GIUSEPPE  VERDI - Aus "DON CARLOS"

GIUSEPPE  VERDI   (1813-1901)
DON CARLOS
Sie hat mich  nie geliebt! / Schlaf find' ich erst
(Szene und Arie des  Philipp)
Rundfunk-Sinfonie-Orchester Berlin

SIMONE BOCCANEGRA
So lebe wohl für ewig / Für mein gebrochnes Vaterherz
(Rezitativ und Szene des Fiesco)
Georg Hann,  Baß
Opernchor . Großes Opernorchester Berlin
Dirigent: Artur Rother . (Historische Aufnahme)

Georg Hann
In der Musikgeschichte spielen auch die bedeutenden Sänger, Dirigenten und Instrumentalsten eine Rollo. Nicht zu Unrecht spricht man von dem „Zeitalter der großen Interpreten". Namen wie Enrico Caruiso, Arturo Toscanini, Wilhelm Furtwängler. Peter Anders, Maria Cebotari und Walter Gieseking gingen in die jüngste Musikgeschichte ein. Tonbänder und Schallplatte« geben uns die Möglichkeit der Erinnerung an sie, und wir können uns immer wieder selbst von Ihrer großen Kunst überzeugen. Auch von dem schon zu Lebzeiten bekannt und berühmt gewordenen Sänger Georg Hann sind eine Anzahl Schallplatten vorhanden, die dem Hörer die Wärme und überzeugende Ausdruckskraft dieser Stimme vergegenwärtigen. Kammersänger Georg Hann wurde am 30. Januar 1897 in Wien geboren, wo er auch 1914 das Abitur ablegte. Seinen Militärdienst beendete er mit dem 1. Weltkrieg und arbeitete auf der Suche nach einem Beruf als Staats- und Bankbeamter, als Zeitungsreporter und Sportreferent. Erst einige Jahre später entschloß er sich endlich seine Stimme, die bei Freunden und Bekannten Erstaunen hervorrief, ausbilden zu lassen. An der Wiener Akademie für Musik und darstellende Kunst begann er bei Theo Lierhammer das Studium. 1927 engagierte der damalige Generalintendant Clemens von Frankenstein den Absolventen an die Münchner Staatsoper. Hier In München, soiner Wahlheimat, lebt er, abgesehen von zahlreichen Opern- und Konzerttourneen, durch die er auch Im Ausland Ruhm und Ansehen erlangte, bis zu seinem Tode. In der Nacht vom 9. zum 10. Dezember   1950 starb  der beliebte Bassist völlig  unerwartet an den Folgen eines  Schlaganfalles.
Kammersänger Georg Hann findet Infolge »einer Vitalität und Begabung den Weg zur Kunst und wird berufener Gestalter vieler anspruchsvoller Baßpartien. Sein Debüt gibt er 1927 in der Rolle des Eremiten aus Webers „Freischütz". Zur Münchner Uraufführung von Richard Strauß' .Capriccio" 1942 spielt er den Theaterdirektor La Roche voller lebensfrohem Elan. Der vielseitige Künstler singt und gestaltet ferner die Partien des Sarastro, Daland. Kothner, Faninal und Amonasro. Der klangvolle Baß und die treffende Charakterisierungskunst Georg Hann's entfaltet sich besonders In komischen, buffonesken Rollen wie z B. Falstaff, Kezal, Leporello, Baculus und van Bett. Auch als Lieder- und Oratoriensänger, wobei besonders die Oratorien Haydns und die „Matthäuspassion" zu erwähnen wären, schätzen ihn seine Hörer. Charakteristisch für Georg Hann als Manschen und Künstler ist besonders seine große Bescheidenheit und Gewissenhaftigkeit, mit der er auch die kleinste Rolle bis Ins letzte Detail erarbeitet und sich mit ihr auseinandersetzt. Sein Name nimmt In der Reihe großer Künstler, die In die Musikgeschichte eingingen, einen   beachtenswerten  Platz ein.