Fritz Wunderlich - Seine großen Erfolge

Fritz Wunderlich - Seine großen Erfolge

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Fritz Wunderlich - Seine großen Erfolge

Seite 1
Mattinata
(Ruggiero Leoncavallo/ Franz R. Friede!)

Wien, Wien, nur du allein
(Dr. R. Sieczynski)

Mein Herz ruft immer nur nach dir, oh Marita
(Robert Stolz/ E. Marischka /
Arr.: F. Schlenkermann)

Ännchen von Tharau
(Volksw. I Sucher I Dach /
Arr.: F.J. Breuer)

Be My.Love
(Brodszky /Cahn)

Still wie die Nacht
(Böhm)


Seite 2
Caro mio ben
(Giordani / Arr.: F. J. Breuer)

Weine nicht, bricht eine schöne Frau dir das Herz
(Robert Stolz / E. Marischka)

Eine kleine Frühlingsweise
(Dvorák / Lengefelder)

Ich hab' die schönen Maderln net erfunden
(L. Schmidseder / T. Prosei)

Ich küsse ihre Hand, Madame
(Erwin / Rotter)

Pfälzer Heimatlied (Mein Kusel)
(Fritz Wunderlich)

Sagt man nicht, es sei für einen Sänger am schönsten, wenn er auf der Höhe seines Ruhms von der Bühne abtritt? Denn die Nachwelt wird ihn dann in bester Erinnerung bewahren. Wenn aber der Tod auf die Bühne greift und einen Künstler aus seinen besten Sängerjahren reißt, plötzlich und gewaltsam, wird dieser Abgang aus ruhmreichem Wirken für Millionen musikfreudiger Menschen zum tragischen Schicksal. Fritz Wunderlich, leuchtender Stern am Tenorhimmel der Nachkriegszeit, Prototyp des deutschen lyrischen Tenors, starb erst 35jährig an einem Sonnabendmorgen des Jahres 1966 in der Heidelberger Universitätsklinik. Diese Nachricht machte in der Musikwelt die Runde.
Fritz Wunderlich war in jedem guten Sinne ein Mensch unserer Zeit. Seine intelligente und natürliche Art der Darstellung, verbunden mit einer vorbildlichen, seine gesanglichen Möglichkeiten voll auswertenden lyrischen Stimme hat dazu beigetragen, manche Opernpartie vom Klischee zu befreien und für das lebendige Theater zu gewinnen. Wenn es eine Auszeichnung gäbe für den Kampf gegen angestaubte Opernkonvention und langweilige Stehsänger - Wunderlich wäre einer der ersten Anwärter darauf gewesen. Er brachte grundsätzlich gute Laune ins Haus, in der Garderobe manchmal übermütig, auf der Bühne diente sie ihm als Kraftquell für seine Leistung. Die Leichtigkeit und der Charme seines Singens haben es ihm, dem Künder vorwiegend ernster Kunst, auch als Sänger so mancher populären Weise leicht gemacht. Sein volksliedhaftes „Ännchen von Tharau" spricht bei ihm genauso zu Herzen wie Dvoräks anmutige „Kleine Frühlingsweise", sein südlich temperiertes „Caro mio ben" nicht weniger als das einschmeichelnde „Ich küsse ihre Hand, Madame". Von Wunderlich gesungen, wird auch die leichte Muse zum kleinen Kunstwerk erhoben.
Für Wunderlich war der Sängerberuf sozusagen ein vorgezeichneter Weg. Aber man muß doch wissen, daß er zunächst einmal Hornist werden wollte. Er war Pfälzer und erlernte sein Instrument in Freiburg an der Musikhochschule. Eines Tags kam er zu dem erst kurze Zeit amtierenden Generalmusikdirektor des Stadttheaters, Heinz Dressel, und meinte schüchtern in seinem reinsten   " Pfälzer Dialekt: „Ich tat Ihnen gern einmal vorsingen. Die Leut sagen, ich hätt' so eine schöne Stimme ..." Dressel beriet sich mit dem Direktor der Hochschule mit dem Ergebnis, daß er dem Hornlehrer sagte: „Das Hörn für Herrn Wunderlich können Sie an den Nagel hängen - der singt..." Der Hornlehrer aber wollte dem jungen Musiker, dem es nicht gut ging, helfen und meinte: man könne ihn ja als fünften Hornisten im Städtischen Orchester beschäftigen, damit er was verdient. „Der singt", war Dressels Entscheidung. Vier Jahre studierte er in Freiburg eifrig, und bei einer Schlußveranstaltung der Opernschule sang er den Tamino aus der „Zauberflöte". Das war 1955. Dressel ließ sich den jungen Mann kommen und fragte: „Wollen Sie nicht bei uns am Theater anfangen?." Darauf Wunderlich: „Ich müßt' nur um zwei Tag' Bedenkzeit bitten." Nach zwei Tagen gab es für Dressel eine Enttäuschung. Wunderlich kam zu ihm und stammelte als Entschuldigung: „Soeben hat mich Generalmusikdirektor Leitner für die Stuttgarter Staatsoper als ersten lyrischen Tenor engagiert..." Das Hörn hat Wunderlich übrigens nie vergessen. Er liebte es sogar so, daß er gelegentlich einmal sagte, man solle Mozarts Hornkonzert spielen, wenn er seinen letzten Weg gehen müsse. Und so geschah's - viel früher als der Sänger und wir alle es gedacht hatten. Gewiß ist auch diesem Sänger nicht das blanke Sängerglück in den Schoß gefallen. Er hat sich seine Rollen und seine Erfolge erst erarbeiten müssen. Aber diese Arbeit war die eines Reichbegabten, der sich seiner Gaben bewußt war. Wunderlich hat diesen kostbaren Besitz zeit seines so kurzen Lebens gehütet und gepflegt. Er verstand es mit seinen Mitteln hauszuhalten, auch einmal eine Aufgabe, die über seine stimmlichen Dimensionen ging abzulehnen - wie wenig können das heute! Er beschränkte sich wohlweislich auf sein lyrisches Feld, in der Oper vor allem Mozart, aber auch Verdis Alfredo in der „Traviata", Puccinis Rodolfo in der „Boheme" und Fenton in den „Lustigen Weibern von Windsor" lagen auf seiner Strecke. Ob seine Stimme später einmal zu einem Lohengrin und Radames gewachsen-wäre? Wer könnte es beantworten. An natürlichen Kraftreserven hat es seinem wohlgewachsenen Tenor nicht gefehlt. Aber die Kultur und Ausdrucksfähigkeit seines Belkanto wollte sich Wunderlich möglichst lange erhalten.
Stuttgart teilte der Sänger bald mit Frankfurt am Main (seit 1958) und München (seit 1960). Aix-les-Provence und Salzburg holten ihn als Mozartsänger zu ihren Festspielen. Carl Orff erlebte ihn bei der Uraufführung seines „Oedipus" als Teresias in Stuttgart. Wien rief immer wieder nach ihm. Londons Covent Garden und Berlin (West), Holland, Frankreich, die Schweiz folgten. Demnächst sollte er an der New Yorker Metropolitan Opera debütieren, es sollte nicht mehr dazu kommen. Und immer gab es nur die eine Feststellung: für Mozart dank der Geschmeidigkeit und des Glanzes seiner Stimme wie geschaffen, für die italienische Oper dank der Kultur seines tenore leggiero prädestiniert. Die Presse schwelgte in Superlativen. Dem Klang des Menschlichen, der in Wunderlichs Stimme so intensiv mitschwingt, ein Klang von gewinnender Herzlichkeit konnte sich kein Mensch entziehen.
Vielleicht erkennen wir es erst jetzt nach Wunderlichs frühem Tod, was die deutsche Musikwelt an ihm hatte, wenn wir seine Stimme auf Schallplatte oder Tonband noch vernehmen, ihn aber im Theater und Konzertsaal nicht mehr erleben können. Es gibt nur wenig Sänger (auch Tauber, Anders, Björling, Gigli und mancher andere gehören dazu), die so intensiv in unserer Erinnerung weiterleben -durch die Schönheit ihrer Stimme.
Ernst Krause (1983)

Mehr Informationen
ArtikelnummerAmiga 8 45 261
ProduktnameFritz Wunderlich - Seine großen Erfolge
Preis9,90 €
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InterpretFritz Wunderlich
Name - TitelSeine großen Erfolge
LabelAMIGA
MedientypLP / Vinyl 12"
Vinylgewicht pro Schallplatte140 gramm
Anzahl der Platten1
BeilagenKeine
Allgemeiner PlattenzustandGebraucht
Zustand TonträgerVery Good + (Sehr gut)
Zustand CoverVery Good + (Sehr gut)
PlattenreinigungReinigung mit Plattenwaschmaschine Double Matrix Professionel Sonic (Clearaudio)
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