Django Reinhardt & Stéphane Grappelli

Django Reinhardt & Stéphane Grappelli

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Django Reinhardt & Stéphane Grappelli

Over the rainbow

Swing 39

Vous qui passez sans me voir

Nagasaki

My melancholy baby

Bolero de Django

Liza

Minor swing

Sweet Georgia Brown

What is this thing called love

My Blue heaven

Clopin-clopant

Rosetta

Diese Aufnahmen aus dem Jahre 1949 gehöoren zu den

letzten, die noch einmal zwei große Musiker vereinen: den Gitarristen Django Reinhardt und den

Geiger Stephane Grappelsy. Ihre Namen sind untrennbar mit dem „Quintette du Hot-Club de France" verbunden, dem sie zwischen 1935 und 1939 Glanz und Profil gaben. Eine der aufsehenerregenden Besonderheiten dieses Quintetts war seine Besetzung. Sie bestand nur aus Saiteninstrumenten - z. B, Violine, drei Gitarren, Baß. Auf der vorliegenden Langspielplatte musizieren

Grappelsy und Reinhardt mit einer Gruppe wenig bekannter Vertreter ihres Fachs: Gianni Safred (Piano), Carlo Pecori (Baß) und Aurelio de Carolis

(Schlagzeug). Das Anliegen dieser Aufnahmen ist unverkennbar: Es soll nicht Vergangenes kopiert, sondern noch einmal die Spielweise zweier so unterschiedlicher und sich doch wiederum so ergänzender Persönlichkeiten dokumentiert werden - vier Jahre später, am 15. Mai 1953

starb Django Reinhardt Seinen Biographien ist zu entnehmen, dass er 1949 In Frankreich die Gitarre nicht angerührt hat. Wahrscheinlich entstanden diese Aufnahmen - die Namen der Begleitmusiker deuten daraufhin - in Italien, wohin Reinhardt nach dem Jazzfestival 1948 in Nizza mit Grappeliy reiste.

Jahre sind seither vergangen. Eine ganze Generation junger Gitarristen ist herangewachsen. Unter ihnen gibt es nicht wenige profilierte Musiker. Und dennoch: mag Reinhardts Gitarre auch den Phonstarken der jungen Generation nicht gewachsen sein - sie bleibt unüberhörbar. Da ist einmal seine bewundernswerte Technik, die sich, bedingt durch zwei gelahmte Finger

der linken Hand, weniger auf das Akkordspiel, sondern starker auf die Melodie, auf rasante Laufe und Verzierungen (Melismen) konzentriert.

Doch was bedeuteten schon jene charakteristische Technik oder der wohltuende Originalton von Reinhardts Gitarre, wurden sie nicht seinem Ausdruckswillen untergeordnet! Träger seiner Gefühle und Gedanken sind Melodien, die er improvisierend komponiert. Des Lesens und Schreibens von Wort und Noten

unkundig, ist dem 1910 in Belgien geborenen Zigeuner Django Reinhardt die Musik Mittel der Verständigung. Seine Sprache ist kraftvoll; sie erschöpft sich nicht in zusammenhanglosen Floskeln oder in belanglosem Geschwätz. Sie äußert sich in großen, spannungsreichen Bogen, in neuen Melodien,

die Resultat des Weitervariierens ausgewählter Evergreens und Eigenkompositionen sind. So ungezügelt-wild und rhapsodisch Reinhardts Spiel sein kann,

ebenso rasch kann es ins Gegenteil umschlagen und unsagbar zärtlich und liebkosend sein. Die große Skala der Kontraste, die sich im Spiel des einzelnen, aber auch im Mit- und Gegeneinander beider Solisten zeigt, erschließt dem Hörer Hohen und Tiefen menschlicher Emotionen.

Indem Grappeliy und Reinhardt bekannte Melodien

und Eigenkompositionen schöpferisch weiter-variieren, ihre Gedanken und Gefühle dabei einfließen lassen und sie auf diese Weise unentwegt aktualisieren,

fuhren sie das Prinzip der New Orleans- und Dixieland-Bands weiter Zu Recht wird daher unter ihren

Vorbildern neben dem Geiger Eddie South und dem Gitarristen Teddy Bunn immer wieder Louis

Armstrong zitiert. Mag das Spiel von Reinhardt und Grappeliy gelegentlich auch salonhafte Züge aufweisen ~ ihre Art des Improvisierens, des schöpferischen Bereicherns und

Weitervariierens vorgegebenen Materials, ihre Synthese von Elementen des Swings mit französischem Esprit und mit der Musik der Zigeuner, ließen sie einen eigenständigen europäischen Beitrag zum Jazz leisten

Eine Fülle Anekdoten läßt das unterschiedliche Wesen von Reinhardt und Grappelly sichtbar werden: der ,          eine rustikal, ungeschliffen, die Musik der' Zigeuner im

Blut, der andere elegant, die Verkörperung französischen Charmes. Ins Musikalische übertragen, ergeben sich daraus reizvolle Kontraste, die manche ihrer Auf-nahmen - durch die Art, wie sie sich die Themen zuwerfen - wie brillante Florettgefechte erscheinen läßt, wobei ihre Andersartigkeit ebenso sichtbar wird wie ihre Ebenbürtigkeit. In den meisten Jazzbüchern spielt Stephane Grüppeln Reinhardt gegen-über „die zweite Geige". Gewiss ist sein Geigenton verbindlicher, auch tragt er seine Einfalle „kontrollierter" vor; doch was er improvisierend komponiert, das ist 1    keinesfalls unverbindliches Salongeschwätz; es ist

reich an Einfallen, voll Esprit und Witz und tendiert gleichfalls zu größeren melodischen Bogen. Man wünschte sich, neben der Vielzahl junger Gitarristen, aus denen sich vielleicht ein Talent wie Django Reinhardt herauskristallisieren kann, es gäbe auch Geiger, die über den sprühenden Einfallsreichtum eines Stephane Grappelly verfügten. Um welch interessante Farbe damit die Palette der Musik unserer Tage bereichert werden konnte, lassen diese Aufnahmen zweier großer aus dem Jahre 1949 ahnen.

Mehr Informationen
ArtikelnummerAmiga 8 55 241
ProduktnameDjango Reinhardt & Stéphane Grappelli
Preis14,90 €
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InterpretDjango Reinhardt & Stéphane Grappelli
Name - TitelDjango Reinhardt & Stéphane Grappelli
LabelAMIGA
MedientypLP / Vinyl 12"
Vinylgewicht pro Schallplatte140 gramm
Anzahl der Platten1
BeilagenKeine
Allgemeiner PlattenzustandGebraucht
Zustand TonträgerVery Good + (Sehr gut)
Zustand CoverVery Good + (Sehr gut)
PlattenreinigungReinigung mit Plattenwaschmaschine Double Matrix Professionel Sonic (Clearaudio)
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