Großes Orchester Des Deutschlandsenders - Valse d'amour

Großes Orchester Des Deutschlandsenders - Valse d'amour

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Großes Orchester Des Deutschlandsenders - Valse d'amour

Seite 1
Alexander K. Glasunow (1865-1936) Konzertwalzer für großes Orchester op. 47.
Fryderyk Chopin (1810-1849) Nocturne Es-dur op. 9 Nr. 2 Bearbeiter: Gerhard Ewald Rischka Egon Morbitzer, Violine
Peter I. Tschaikowsld (1840-1893) Lied ohne Worte op. 40 Nr. 6 Bearbeiter: Gerhard Ewald Rischka
Alexander P. Borodin (1833-1887)
Notturno aus dem Streichquartett Nr. 2 D-dur
Bearbeiter: Gerhard Ewald Rischka

Seite 2
Joseph Hellmesberger (1855-1907) Teufelstanz (Danse diabolique)
Max Reger (1873-1916) Valse d'amour op. 130 Nr. 5 (Liebeswalzer) aus EINE BALLETTSUITE op. 130 Bearbeiter: Gerhard Paul
Robert Schumann (1810-1856) Romanze Fis-dur op. 28 Nr. 2 Bearbeiter: Gerhard Ewald Rischka Rainer Carell, Klavier
Leo Delibes (1836-1891) Intermezzo (Pas de fleurs, grande Valse) aus dem Ballett NAILA Bearbeiter: Franz Doppler
Maria-Theresia von Paradis (1759-1824) Sicilienne für Streicher Bearbeiter: Gerhard Ewald Rischka Matthias Pfaender, Violoncello
Sergej W. Rachmaninow (1873-1943) Serenade op. 3 Nr. 5 Bearbeiter: Gerhard Ewald Rischka Rainer Carell, Klavier
Iwan Ivanovici
Donauwellen
Bearbeiter: Helmut Gatzka

Großes Orchester des Deutsehlandsenders
Dirigent: Robert Hanell
Musikregie: Eberhard Geiler


„Wenn die Musik der Liebe Nahrung ist. spielt weiter! Gebt mir volles Maß!" heißt es bei Shakespeare. Die Musik auf unserer Schallplatte biete! wohl auch ein volles Maß von Stücken, allerdings recht unterschiedlichen Charakters. Wir meinen damit weniger die ohne weiteres hörbare Unterschiedlichkeit der Tonsprache, wie sie den einzelnen Komponisten, denen wir hier begegnen, eigen ist. Wir meinen vielmehr die unterschiedlichen Charaktere der einzelnen Stücke. Der Titel, „Valse d'amour". bezeichnet die Vielfalt nur ungenau. Denn durchaus nicht alles, was hier erklingt, strapaziert den allbeliebten Walzertakt. Andererseits aber läßt sich wohl doch das meiste ohne sonderliche Mühe Gott Amor zuordnen, der sich hier gleichsam als Chefkoch eines Menüs empfiehlt, dessen Gänge vielen Gaumen munden wollen.
Gewiß ist's weniger nötig, mit gekrauster Stirn den hier vereinten Opera auf Bauweise, Biographie ihres Schöpfers, Entstehungsumstände oder ähnliches nachzuspüren.
Laßt Euch volles Maß geben, liebe Schallplattenfreunde, ein volles Maß tänzerisch schwungvoller, lyrisch verträumter, inniger und anmutiger Musik. ausgewählt aus der schier unübersehbar reichen Menge von Kompositionen vor allem des vorigen Jahrhunderts, die geeignet ist, Stimmungen hervorzurufen, die im weitesten Sinne den lieblichen Titel rechtfertigen: „Valse d'amour". „Ein jeder kennt die Lieb' auf Erden" singt bekanntlich Fürst Gremin in Tschaikowskis Oper „Eugen Onegin". Und jeder weiß, so möchten wir hinzufügen, daß solche Kenntnis aus sehr unterschiedlichen Erfahrungen herrührt. Liebe — das heißt nach Goethe himmelhoch jauchzen ebenso wie zu Tode betrübt sein. Und so finden wir auf unserer Platte den eben erwähnten russischen Klassiker Peter II-jitsch Tschaikowsld mit einem elegischen „Lied ohne Worte", dessen Stimmung so stark an den berühmten Monolog des Lenski im „Eugen Onegin" erinnert, neben dem brillanten Konzertwalzer seines um ein Vierteljahrhundert jüngeren Landsmannes Alexander K. Glasunow, neben des Franzosen Leo Delibes' anmutigem Intermezzo „Pas de fleurs" (Tanz der Blumen). In schwelgerischer Chromatik ergeh: a Max Regers „Valse d'amour", der der Platte den Titel gab. Er gehört zu einer Reihe von Klavier-Walzern, die der deutsche Meister Ende des vorigen Jahrhunderts schrieb und den wir hier in einer klanglich breit ausladenden Orchesterfassung hören.
Dem Musikfreund wäre anzuraten, sich nach dem Kennenlernen dieser Aufnahme doch auch einmal mit der originalen Klavierfassung vertraut zu machen. In noch viel stärkerem Maße gilt diese Empfehlung für das zärtliche Es-dur-Nocturne des Polen Chopin. Es ist in der Fassung für Solovioline und Orchester, wie sie auch unsere Schallplatte biet oft zu hören. Und im blühenden Klang des Streichinstrumentes vermag die innige Oberstimmenmelodik wohl reichen sentimentalen Reiz zu entfalten. Wer dann aber einmal mit dem originalen Klavierstück (es ist die Nr. 2 aus den Nocturnes op. 9) vergleicht, der erkennt unschwer, daß Chopins Lyrik sich hier im schlichteren Klavierklang noch viel reicher entfaltet, daß sich Innig-Schwärmerisches mit anmutiger Eleganz, spielerischer Zärtlichkeit verbindet. Ähnliches gilt für das Notturno des Russen Alexander P. Borodin, das dessen 2. Streichquartett vom Jahre 1881 entstammt, oder für die schwermutige Serenade des Komponisten und Pianisten Sergej W. Rachmaninow. Sie ist das 5. Stück einer Reihe von Klavierwerken op. 3 (1892). Gar heftig reißt uns aus solchen Gefilden lieblichen Träumens Joseph Hellmesbergers virtuoser „Teufelstanz". So diabolisch, wie's der Titel anzeigt, geht es in diesem Stück zwar nicht zu, aber immerhin, der bedeutende österreichische Geiger und Komponist hat es verstanden, ein ungemein effektvolles Orchesterwerk zu schreiben. Wollen wir es in den Stimmungskreis unseres „Valse d'amour" einfügen, dann vielleicht als eine Art von neckischer Liebesteufelei.
Doch was sollen die Possen! Das selige Schwärmen erweist sich in Sachen Liebe doch immer wieder als beliebteste Übung. Wir haben einen bedeutenden Kronzeugen dafür auf unserer Platte vorzuweisen: Robert Schumann. Seine Fis-dur-Romanze ist innige, sehnsuchtsvolle, auch schwermütige Liebeslyrik par excellence. Es kann nicht schaden, wenn der verehrliche Hörer weiß, daß dieses Stück eines von drei Romanzen für Klavier ist, die Schumann just in jener Zeit schrieb, da er so leidenschaftlich darum kämpfte, die inniggeliebte Clara Wieck heimzuführen. Der Widerstand des Vaters der jungen, begabten Pianistin konnte nach harter Prüfungszeit erst durch gerichtliche Entscheidung gebrochen werden. Ein Jahr nach Entstehung der Romanzen, 1840, wurden Robert und Clara in der Dorfkirche von Schönefeld bei Leipzig getraut. Unsere Aufnahme bringt die Fis-dur-Romanze in einer Fassung für Soloklavier mit Streicherbegleitung. Klavierspielern, die sich dem Original für ihr Instrument allein widmen wollen, sei gesagt, daß ihrer eine ungewöhnliche Aufgabe harrt. Hat der Komponist doch dieses Stück auf drei Notensystemen niedergeschrieben. Warum sollte in unserem Zusammenhang das holde Geschlecht nur besungen werden? Warum soll es nicht selbst zu Worte kommen? Hören wir, was die blinde Österreicherin Maria-Theresia von Paradis, die als Pianistin von keinem Geringeren denn Mozart hochgeschätzt wurde (er widmete ihr eines seiner Klavierkonzerte), mit ihrer anmutigen Sicilienne zu unserem Thema zu sagen hat.
Auf und nieder dreht sich unser Liebeskarussell. Es führt von leidenschaftlichem Sehnen über inniges Träumen auch zu handfestem Praterleben. Beispiel: die „Donauwellen" des Rumänen Ivanovici, ein Stück der Tradition des klassischen Wiener Walzers, der nun freilich schon arg in der Klemme schablo-nierter Dutzendware steckt, wie sie nach den genialen Walzern der „Sträusse" zum Kennzeichen der kapitalistischen Unterhaltungsindustrie wurden. Ivanovici war einer der wenigen Musiker, der,solche Ware aus zweiter Hand dadurch genießbar zu machen wußte, daß er — zumal in den „Donauwellen" — neue Farben ins Spiel brachte: Mollwirkungen, der Folklore seiner Heimat abgelauscht. So kommt es, daß diese Donauwellen doch ein wenig anders plätschern als die schöne blaue Donau des Walzerkönigs. Und so kommt es, daß sie sich noch heute ziemlicher Beliebtheit erfreuen und ihren Platz fanden im vielgestaltigen „Valse d'amour", einer Sammlung von Musikstücken, deren beste dem alten Shakespeare, den wir eingangs zitierten; recht geben. Man höre und prüfe!
Hansjürgen Schaefer (1971)

Mehr Informationen
ArtikelnummerAmiga 8 45 091
ProduktnameGroßes Orchester Des Deutschlandsenders - Valse d'amour
Preis9,90 €
LieferzeitIm Schallplattenladen Stralsund
InterpretGroßes Orchester Des Deutschlandsenders
Name - TitelValse d'amour
LabelAMIGA
MedientypLP / Vinyl 12"
Vinylgewicht pro Schallplatte140 gramm
Anzahl der Platten1
BeilagenKeine
Allgemeiner PlattenzustandGebraucht
Zustand TonträgerVery Good + (Sehr gut)
Zustand CoverVery Good + (Sehr gut)
PlattenreinigungReinigung mit Plattenwaschmaschine Double Matrix Professionel Sonic (Clearaudio)
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