Gerhard Schöne - Spar Deinen Wein Nicht Auf Für Morgen

Gerhard Schöne - Spar Deinen Wein Nicht Auf Für Morgen

Die Musiker, die mich auf dieser Platte begleiten, sind meine Freunde. Zum Teil gehen sie andere musikalische Wege, schreiben selbst Lieder, komponieren oder treten solistisch in Erscheinung.
Für diese Platte haben wir uns zusammengetan. Sie haben diese Lieder, die ich sonst allein zur Gitarre singe, arrangiert.
Fürs Mitmachen möchte ich ihnen und allen an dieser Platte Beteiligten danken.      
Gerhard Schöne
Mancher will, mancher kann - Gerhard Schöne muß Lieder machen. Unter allen Umständen. Er schleppt dieses Müssen durch einen beruflichen Irrtum, zwei Jahre lang zieht es im Thespis-Karren mit ihm durch die sächsischen Bezirke, es treibt ihn ins musikalische Handwerk: Klavierunterricht, Sprecherziehung, schließlich Gesangsstudium an der Musikhochschule „Carl Maria von Weber" in Dresden. Abschluß 1978. Danach Liedermacher in Berlin. Hohe musikalische und poetische Potenzen, aber mißtrauisch gegenüber der inter-pretatorischen Perfektion: Vielleicht beschädigt sie die Ehrlichkeit? Gerhard Schöne, Jahrgang 52, kann mit knapp 30 Jahren schon rund 120 Lieder vorzeigen. Sie lassen sich in relativ feste Programmkomplexe einordnen: „Zwei Gaukler und ein Mädchen" greift auf Traditionen des volkstümlichen Wandertheaters zurück, eine lose Folge vom Liebeslied bis zur Moritat wird durch pantomimische, kabarettistische und artistische Elemente ergänzt. „Für Kinder" - auf den ersten Blick ist Vorschulzeit bis 4. Klasse gemeint, auf den nächsten spielt das Alter gar nicht die Rolle. „Was zum Leben noch fehlt" fragt nach Qualitäten, Haltungen, Ansprüchen im Umgang mit anderen. Gerhard Schönes interessantestes Projekt ist ein Zyklus nach Bildern von DDR-Malern, „Liedergalerie". Der ehemalige Korpusgürtler (ein kunsthandwerklicher Metallberuf) hat das Sehen gelernt und geübt. Gesehenes weiterzusagen versuchte er zuerst mit „Heizers Geburtstag", die VIII. Deutsche Kunstausstellung hat dann weitere Assoziationen ausgelöst. Aus der „Liedergalerie" sind hier zu hören: „Oder fehlt da noch was" nach dem Bild „Feierabend" von Uwe Pfeifer, „Verluste" nach Wolfgang Mattheurs „Ein Baum wird gestutzt", „Klang der Stille" nach Käte Müllers „Bei der alten Kirche", „Wie oft schon" nach Nuria Quevedos „Paar". „Die Flötenspielerin in der Straßenbahn", „Meine Freunde", „Unterwegs", „Heizers Geburtagsständchen" und „Hinterhoflied" nach gleichnamigen Bildern von Helge Leiberg, Peter Herrmann, Dieter Weidenbach, Albert Ebert, Antje Fretwurst-Colberg.
Präsentiert wird ein Repertoire-Querschnitt, der von einer schöpferischen Phantasie zeugt, die glücklich macht - und Lust auf mehr.
Doris Winkler

Seite 1
Oder fehlt da noch was
Katrin malt
Die Flötenspielerin
Verluste
Highlife In The City
Nimm mein Herz
Unterm Dach
Spar deinen Wein nicht auf für morgen
Meine Freunde

Seite 2
Hinterhoflied
Unterwegs
Klang der Stille
Liebeslied
Wie oft schon
Heizers Geburtstagsständchen
Poetisches Begräbnis
Das Festmahl
Schlaflied
Kompositionen: Gerhard Schöne
Titel 16: Marek Grechuta
Texte: Gerhard Schöne
Gerhard Schöne (voc, g, m-harm) Karl-Heinz Schulz (g, mand, perc, voc) Dieter Beckert (g, x, perc, voc, m-harm) Frieder W. Bergner (tb, perc) Frank Rudolf (acc) Gerold Genßler(b, wb)
aufgenommen am 21. und 22. 3.1981 AMIGA-Studio, Berlin
Musik- und Tonregie: Walter Müller
Produktion: Karl Heinz Ocasek