Gerry Mulligan

Gerry Mulligan

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Gerry Mulligan

Seite 1
Night Lights - Komposition: G. Muliigan
Moming Of The Carnival From „Black Orpheus" - Komposition: L. Bonfa/A. Maria
In The Wee Small Hours Of The Morning - Komposition: D. Mann/B. Hilliard
Seite 2
Prelude In E Minor - Komposition: F. Chopin
Festive Minor - Komposition: G. Muliigan
Teil Me When - Komposition: G. Muliigan
Arrangements: Gerry Muliigan
Gerny Muliigan (bars, p)
Art Farmer (tp, flh)
Bob Brookmeyer (v-tb)
Jim Hall (g)
Bill Crow (b)
Dave Bailey (d)
rec. September 1963; New York
Übernahme von Phonogram Hamburg

Daß sich der moderne Jazz in den fünfziger Jahren allgemein verständlich machte, war mit ein wesentliches Verdienst von Gerry Mulligan. Gerald Joseph „Gerry" Mulligan (geb. 6. 3.1927 in New York) lernte frühzeitig Klarinette und Tenorsaxophon. Sein Interesse galt auch dem Komponieren und Arrangieren, wozu er sich Fertigkeiten auf dem Klavier aneignete. Mit siebzehn Jahren leitete er erstmals eine Tanzkapelle, mit achtzehn arrangierte er bereits für renommierte Orchester und mit neunzehn arbeitete er für die berühmte Gene-Krupa-Band. Durch seine das herkömmliche Swing-Klischee durchbrechenden Krupa-Arrangements, vor allem mit seinem „Disc Jockey Jump" (1947) gelang dem ehrgeizigen und außergewöhnlich strebsamen Autodidakten der Sprung in die Führungsgruppe der Pioniere des noch blutjungen modernen Jazz. Dieser hatte sich gerade als „Bebop" zu behaupten begonnen und mit seinen neuartigen harmonischen, melodischen und rhythmischen Strukturen auch Gerry Mulligan in den Bann gezogen. Allerdings fühlte er sich von der hektisch-eruptiven Expressivität - seiner Mentalität entsprechend - kaum berührt; seine künstlerischen Vorstellungen tendierten zu einer mehr geglätteten, Klangbilder und Melodiebögen bevorzugenden, in gewisser Weise äußerlich kühl-distanzierten Ausdruckshaltung. Hierin wurde Mulligan durch gleichermaßen ambitionierte Musiker wie Kai Winding, Brew Morre, Gil Evans, John Lewis, George Russell und besonders Lee Konitz unterstützt, die für ihn zugleich Vorbild waren. Mit einigen dieser „kühlen" Bebop-Musiker bildete Mulligan, nachdem er u. a. auch für das Claude Thornhill-Orchester gewirkt hatte, den Kern der „Miles Davis' Capitol Band", des ersten Experimentierorchesters des „Cool Jazz" (1949/50). Damit erhielt seine gesamte weitere Laufbahn als Komponist/ Arrangeur sowie als Instrumentalist - nunmehr auf dem Baritonsaxophon - ihre Programmierung.
Seine vielschichtigen, harmonisch interessanten, bewundernswert durchsichtigen Arrangements mit ihrem engen Sound und den bevorzugt kontrapunktischen Stimmenführungen wurden berühmt und zu regelrechten Mulligan-Erkennungszeichen. Das im Jahre 1952 gegründete „Gerry Mulligan-Quartett" avancierte bald zu einem der erfolgreichsten modernen Jazzensembles der fünfziger Jahre im allgemeinen und zum exponierten Glanzpunkt des den modernen Swing und „Cool"-Jazz miteinander verbindenden „West Coast Jazz" im besonderen. Das Quartett machte Mulligan-Kompositionen wie „Line for Lyons", „Bark for Barksdale", „Swing House", „Nights At The Turntable" oder „Walkin' Shoes" sowie Standards wie „My Funny Valentine", „Carioca", „Moonlight in Vermont", „Bernie's Tune" u.v.a. zu internationalen „Hits",-vielkopiert ä la Mulligan. Abgesehen vom allgemeinen Einfluß des Mulligan-Quartetts auf den Jazz, inspirierte es auch alle nachfolgenden Mulligan-Gruppierungen, darunter das auf dieser Platte mit Stimmungsbildern zu hörende Sextett, dem (außer Jim Hall) ausschließlich Prominente des sogen. Mulligan-Kreises mit Bob Brookmeyer an der Spitze angehörten. Auch der Instrumentalist Gerry Mulligan beeinflußte die Entwicklung, indem er die ursprünglich tief-rauhe Klangcharakteristik des Baritonsaxophons in den Bereich flüssig-eleganter und schmiegsam-weicher Tongebung mit dem Timbre eines Tenorsaxophons transponierte. Damit rief er nicht nur zahlreiche „Mulligans" in aller Welt auf den Plan (der Schwede Lars Gullin wurde am bekanntesten), sondern beseitigte auch die jahrzehntelange „Außenseiterrolle" des Baritonsaxophons.
Als aktiver Musiker ist Mulligan ein echter „Vollblutjazzer", der überdies auf andere ungemein inspirierend wirkt. Mit nahezu jedem Großen des modernen Jazz hat er (z.T. inoffiziell) musiziert, und es ist bezeichnend, daß er von Vertretern unterschiedlichster Stilrichtungen gleichermaßen anerkannt und geschätzt wird. Er selbst haßt Engstirnigkeit und toleriert jede Spielauffassung, was er auch praktisch durch Mitwirkung in Dixielandgruppen (!) unterstreicht, sofern künstlerische Qualität vorhanden ist, - und die Sache swingt. Seinem künstlerischen Ideal hält Gerry Mulligan, unbeeinflußt von modischen Trends, seit 25 Jahren die Treue, womit er das Publikum (wie es in jüngster Vergangenheit das Brubeck-Mulligan-Quartett hervorragend demonstrierte) nach wie vor fasziniert.
Karlheinz Drechsel (1976)

Mehr Informationen
ArtikelnummerAmiga 8 55 489
ProduktnameGerry Mulligan
Preis19,90 €
LieferzeitIm Schallplattenladen Stralsund
InterpretGerry Mulligan
Name - TitelGerry Mulligan
LabelAMIGA
MedientypLP / Vinyl 12"
Vinylgewicht pro Schallplatte140 gramm
Anzahl der Platten1
BeilagenKeine
Release-Datum1976
Allgemeiner PlattenzustandGebraucht
Zustand TonträgerVery Good + (Sehr gut)
Zustand CoverVery Good + (Sehr gut)
PlattenreinigungReinigung mit Plattenwaschmaschine Double Matrix Professionel Sonic (Clearaudio)
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