins unseres Nachbarvolkes im 19. Jahrhundert gilt (Mazurken finden sich sogar in polnischen Messen jener Zeit!).

Was wäre eine „Aufforderung zum Tanz" ohne Walzer! Tschaikowski, der russische Klassiker, hat ihm durch die Verschmelzung mit dem Kolorit seiner Heimat besonders reizvolles, lyrisches und elegantes Gepräge gegeben. Im Blumenwalzer aus der Ballettsuite „Der Nußknacker" (1892) erscheint er sinfonisch ausgearbeitet, ein Stimmungsbild voll zärtlicher, aber auch prächtig aufleuchtender Farben. Der sowjetische Meister Sergej Prokofjew stellte 1946 aus verschiedenen Werken eine ganze Suite unter dem Titel „Walzer" (op. 110) zusammen, in der Stücke dieser Art aus dem Ballett „Aschenbrödel", der Oper „Krieg und Frieden", der Filmmusik „Lermontow" vereint sind. Berühmt wurde besonders der Walzer aus „Krieg und Frieden" (nach dem Tolstoi-Romanepos). Er erklingt in der Oper auf jenem Ball (2. Szene des 1. Aktes), da sich Andrej Bolkonski und Natascha Rostowa begegnen. In zarten und festlichen Klängen hat der Komponist die Atmosphäre des rauschenden Festes und die aufkeimende Liebe der beiden jungen Menschen musikalisch eingefangen. Der Name des Italieners Amilcare Ponchielli, der unseren Reigen beschließen soll, wäre vergessen, gäbe es nicht jene Ballettmusik aus seiner heute kaum noch zu hörenden Oper „La Gioconda" (1876), den „Tanz der Stunden". Ein Glückstreffer melodisch beschwingter, einschmeichelnd tänzerischer Musik, deren Wirkung vor allem aus der klugen Steigerung von den lyrischen Klängen des Beginns über den eigentlichen Stundentanz zum wirbelnden Schlußgalopp resultiert.

Hansjürgen Schaefer (1972)

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ArtikelnummerAmiga 8 45 098
ProduktnameGroßes Rundfunk Orchester Berlin Leitung Robert Hanell - Aufforderung zum Tanz
Preis9,90 €
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InterpretVarious Artist
Name - TitelGroßes Rundfunk Orchester Berlin Leitung Robert Hanell - Aufforderung zum Tanz
LabelAMIGA
MedientypLP / Vinyl 12"
Vinylgewicht pro Schallplatte140 gramm
Anzahl der Platten1
BeilagenKeine
Allgemeiner PlattenzustandGebraucht
Zustand TonträgerVery Good + (Sehr gut)
Zustand CoverVery Good + (Sehr gut)
PlattenreinigungReinigung mit Plattenwaschmaschine Double Matrix Professionel Sonic (Clearaudio)
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