Funny Girl

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Funny Girl

Musik Jule Styne
Song-texte: Bob Merill


Seite 1
OVERTüRE
I'M THE GREATEST STAR
IF A GIRL ISN'T PRETTY
ROLLER SKATE RAG
I'D RATHER BE BLUE OVER YOU
Komposition: Fred Fisher Text: Billy Rose
HIS LOVE MAKES ME BEAUTIFUL
Seite 2
PEOPLE
YOU ARE WOMAN. I AM MAN
DON'T RAIN ON MY PARADE
SADIE, SADIE
FUNNY GIRL
MY MAN
Komposition: Maurice Yvain
Text,frz.: A. Willemetz, Jacques Charles
engl.: Canning Pollock
FINALE

Barbra Streisand
Omar Sharif
Begleitorchester und Chor
Musikalische Leitung: Herbert Ross


WER IST WER?
Dreimal wollen wir diese Frage stellen und versuchen, sie Ihnen zufriedenstellend zu beantworten.

Wer ist FANNY BRICE?
Oder deutlicher: das FUNNY GIRL. Sie hieß eigentlich Fanny Borach und war ein Kind armer jüdischer Einwanderer aus Osteuropa. Im Jahre 1909 kam sie, 18jahrig, zu einem der damals bekanntesten Produzenten, Florenz Ziegfeld, der sie 1910 in den „Ziegfeld-Follies" groß herausbrachte. Unter ihrem Kunstlernamen Fanny Brice war sie Tänzerin, Sängerin und Interpretin komischer wie auch sentimentaler Rollen - bis 1936 die ungekrönte Königin der New Yorker Revuen. Zehn Jahre nach ihrem Tode (sie starb 1951) hatte ihr Schwiegersohn, der Produzent Ray Stark, den Einfallf, die ersten drei Lebensjahrzehnte der Fanny Brice als Sujet für ein Musical zu verwenden.
Das Buch schrieb Isobel Lennart, die Liedtexte Bob Merrill. Die Musik komponierte Jule Styne.

Wer ist JULE STYNE?
Geboren wurde er am 31. Dezember 1905 in London. Als er 8 Jahre alt war, wanderte die Familie nach Amerika aus, nach Chicago. Er erhielt Klavierunterricht, erwies sich als außergewöhnlich begabt, trat - als „Wunderkind" - mit dem Detroiter und Chicagoer Sinfonieorchester auf und erhielt als Dreizehnjähriger ein Stipendium der Chicagoer Musikhochschule. Er studierte Klavier, Harmonielehre und Kompositionstechnik. Chicago war in den 20er Jahren zur Hochburg des Jazz avanciert. King Joe Oliver, Louis Armstrong, Lil Hardin und andere residierten hier, und Styne gehörte zu ihren begeisterten Zuhörern, Wenig später kehrte der Student der ernsten Musik den Rüicken und Iiel3 sich als Pianist in ein Tanzorchester engagieren. 1931 gründete er eine eigene Band, der eine Zeitlang der berühmte Jazztrompeter Bix Beiderbecke und der Klarinettist Benny Goodman angehörten. Mitte der 30er Jahre wurden Filmleute auf Styne aufmerksam, und es dauerte dann auch nicht mehr lange, bis er in Hollywood Fuß fassen konnte. Er studierte Filmorchester ein, arbeitete mit populären Gesangsstars und schrieb selbst, zusammen mit dem Textdichter Sammy Cahn, erfolgreiche Schlager. Anfang der 40er Jahre verließ Styne die Filmmetropole. Er war davon überzeugt, mehr als nur Schlager schreiben zu können, er wußte, daß er Talent hatte, daß er es aber unter den hier herrschenden Arbeitsbedingungen bald hatte begraben müssen. In New York wurde dann aus Jule Styne, dem Schlagerkomponisten, der Musical-Komponist. Nicht über Nacht: Das erste Musical, 1944 komponiert, mißglückte, erst mit dem zweiten (1947) hatte er Erfolg, und an den reihten sich noch einige andere (u. a. GENTLEMEN PREFER BLONDES, das mit Marilyn Monroe in der Hauptrolle verfilmt wurde).
1964 entstand FUNNY GIRL Jule Stynes Musical-Schaffen ist keine Pionierleistung wie etwa das von Richard Rodgers, der neue Wege der Musikdramaturgie beschritt, indem er Melodien komponierte, die der jeweiligen dramatischen Situation innerhalb der Handlung entsprangen, die sie auszudeuten hatten (bis zu diesem Zeit-punkt waren die Melodien in den Musicals fast austauschbar); oder wie das Schaffen Cole Porters, der dem Lied (man bezeichnet es als „Song") im Musical zu neuer Bedeutung verhalf, indem er es zum dramaturgischen Mittel qualifizierte, d. h., indem er ihm eine Funktion zuwies, die über die reine Zustandsschilderung  hinausging.  (Ein sehr anschauliches Beispiel dafür, zwar nicht von Porter, aber aus dem populärsten aller Musicals: „Es grünt so grün ..." - hier ist der „Song" wirklich Teil der Handlung.) So gesehen ist Jule Styne nur einer ihrer Nachfolger. Aber dank seines musikalischen Einfallsreichtums und seines Talents, jeweils die richtigen - d. h. die fähigsten - Mitarbeiter zu finden, gelang es ihm, durchaus Eigenständiges zu schaffen. Dieses Eigenständige beweist sich in seiner Fähigkeit, Melodien zu komponieren, die sowohl der dramatischen Situation, dem dargestellten Charakter als auch dem Interpreten gerecht werden. So sind es auch meist weniger die Musicals selbst, durch die Styne Erfolg auf Erfolg häuft, sondern es sind vielmehr die einzelnen „Songs" und vor allem ihre Interpreten. Gerade bei FUNNY GIRL ist das sehr deutlich: Nicht Styne, der Komponist, wurde bekannt, sondern Barbra Streisand, die Interpretin.

Wer ist BARBRA STREISAND?
Sie wurde 1942 in Brooklyn geboren. Ihre künstlerische Laufbahn begann sie als Barsängerin im New Yorker Künstlerviertel Greenwich Village, ihr Musical-Debut gab sie in einem Stuck, das seine Uraufführung  nicht überlebte. Zu Beginn der 60er Jahre gehörte Barbra Streisand zu den mehr als hundert Bewerberinnen um eine Rolle in dem Musical I CANT GET IT FOR YOU WHOLESALE. Sie erhielt sie durch Fürsprache von Herbert Ross (Sie finden diesen Namen als den des musikalischen Leiters auf unserer Schallplatte). 1962 wurde die Streisand für die beste Gestaltung einer Nebenrolle in diesem Musical ausgezeichnet. Und in der begabten Zwanzigjährigen glaubten Isobel Lennart und Ray Stark die ideale Interpretin für das gerade entstehende Musical FUNNY GIRL entdeckt zu haben. Sie hatten sich nicht geirrt. Am 24. Marz 1964 fand die Uraufführung im New Yorker Wintergarden Theatre statt. Zwei Jahre lang wurde es am Broadway ert suite gespielt, dann längere Zeit in London. Anfang 1967 wurde Barbra Streisands Sohn geboren; wenig später schon begannen in Hollywood die Dreharbeiten zum FUNNY GIRL-Film.
Barbra Streisand ist nichts weniger als eine typische Hollywood-Schönheit. Aber sie ist eine außergewöhnliche Begabung - und sie weiß es auch. Von FUNNY GIRL meinte sie: „Das ist ganz und gar meine Show!", und auch ihre Feststellung: „lch bin ein einziger großer Klumpen Talent" unterstreicht, daß es ihr trotz kleiner physischer Mangel nicht an Selbstbewußtsein mangelt. In einem Interview sagte sie aber auch dies: „Mit jeder Darbietung muß man erneut beweisen, daß man über die anderen hinausragt und daß einem der Erfolg nicht in den Schoß gefallen ist. Das Maß der Eigenkritik wächst, und manchmal glaubt man, fast übermenschliche Kraft für die Bewältigung einer neuen Aufgabe einsetzen zu müssen." Mit anderen Worten: Sie hat Angst vor der Routine, dem Ende der Kunst - was sie als ernsthafte Künstlerin ausweist, eine Auffassung, die sie Charlie Chaplin, Charles Laughton, Sammy Davis jr., Jane Fonda u. a. großartigen Menschendarstellern im amerikanischen Film ebenbürtig an die Seite stellt.

Und FUNNY GIRL?
Die Fabel ist dünn, oft sogar banal, „Aschenbrodel" a la USA: Ein Mädchen aus Brooklyn, unscheinbar, aber hochtalentiert, hat es sich in den Kopf gesetzt, ein Star zu werden. Es verfolgt hartnäckig sein Ziel; mit den ersten tolpatschigen Versuchen stiftet es nur Verwirrung. Der Märchenprinz tritt auf (wenn auch einer mit „Flecken" auf der weißen Smokingweste: er ist ein Spieler), er erkennt, daß das Mädchen Talent hat und gibt der guten Fee
- dem Produzenten Ziegfeld nämlich -einen kleinen Stups. Ziegfeld erkennt die urkomische Begabung Fannys, und das haßliche Entlein macht Karriere. Das Ganze beginnt zunächst als muntere, witzige Persiflage: Die - freiwillige oder unfreiwillige - Bloßstellung des amerikanischen Showgeschäftes mit all seinem Kitsch und Pomp und seiner Lebensfremdheit wirkt urkomisch, und Autoren und Interpretin tun das ihre, um diese Wirkung zu unter-streichen. Man erinnere sich nur an die „Braut-Schau", die Fanny durch ihren Auftritt als „Hochschwangere" ad absurdum führt, indem sie dem Tüll, Tuff und Flitter ein Stuck Realität gegenüberstellt. Aber leider halten die Schöpfer des Musicals nicht das im ersten Handlungsteil gegebene Versprechen: Das Musical versandet im zweiten Teil in einer reichlich sentimentalen Liebes- und Ehegeschichte: Fanny verliebt sich in den Märchenprinzen, heiratet ihn und verläßt ihn wieder, als sie begreift, daß er ihre berufliche Entwicklung behindert. Zugegeben: selbst wenn man den guten Willen honoriert, den die Musical-Schöpfer bewiesen, als sie den glitzernden Schleier ein wenig hoben, der das Wesen der amerikanischen Unterhaltungskunst" verstecken soll - viel bleibt da nicht, dem man applaudieren konnte... Waren eben nicht die Streisand und das, was sie spielt - und singt! Hier wird deutlich, worauf an anderer Stelle schon hingewiesen wurde: Styne versteht es, Melodien zu komponieren, die - jede für sich -der Interpretin die Möglichkeit geben, alle ihre Fähigkeiten, all ihr Können zu entfalten, aus jedem „Song" ein - winziges - Theaterstück zu machen.
Und Barbra Streisand gelingt es dank ihrer ungewöhnlich starken Ausdruckskraft, aus diesen „Songs" alles „herauszuholen", was herauszuholen ist: Sie gestaltet sowohl das karrierehungrige Tanzgirl wie den berühmten Star, die verliebte Naive wie die enttäuschte Frau, das kleine Mädchen wie die „grande" Dame. Sie ist komisch und rührend und beides zugleich. Immer wieder überrascht sie durch neue Tone. Sie fasziniert bis in die kleinste Geste.
Unsere Schallplatte bringt die originale Filmmusik.
Sie haben also die Gelegenheit, Erinnerungen aufzufrischen oder eine Bekanntschaft zu schließen. Wir wünschen ihnen auf jeden Fall viel Vergnügen!
Hannelore Grunbera (1972)

Mehr Informationen
ArtikelnummerAmiga 8 45 083
ProduktnameFunny Girl
Preis12,95 €
LieferzeitIm Schallplattenladen Stralsund
InterpretBarbra Srteisand & Omar Sharis
Name - TitelFunny Girl
LabelAMIGA
MedientypLP / Vinyl 12"
Vinylgewicht pro Schallplatte140 gramm
Anzahl der Platten1
BeilagenKeine
Release-Datum1972
Allgemeiner PlattenzustandGebraucht
Zustand TonträgerVery Good + (Sehr gut)
Zustand CoverVery Good + (Sehr gut)
PlattenreinigungReinigung mit Plattenwaschmaschine Double Matrix Professionel Sonic (Clearaudio)
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