Floh De Cologne - Lieder Aus Der Rock Oper "Koslowski"

Floh De Cologne - Lieder Aus Der Rock Oper "Koslowski"

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Floh De Cologne - Lieder Aus Der Rock Oper "Koslowski"

Ein Polnischer Knecht

Familiengeschichten

Paradiesvogel

Und Weil Er Groß Und Kräftig War

Dreck Unterm Nagel

Die Prinzessin Auf Der Nadel

Schlackenfahrer Schorsch

Koslowsky Schlägt Zu

P.S


„Koslowsky", eine Rock-Oper von FLOH DE COLOGNE, gemacht aus Liedern einer Rock-Band (Text: Floh de Cologne und Peter Maiwald) plus Bühnenshow plus Fllm-und Diaeinblendungen; 79er Produktion einer langen Reihe von Bühnenprogrammen, die schon seit Ende der 60er als Rock-Oper, -Show oder -Revue vor allem für Lehrlinge, Schüler und Studenten in der BRD entstanden. Floh de Cologne beteiligt sich neben dem eigenen umfangreichen Schaffen an Plattenproduktionen anderer fortschrittlicher Liedermacher, an Theaterstücken und Dok-Filmen, gibt Bücher heraus („Profitgeier und andere Vögel". Berlin(West) 1971, gemeinsam mit G. Wollschon „Sudellexikon", Köln 1977 und „Rock gegen Rechts. Beiträge zu einer Bewegung", Dortmund 1980). Durch die Teilnahme an Festivals des politischen Liedes, Tourneen und Auftritte beim 79er Nationalen Jugendfestival sind sie in der DDR gut bekannt. Floh de Cologne - das ist eine 1966 ursprünglich als Studenten-Kabarett in Köln gegründete, lieder- und stückeschreibende, dafür recherchierende und fotografierende, theaterspielende Rockgruppe, die ihre Multi-Media-Bühnentechnik inszeniert, auf- und abbaut, dirigiert.
Im einzelnen sind es der Hauptfach-Cello-Absolvent der Kölner Musikhochschule (Nebenfach Klavier) Vridolin Enxing (Komposition, Keyboard, Baß, Gitarre, Gesang -1950), der ehemalige Theaterwissenschaftsstudent, Regisseur und Stück-Autor Hansi Frank (Text, Schlagzeug, Szene -1942), der frühere Regierungsinspektor und Student der Theaterwissenschaft, Organisations-Chef und „Floh"-Techniker Dieter Klemm (Sprache, Szene, Technik, Organisation - 1941), der nach dem Theaterwissenschaftsstudium - wie Hansi - als Studenten-theaterregisseur, „PLÄNE"-Produktionsleiter und beim „Floh" für Recherchen titige Theo König (Saxophone, Mundharmonika, Querflöte, Gesang - 1942) und der Ex-Theaterwissenschaftler und Motor des „Floh"-Weges zur Rockgruppe Dick Städtler (Komposition, Gesang, Gitarren, Baß -1948).
Floh de Cologne - das bedeutet gerade in „Koslowsky" (entstanden in Kooperation mit Betriebs- und Gewerkschaftskollegen des Sulzbach-Rosenberger Stahlwerkes) eine Synthese aus Mitteln ganz verschiedenartigen Wirklichkeitsgehaltes (Film- und Fotodokumente, Interviews und Zeitungsnotizen, Lieder und Balladen), in Kontrasten zu einer Bühnenshow montiert und getragen vom kraftvoll-harten, trocken-treibenden Beat des Rock'n'Roll und Rhythm & Blues, von volkstümlichen Melodien und Sprechgesang in der Tradition von Agit-Prop und Schnulze, Kinderlied und Blues und voller nicht zufälliger Anspielungen in Text und Musik. Es sind vielfältige Mittel zu nur einem   Zweck: „... den breiten Massen verständlich, ihre Ausdrucksform aufnehmend und bereichernd /... den gesellschaftlichen Kausalkomplex aufdeckend / die herrschenden Gesichtspunkte als die Gesichtspunkte der Herrschenden entlarvend/vom Standpunkt der Klasse aus schreibend, welche für die dringendsten Schwierigkeiten, in denen die menschliche Gesellschaft steckt, die breitesten Lösungen bereithält..." (Brecht, Volkstümlichkeit und Realismus, 1938).
Die Rock-Oper Koslowsky erzählt die Geschichte von einem, der am 14. September 1979 nach einer Wirtshausschlägerei von der Polizei in Sulzbach-Rosenberg/ Oberpfalz in vorübergehenden Gewahrsam genommen, am darauffölgenden Tag verschwunden und seither nicht mehr gesehen wurde ... Koslowsky, Rudi, Jahrgang 56, Sohn eines Arbeiters, der 1969 an den Spätfolgen einer Kriegsverletzung einen „nachgereichten Heldentod" stirbt und dessen Witwe als Putzfrau in Duisburg-Meiderich sich und ihren Sohn durchbringt. Rudis Vater war das Kind polnischer Landarbeiter, die nach dem ersten Weltkrieg an den Rhein kamen, „um ihr Glück zu machen" („Ein polnischer Knecht"). Rudi K. beginnt 1970 eine Bäckerlehre, „denn so ein Job, dachte Rudi, ist nie bedroht, denn die Menschen, die essen ja immer ihr Brot". Bereits nach der Lehre arbeitslos, wird er Hilfskraft bei einer Baufirma und ist 1978. als seine Mutter
mit ihrem „Gastarbeiter"- Freund Mustafa in dessen türkische Heimat geht, erneut ohne Arbeit {„Familiengeschichten"). Da gerät er an einen Drogenhändler, der ihm anbietet, „als Verteiler... die schnelle Mark zu machen" {„Paradiesvögel"). 1979 erbt Rudi das Häuschen des alleinstehenden Maxhütten-Pensionärs Onkel Stanislaus K in Sulzbach-Rosenberg/Oberpfalz und wird Arbeiter im dortigen Stahlwerk, verliebt sich in Evelyn, die Tochter seines Schichtmeisters und ist einen Frühling lang glücklich {„Und well er jung und kräftig war"). Doch über den Bestand seiner Liebe und seines Zuhause in Sulzbach entscheidet er nicht allein: denn die Geschichte von Sulzbach und der Eisen Werksgesellschaft Maximilianhütte m.b.H. (kurz: Maxhütte) gehören seit über hundert Jahren zusammen. Und so ist es für die Sulzbacher Stahlarbeiter, „als tagte der Rat der Götter über den Wolken ... kühne Beschlüsse erwägend für die achtziger Jahre,... seien doch leider zu Zeiten zweihundertzwanzigtausend Mitarbeiter zuviei in Europas Stahlindustrie und also müssen sie weg ...". 1921 war es die Familie Röchling, 1929 Friedrich Flick, 1945 beinahe das Vok (der gut 130 km entfernte ehemalige „Schwesterbetrieb" der Sulzbacher Hütte, der VEB Maxhütte Unterwellenbom, gehört seit über drei Jahrzehnten dem Volk), 1951 wieder Flick und 1977 schließlich der Klöckner-Konzern. in deren Hand die Geschicke der Sulzbacher liegen. Und als Evelyns Vater, dem Meister, dieser Rudi K. als NichtBeamter und künftiger Schwiegersohn nicht genehm ist, da ist der Rudi sie auch bald wieder los, erst Evelyn und dann seine Arbeit {„Dreck unterm Nagel"). Und er versucht sein Glück mit Evelyns Schwester, die ihren Träumen hinterher nach Nürnberg ging, drogenabhängig wird und „den Tanz auf der Nadel" begann und Leo, dem Kommunisten, weglief, weil er ihren Träumen die harte Realität und seine tägliche Kleinarbeit entgegensetzte. „Die Prinzessin fällt von der Nadel" und Rudi •verflucht den Staat, der so menschlich tut und verrecken läßt... Und er flog in seinen Träumen in eine neue, ferne Welt: da gibt's kein Kämpfen und kein Schlagen, keine Ellenbogen und kein Geld" {„Die Prinzessin auf der Nadel"). Doch in Rudis Schicht gab es Schorsch. den Vertrauensmann: „Du weißt ja, sagte der Rudi, mit Politik und dem ganzen Kram, da hab ich ja nix am Hut, aber deine Geschichten tun einem irgendwie, also irgendwie tun die mir gut" {„Schlackenfahrer-Schorsch"). Als Georg B.. fünfundzwanzigjährig, beim Schlackeabkippen tödlich verunglückt, betrinkt sich Koslowsky, weil er sich wieder allein fühlt, „weil ihm vor Morgen graut". Und als im Wirtshaus einer aufsteht und sagt, „um solche wie den ist es gar nicht seh ad', wenn wir drankommen, gehen noch andere ab, Gewerkschaftsschweine gibt's in Deutschland sowieso zuviei..., auch Sulzbach wird bald anders sein, denn wir räumen auf und Strauß ist unser Fanal.... da hat Rudi zugehaun" {„Koslowsky schlägt zu"). Das war die Geschichte von einem, der nach einer Wirtshausschlägerei von der Polizei in vorübergehenden Gewahrsam genommen, tags darauf verschwand... „Koslowsky, der Prolet mit der Wut seiner Klasse, der nur die Duldsamkeit seiner Klasse.. .., aber deren Kraft nicht sah" (p.s.)-  Bianca Tänzer (1982)

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ArtikelnummerAmiga 8 55 878
ProduktnameFloh De Cologne - Lieder Aus Der Rock Oper "Koslowski"
Preis14,90 €
LieferzeitIm Schallplattenladen Stralsund
InterpretFloh De Cologne
Name - TitelLieder Aus Der Rock Oper "Koslowski"
LabelAMIGA
MedientypLP / Vinyl 12"
Vinylgewicht pro Schallplatte140 gramm
Anzahl der Platten1
BeilagenKeine
Release-Datum1982
Allgemeiner PlattenzustandGebraucht
Zustand TonträgerVery Good + (Sehr gut)
Zustand CoverVery Good + (Sehr gut)
PlattenreinigungReinigung mit Plattenwaschmaschine Double Matrix Professionel Sonic (Clearaudio)
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