Ella Fitzgerald & Billie Holiday
Ella Fitzgerald & Billie Holiday
Ella Fitzgerald & Billie Holiday
Seite 1
This Can't Be Love
Komposition und Text: Rodgers / Hart
I Got It Bad And That Ain't Good
Komposition und Text: Ellington / Webster
April In Paris
Komposition und Text: Harburg / Duke
l've Got A Crush On You
Komposition und Text: G. Gershwin / I. Gershwin
Airmail Special
Komposition und Text: Goodman / Mundy / Christian
I Can't Give You Anything But Love
Komposition und Text: McHugh / Fields
Seite 2
Body And Soul
Komposition und Text: Green / Heyman / Sour / Eyton
Nice Work If You Can Get It
Komposition und Text: G. Gershwin / I. Gershwin
Willow Weep For Me
Komposition und Text: Ronell
My Man
Komposition und Text: Charles / Yvain / Willemetz / Pollock
Lover Come Back To Me
Komposition und Text: Hammerstein II / Romberg
Lady Sings The Blues
Komposition und Text: Holiday / Niehols
What A Little Moonlight Can Do
Komposition und Text: Woods
Titel 1 bis 7:
Ella Fitzgerald (voc) Don Abney (p) Wendell Marsholl (b) Jo Jones (dr)
rec. Newport Jazz Festival 4. Juli 1957
Titel 8 bis 13:
Billie Holiday (voc) Mal Waldron (p) Joe Benjamin (b) Jo Jones (dr)
rec. Newport Jazz Festival 6. Juli 1957
Ella Fitzgerald und Billie Holiday gehören zu den bekannten Vokalistinnen des Jazz. Ihre Namen werden in einem Atemzug mit bedeutenden Instrumentalsolisten genannt. Beide stammten, fast gleichaltrig, aus ärmlichen Verhältnissen und lernten bereits als Kinder die Schattenseiten des Lebens der Afroamerikaner in den USA kennen. Hätten nicht glückliche Umstände zu Beginn der dreißiger Jahre ihren Start begünstigt, wäre ihnen wahrscheinlich trotz ihres Talents eine erfolgreiche Karriere versagt geblieben. Lange Zeit ereiferten sich die Jazzfreunde darüber, wer von den beiden die Bedeutendere sei - ein Streit, dessen Entscheidung ein tragisches Schicksal offenließ.
Ella Fitzgerald, geboren am 25. April 1918 in Newport News, Virginia, wuchs in einem New Yorker Waisenhaus auf. Bei einem Amateur-Sängerwettstreit 1934 im Apollo-Theater in Harlem wurde der berühmte Swingschlagzeuger Chick Webb auf sie aufmerksam und engagierte sie für sein Orchester. Er adoptierte sie sogar, damit die erst Sechzehnjährige unter seiner Obhut in Tanzlokalen und Nachtklubs auftreten durfte. Mit ihrer natürlichen, unverbildeten Jungmädchenstimme sang Ella Fitzgerald mit der Webb-Band die populären, meist ein wenig sentimentalen Schlager jener Jahre. „A Tisket - A Tasket" wurde 1938 ihr erster großer Erfolg, dem sich „Wacky Dust", „Undecided" und „Little White Lies" anschlossen. Nach dem Tod von Chick Webb im Juni 1939 versuchte sie, die Band weiterzuführen, mußte jedoch erkennen, daß sich ein junges Mädchen gegen eine Band von hartgesottenen Swingmusikern auf die Dauer nicht behaupten konnte. 1942 löste sie das Orchester auf und ging als Solistin eigene Wege. Unter dem Einfluß des modernen Jazz änderte sich ihr Gesangsstil. Sie begann, Seat zu singen, und übertrug die melodisch-rhythmische Phrasierungsweise des Bebop auf ihre sehr wandlungsfähige Stimme. Mit den Titeln „Flying Home" (1945), „Lady Be Good" und „How High The Moon" (beide 1947) setzte sie Maßstäbe für den modernen Jazzgesang. 1946 nahm sie der Konzertmanager Norman Granz in sein Tournee-Ensemble „Jazz at the Philharmonie" auf, mit dem sie nicht nur in Nordamerika, sondern auch in Europa und Japan bekannt wurde. In den fünfziger und sechziger Jahren machte sie Hunderte von Aufnahmen mit Combos und Bigbands, mit Jazzsolisten und Streicherbesetzungen (Vgl. Amiga 8 55 055, 8 50 072 und 8 50 079). Bis heute ist Ella Fitzgerald - nun schon über sechzig und immer noch aktiv — die „First Lady of Jazz" geblieben. Billie Holiday wurde am 7. April 1915 in Baltimore, Maryland, geboren. Ihre Eltern, fast selbst noch Kinder, lebten getrennt. Ihr Vater, der Gitarrist Clarence Holiday, spielte Anfang der dreißiger Jahre in den Bands von Benny Carter, Fletcher Henderson und Don Redman. Mit ihrer Mutter, die sich in Harlem als Dienstmädchen verdingte, kam Billie Holiday nach New York. Wenig später begann sie, für Trinkgelder in einem Nachtklub zu singen. Dort entdeckte sie John Hammond, der viele farbige Jazzmusiker förderte und auch für Billie Holiday die ersten Schallplattenaufnahmen organisierte. Auftritte in anderen Lokalen New Yorks folgten; Tourneen durch die USA und weitere Platteneinspielungen machten sie bekannt. Ihr ungeschulter Gesang wich ab von dem großer Bluessängerinnen. Ihre Stimme war zwar schmiegsam und ausdrucksvoll, klang aber dünn und eigenartig klagend, scheinbar leidenschaftslos, zuweilen fast sentimental. Ihr fehlte die natürliche Unbekümmertheit, ihre Songs waren stets überschattet von den bitteren Erfahrungen ihres Lebens. Zu einer Zeit, als Ella Fitzgerald noch als Refrainsängerin bei Chick Webb arbeitete, war Billie Holiday bereits, knapp zwanzigjährig, eine Vokalistin mit der Individualität eines profilierten Swingmusikers. Ihre Aufnahme von „Strange Fruit" (1939), Vertonung eines Gedichts des Negerlyrikers Lewis Allen, wurde in ihrer eindringlichen Gestaltung zur erschütternden Anklage des Rassenwahns in den USA. Zeitweilig trat auch Billie Holiday mit Bigbands (Count Basie, Artie Shaw) auf, erkannte aber, daß ihre Art zu singen im begrenzten Rahmen, in der intimen Atmosphäre von Bars und Nachtklubs besser zur Geltung kam. Dort feierte sie in den dreißiger und vierziger Jahren ihre Triumphe, dort sind aber auch die Wurzeln des Übels zu suchen, das nicht nur ihre Karriere immer wieder unterbrach, sondern sie langsam zugrunde richtete — die Rauschgiftsucht, von der sie nicht loskam. Die vorliegende Platte enthält Mitschnitte beider Sängerinnen vom Jazz-Festival in Newport im Sommer 1957. Routiniert und erfolggewohnt swingt sich Ella Fitzgerald durch ihr Repertoire, das wie immer aus Jazztiteln, Balladen und Evergreens bekannter Autoren besteht. Gefühlvoll oder mit übersprudelndem Temperament zieht sie mit der unvergleichlichen Wandlungsfähigkeit ihrer Stimme alle Register ihres Könnens - jubelt, schmeichelt, wispert, parodiert und triumphiert. Ella auf dem Höhepunkt ihrer Laufbahn. -Erschütternd dagegen der Auftritt Billie Holidays. Ihre Songs, eng mit ihrer Persönlichkeit verbunden und einst Zeugnisse ihrer faszinierenden Gestaltungskraft, haben viel von ihrem Glanz eingebüßt. Die einst so biegsame, elastische Stimme klingt hart und brüchig, wirkt gequält und gehorcht manchmal nur mit Mühe. Von ihrem Gesang, der so unmittelbar, so ungeschminkt die Tragik ihres Lebens offenbart, geht eine beklemmende Wirkung aus, die das unabwendbare Verhängnis vorausahnen läßt. — Billie Holiday starb am 17. Juli 1959 als Rauschgiftopfer in einem New Yorker Krankenhaus.
Herbert Flügge (1980)
Artikelnummer | Amiga 8 50 084 (8 55 084) |
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Produktname | Ella Fitzgerald & Billie Holiday |
Preis | 19,90 € |
Lieferzeit | Im Schallplattenladen Stralsund |
Interpret | Ella Fitzgerald & Billie Holiday |
Name - Titel | Ella Fitzgerald & Billie Holiday |
Label | AMIGA |
Medientyp | LP / Vinyl 12" |
Vinylgewicht pro Schallplatte | 180 gramm |
Anzahl der Platten | 1 |
Beilagen | Keine |
Allgemeiner Plattenzustand | Gebraucht |
Zustand Tonträger | Very Good + (Sehr gut) |
Zustand Cover | Very Good (Gut) |
Plattenreinigung | Reinigung mit Plattenwaschmaschine Double Matrix Professionel Sonic (Clearaudio) |