Giesela May - Chansons Bleiben Chansons

Giesela May - Chansons Bleiben Chansons

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Giesela May - Chansons Bleiben Chansons

Nur Keine Spinx Aus Dem Kulturkabinett (Un Cheval Fou Dans Un Grand Magazin)

Sohn Des... (Fils Des...)

Die Nächste Liebe (La Prochain Amour)

Begräbnistango (Tango Funébre)

Die Schüchternen (Les Timides)

Ich Fühle Mich Wohl (Je Juis Bien)

Die Taube (La Colombe)

Im Frühling (Au Printemps)

Das Lied Von Den Alten Liebenden (La Chanson Des Vieux Amands)

Auf Dem Platz (Sur La Place)

Ich Liebte (J´amais)

Die Hirten (Les Bergers)

Die Zärtlichkeit (La Tendresse)

Das Korn (Les Blés)

Einem älteren Scherz zufolge hört man ausländische Schlager besonders gern, wenn sie in ihrer Muttersprache vorgetragen werden. Begründung: Dann versteht man wenigstens den Text nicht.<
Chansons indes unterscheiden sich wesentlich von Schlagern. Es erhebt sich also die Frage: Was ist ein Chanson?
Diese Frage ist schwer zu beantworten. Es wird erzählt daß die berühmte Schauspielerin Olga Leonardowna Knipper (1868—1959) ihren Mann Anton Tschechow fragte: >Was ist das Leben?<  Darauf soll der Dichter geantwortet haben: >Was ist das Leben! Was ist eine Mohrrübe? Eine Mohrrübe ist eine Mohrrübe — mehr weiß man nicht.<
So könnte man — sinngemäß — natürlich auch den Begriff „Chanson“ definieren. Wörtlich müßten wir
„Chanson“ mit „Lied“ übersetzen. Das tut aber niemand. denn ein Chanson — so paradox das klingen mag — ist nun mal kein Lied im deutschen Sinne. Frauke Deißner-Jessen bemerkt (im Vorwort zu ihrer Anthologie >Chanson — mein Leben“):
>Frankreich und das Chanson sind seit jeher untrennbar miteinander verbunden: .La chanson‘ als Symbol für Charme und Esprit und Frankreich als klassisches Land dieses Genres. als künstlerischer Hintergrund einmaliger Interpreten. Formen und Inhalte des Chansons haben sich geändert. seit die große Diseuse Yvette Guilbert vor der Jahrhundertwende Triumphe feierte, nicht aber das Spezifische dieser Kunstgattung und seine Wir kung auf das Publikum. Noch immer ist das Chanson in Frankreich ein Spiegel der Zeitereignisse ...( Wenn man nun schon das Wort Chanson nicht übersetzen kann — wie lassen sich dann die Texte, auf die es doch so sehr ankommt. in eine angemessene deutsche Form bringen? Damit Chasons wirklich —wie es der Titel dieser Gisela May Plane verspricht — Chansons bleiben? Nun, verehrter Leser dieser Zeilen — das kommt ganz darauf an, wer und wie er solchen Versuch unternimmt Ein Beispiel: eins der berühmtesten Chansons dieser Zeit stammt von dem Dichter Jacques Prévert (1900— 1977) und dem Komponisten Joseph Kosma (1905-1969). Es hat den Titel Les feuilles mortes („Die toten Blätter“), und darin kommen unter anderem auch diese Zeilen vor: >Les  feullies mortes se ramassent la pelle/les souvenirs et les regrets aussi. .
Kurt Kusenberg hat das so nachgedichtet: Die toten Blätter schaufelt man zusammen/auch die Erinnerungen und das Leid.
Sehr schön.
Doch trat allsogleich ein Mensch (nicht genannt werden soll sein Name) auf den Plan beziehungsweise an die Kasse: der hatte aus den „Toten Blättern“ einen deutschsprachigen Schlager fabriziert mit dem Titel: „Der Schleier fiel“.
In dem ganzen Chanson von Prvert kommt allerdings kein einziger Schleier vor. Die Dichter, die an dieser Platte mit- gearbeitet haben, nahmen ihre Aufgabe — erfreulicherweise — ernster als der oben zitierte Schlagertexter. Gisela May hat mir erzählt wie gut sie bei der Vorbereitung der Aufnahme beispielsweise mit Chris Hornbogen. Heinz Kahlau, Rainer Kirsch, Richard Pietraß und anderen im Einvernehmen war.
Dabei war es gewiß nicht leicht die Texte von Jacques Brel in unsere spröde Sprache zu verpflanzen, ohne ihre Poesie und ihren Witz verdorren zu lassen. Brel, von dem die meisten Chansons auf dieser Platte gedichtet und komponiert sind, wurde am 8. April 1929 im belgischen Brabant geboren. Im Alter von fünfzehn Jahren hatte er offensichtlich keine Lust mehr. weiter in Vaters Papierfabrik mitzuarbeiten. und ging nach Paris. Er wurde als Autor und Interpret von Chansons ein weltberühmter Mann.
Auf die Interpreten kommt es beim Chanson natürlich in erster Linie an!
In Riemanns gelehrtem >Musik- Lexikon< habe ich gelesen: die Chansonkunst )des 20. Jahrhunderts ist weniger durch ihre Verfasser als viel- mehr durch ihre Chansonniers bestimmt wie Mistinguett, Dranem, Chevalier, Trenet, Edith Piaf, Lucienne Boyer, Brassens, Yves Montand, Juliette Grco, Les Fréres, Jacques. Francoise Hardy, Charles Aznavour.
Und (wie ich mit den Worten meines Kollegen Christoph Funke hinzufügen darf) von >der Kunst der Diseuse Gisela May. die zu rühmen schon längst nicht mehr nötig ist.
Lothar Kusche (1979)

Mehr Informationen
ArtikelnummerAmiga 8 55 612
ProduktnameGiesela May - Chansons Bleiben Chansons
Preis12,90 €
LieferzeitIm Schallplattenladen Stralsund
InterpretGiesela May
Name - TitelChansons Bleiben Chansons
LabelAMIGA
MedientypLP / Vinyl 12"
Vinylgewicht pro Schallplatte140 gramm
Anzahl der Platten1
BeilagenKeine
Release-Datum1979
Allgemeiner PlattenzustandGebraucht
Zustand TonträgerVery Good + (Sehr gut)
Zustand CoverVery Good + (Sehr gut)
PlattenreinigungReinigung mit Plattenwaschmaschine Double Matrix Professionel Sonic (Clearaudio)
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