Gjon Delhusa

Gjon Delhusa

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Gjon Delhusa

Ticke tom

Flieg mit dem Wind / Gjon Delhusa & Günther Fischer-Quintett

Mein erstes Mädchen / Gjon Delhusa, Reinhard Lakomy & Sein Ensemble

In dem Haus nebenan / Gjon Delhusa & Günther Fischer-Quintett

Sie ist mein / Gjon Delhusa, Reinhard Lakomy & Sein Ensemble

Berge und Steine / Gjon Delhusa & Günther Fischer-Quintett

Wie viele Wörter braucht mein Lied / Gjon Delhusa, Reinhard Lakomy & Sein Ensemble

Helft mir / Gjon Delhusa & Günther Fischer-Quintett

Ich kaufe Schuh`

Sing nur / Gjon Delhusa & Günther Fischer-Quintett

Jonny ist für mich ein außergewöhnlich begabter großer Junge. Wenn er seine Melodien auf Band spielt bin ich immer wieder überrascht über seinen Erfindungsreichtum, über sein Gefühl für die Ausgewogenheit seiner Lieder und darüber, wie er fast mühelos, ohne sich zu versingen und zu verspielen, seine Stimme und die Gitarre beherrscht, wobei er beides mitunter virtuos einsetzt. Seine Kompositionen, seine Stimme und sein Gitarrespie/ verraten dem einen viel Wissen, Können, Kraft und Gestaltungsdrang, den anderen rühren sie auf ganz ursprüngliche Art, einfach durch seinen Gesang. Hinzu kommt sein frisches, unbekümmertes Wesen, indem der Träumer wie der Schelm seinen Platz hat So wie Jonny ist, wünsch! man sich als kleiner Junge immer den großen Freund, das muß wohl den Mädchen auch so gehen.
Er ist 25 Jahre alt Seine Vorfahren waren Griechen, Albaner, Deutsche und Ungarn. Die Familie wohnte an der ungarischjugoslawischen Grenze. Als er 10 war, schenkte man ihm eine Gitarre. Um diese Zeilen schreiben zu können, wartete ich viele Wochen auf einen Brief mit einigen biographischen Angaben. Der Brief kam, wie manches andere von ihm, einen Tag vor der Angst. Darin schrieb er: „Ich spielte in einer südslawischen ,Tambura-Volks-kapelle' als Altgeigenspieler, wo ich die Musik der südlichen Völker ins Herz schloß." Später übersiedelte die Familie nach Budapest, und Jonny sollte etwas lernen. Hierzu schreibt er:„Meine Eltern wollten nicht, daß ich mich soviel mit Musik beschäftige, da diese Tätigkeit imme, zu Lasten anderer Lehrgegenstände passierte. Nach Beendigung des Gymnasiums lernte ich das Autopolieren (er meint Autolackieren), aber damals fühlte ich bereits, daß die Musik noch besser mein Leben erfüllt als Autos. Im Jahre 1972 habe ich nach musikalischen Studien das Wirkungszeugnis als professioneller Künstler erworben. Seit damals bin ich glückselig, da ich mir mein tägliches Brot mit Musik - manchmal gut, manchmal schwer - verdiene." Der Brief schließt: „Die Musik ist mein Alles!"
Auch das kennzeichnet ihn. Er hat nie ernsthaft deutsch gelernt. Seine Lehrer waren Aufnahmeleiter, Taxichauffeure, Regisseure, Konzertagenten, Veranstalter, Kellner und Musikerkollegen, und natürlich hatte er auch die beste Lehrerin, die man haben kann, die Liebe. Jonnys „Lieben" umfassen mehr als Musik, gutgewachsene Mädchen, scharf gewürzte Speisen, Tischtennisspielen und Autofahren; er opferte viel Zeit, um Preisrichter bei Hundeausstellungen zu werden. Zu Hause hat er eine große Hundebibliothek. Ich glaube fast, er spricht ihre Sprache. Jonny jault, knurrt und winselt so echt, daß die Vierbeiner sofort lebhaft reagieren. Man führe ihm einen ausgehungerten Wotf oder den scheuesten Angstbeißer vor, nach einer Viertelstunde lassen sie sich von ihm kraulen.
Bevor er mit seiner Musik auf Reisen ging, hatte er einen Hund, dem er folgendes Meisterstück bei brachte: Sein Hund ließ sich ein Stück Schokolade auf die Nase legen und blieb dabei unbeweglich, allerdings kämpften im Gesicht des Hundes Gier und Gehorsam, denn er wußte, daß er es erst auf Kommando verspeisen durfte. Trotzdem verdrehte der Hund seine Augen, um wenigstens das so herrlich duftende Stück sehen zu können. Nach dem erlösenden Wort krauste der Hund blitzschnell seine Nase und schnappte es. Ich habe das leider nie beobachten können, die Beschreibung stützt sich allein auf Jonnys Mimik, der mir das vollendet vorgeführt hat
Jonny ist meistens guter Dinge, nur einmal sah ich ihn traurig: Er kam an einem diesigen Winterabend mit der Maschine aus Budapest. Wir waren bei Günther Fischer verabredet um die fehlenden Arrangements zu besprechen. „Fischi" hatte ihm irgendwann einmal zugesagt, 2 Titel zu arrangieren und einzuspielen, sah sich aber angesichts seiner eigenen Arbeit außerstande, die noch 5 offenen Titel zu bearbeiten und zu produzieren - er lehnte ab. Jonny, erkältet und fiebrig, den ganzen Tag unterwegs, saß da wie ein Häufchen Unglück. Ich dazwischen, beide verstehend, suchte in auswegloser Situation zu vermitteln.
Schließlich sagte „Fischi" doch zu. Er erkannte die Eigenheiten der Lieder und arrangierte sie feinfühlig und stilgemäß, genau wie Lacky, dessen Arrangierkunst Jonny es auch zu danken hat, daß seine ersten Lieder bei uns so schnell bekannt wurden, und das Arrangement „Das erste Mädchen" finde ich, ist ein Meisterstück. So kam es zwischen Jonny, Günther Fischer, seinen Musikern, Fred Baumert (E-Gitarre), „Eddie" Greiser (Baß), Wolfgang Schneider (Schlagzeug), Siegbert Schneider (Tonregisseur) und Produzent Volkmar Andrä zu einer schöpferischen Zusammenarbeit im Studio. Sicher merkt man das am Ergebnis. Etwas beeindruckt mich noch: In einer Zeit perfektester Elektroakustik, in der Musiker letzte Möglichkeiten elektronischer Klangerzeugung und -Verformung nutzen, in der Rock-Gruppen mit Containern an Apparaturen arbeiten, tritt jemand wie Jonny vor ein Mikrofon, singt zur Gitarre -und hat Erfolg. Das eine muß sein - aber das andere auch.
Fred Gertz (1978)

Mehr Informationen
ArtikelnummerAmiga 8 55 632
ProduktnameGjon Delhusa
Preis12,90 €
LieferzeitIm Schallplattenladen Stralsund
InterpretGjon Delhusa
Name - TitelGjon Delhusa
LabelAMIGA
MedientypLP / Vinyl 12"
Vinylgewicht pro Schallplatte140 gramm
Anzahl der Platten1
BeilagenKeine
Release-Datum1978
Allgemeiner PlattenzustandGebraucht
Zustand TonträgerVery Good + (Sehr gut)
Zustand CoverVery Good + (Sehr gut)
PlattenreinigungReinigung mit Plattenwaschmaschine Double Matrix Professionel Sonic (Clearaudio)
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