Eric Dolphy

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Eric Dolphy

Amiga jazz Serie

Seite 1
Epistrophy - Komposition: Thelonius Monk
South Street Exit - Komposition: Eric Dolphy
The Madrig Speaks, The Panther Walks - Komposition: Eric Dolphy
Seite 2
Hypochristmutreefuzz - Komposition: Misja Mengelberg
You Don't Know What Love Is - Komposition: D. Raye/De Paul
Miss Anne - Komposition: Eric Dolphy
Eric Dolphy (fl, bei, as)
Misja Mengelberg (p)
Jacques Schols (b)
Han Bennink (dr)
rec. 2. 6.1964; Hilversum/Holland
Übernahme von Phonogram Hamburg

Unter den vielfältigen künstlerischen Ergebnissen, die im dialektischen Sinne mit der machtvollen „Black Power"-Bewegung der fünfziger und sechziger Jahre in den USA zu Relevanz gelangten, kommt dem im New Yorker Negerstadtteil Harlem aus der Gruppe der politisch bewußtesten Jazzmusiker zur Entfaltung gebrachten „Free Jazz" (ein relativ unpräziser Begriff, der sich auf alle Bestrebungen bezieht, die mit den für die Jazzentwicklung zu Fesseln gewordenen konventionellen Normen brechen) mit gravierende Bedeutung zu. Aus dem von revolutionärer Protesthaltung geprägten Musizieren ging letztlich, keineswegs ohne Reibungen und mit so manchem „radikalistischen" Irrweg, eine generell neue Jazz-Strömung bzw. -Musizierpraxis hervor, deren Einfluß sich mittlerweile auf den gesamten zeitgenössischen Jazz und teilweise sogar auf die Pop-Musik erstreckt. Eric Allen Dolphy, geboren am 20. 6.1928 in Los Angeles, zählte zu den strebsamen und seriösen schöpferischen Wegbereitern des neue Ausdrucksbereiche erschließenden Avantgarde-Jazz. Er wuchs zu einer starken Künstlerpersönlichkeit, so daß er schließlich zu jenen zählte, die bei der Neulandgewinnung in höchstem Maße als Vorbild dienten, Leitfunktion ausübten.
Eric Dolphy's künstlerisches Schaffen verlief analog der damaligen Entwicklung des modernen Jazz: „Charlie Parker" - „John Coltrane" - „Ornette Cole-man/Cecil Taylor" (erweiterte Harmonik - serielle Harmoniestruktur/Auflösungstendenzen - „free"). Seine persönliche Sprache (speziell als Altsaxophonist) verriet den besonderen Einfluß von Charlie Parker, und bei ihm blieb - trotz aller Modernität -auf erstaunliche Weise der weite Atem der Jazz-Tradition spürbar. Von seiner soliden Musikausbildung (neunjährig erster Klarinettenunterricht) leiteten sich gewisse Bezüge zur zeitgenössischen europäischen Kunstmusik ab.
Eric Dolphy spielte Flöte, Klarinette, Baßklarinette und Altsaxophon gleichermaßen souverän, er kannte kein „Nebeninstrument". Darüber hinaus demonstrierte er beispielgebende Vielseitigkeit im Ausdrucksbereich; von feinnerviger melodischer Klarheit kammermusikalischer Prägung bis hin zu ekstatischer, kompromißloser Expressivität. Er war ein einfallsreicher Improvisator mit bewundernswertem Sinn für logische Gestaltung, Rhythmik und Spannung, und er „swingte" (was leider nicht von jedem Vertreter des neuen Jazz zu sagen ist). Beim jährlichen „Down Beat"-Poll ging Eric Dolphy bezeichnenderweise in vier aufeinanderfolgenden Jahren als bester Altsaxophonist und Klarinettist des modernen Jazz hervor. Wesentliche Stationen in Eric Dolphy's außerordentlich zielstrebiger Laufbahn waren zunächst die „West Coast"-Jahre in Los Angeles mit dem Gerald-Wilson Orchester, sowie den Gruppen von Buddy Collette und Chico Hamilton, jedoch in besonderem Maße seit 1960 (Übersiedlung nach New York) die Zusammenarbeit mit solch schöpferischen, vorwärtsblickenden Musikern wie John Coltrane, Ornette Coleman, Charlie Mingus, Oliver Nelson, Bocker Little, Freddie Hubbard, Bobby Hutcherson, Anthony Williams, Max Roach, Eddie Blackwell, Richard Davis, Jaki Byard, Mal Waldron, Ken Mclntyre u. a. - z. T. in Gruppen unter seinem Namen. 1964 ging Eric Dolphy mit Charlie Mingus erstmals auf Europa-Tournee. Anschließend arbeitete er mit europäischen Musikern zusammen und kehrte nicht nach den USA zurück. Hieraus resultiert u.a. die vorliegende, während eines Klubgastspiels in Holland entstandene Schallplatte. Die beteiligt gewesenen holländischen Begleitmusiker tendierten damals (ganz im Gegensatz zu ihrer heutigen Spielweise!) noch weitestgehend zur Jazz-Konvention, was wohl auch für Eric Dolphy der Anlaß zu einer relativ „gezügelten" Ausdruckshaltung gewesen ist. Tragischerweise sollte dieser Klubmitschnitt zu seinem letzten künstlerischen Dokument werden; Eric Dolphy verstarb, 36 Jahre jung, an den Folgen zu spät erkannter Diabetes am 29. 6.1964 in Westberlin.
Kurz vor seiner Europareise hatte Eric Dolphy in einem Interview geäußert: „Ich will eine Zeitlang in Europa leben. Warum? Weil ich dort mehr Arbeitsmöglichkeiten finde, um meine eigene Musik spielen zu können. Wenn man in diesem Land (USA) etwas tut, was den Leuten gegen den Strich geht, bringen sie dich auf den Hund."
Karlheinz Drechsel (1976)

Mehr Informationen
ArtikelnummerAmiga 8 55 494
ProduktnameEric Dolphy
Preis19,90 €
LieferzeitIm Schallplattenladen Stralsund
InterpretEric Dolphy
Name - TitelEric Dolphy
LabelAMIGA
MedientypLP / Vinyl 12"
Vinylgewicht pro Schallplatte140 gramm
Anzahl der Platten1
BeilagenKeine
Release-Datum1976
Allgemeiner PlattenzustandGebraucht
Zustand TonträgerVery Good + (Sehr gut)
Zustand CoverVery Good + (Sehr gut)
PlattenreinigungReinigung mit Plattenwaschmaschine Double Matrix Professionel Sonic (Clearaudio)
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