Dixie-Party

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Dixie-Party

Dixie-Party
Seite 1

Everybody Loves Saturday Night
Komposition und Text: Traditional
Arrangement: Hartmut Behrsing
Jazz-Collegium Berlin

Down By The Riverside
Komposition und Text: Traditional
Arrangement: Heinz Lippold
Ruth Hohmann und das Jazz-Collegium Berlin

Sing On
Komposition: Traditional
Arrangement: Bernd Heinrich
Tower-Jazz-Band

The Entertainer
Komposition und Text: Scott Joplin/
dt: Ruth Hohmann
Arrangement: Hartmut Behrsing
Ruth Hohmann und das Jazz-Collegium Berlin

Marching Through Georgia
Komposition: Traditional
Arrangement: Jürgen Klinkmann
Papa Binnes Jazz Band

High Society Rag
Komposition: Traditional
Arrangement: Bernd Heinrich
Tower-Jazz-Band

Kasseturm-Swing
Komposition und Arrangement: Holm Heinke
Papa Binnes Jazz Band

Seite 2
When The Saints Go Marchin' In
Komposition und Text: Traditional
Arrangement: Wolfgang Riemer
Ruth Hohmann und das Jazz-Collegium Berlin

I Shall Not Be Moved
Komposition und Text: Traditional
Arrangement: Dieter Binus
Papa Binnes Jazz Band 2:05

Just A Little While To Stay Here
Komposition: Traditional
Arrangement: Bernd Heinrich
Tower-Jazz-Band

Maple Leaf Rag
Komposition und Text: Scott Joplin
Arrangement: Hartmut Behrsing
Ruth Hohmann und das Jazz-Collegium Berlin

Over In The Glory Land
Komposition: Traditional
Arrangement: Heinz Lippold
Jazz-Collegium Berlin

Cherry-Brandy
Komposition und Arrangement: Bernd Heinrich
Tower-Jazz-Band

Alabama Jubilee
Komposition: Traditional
Arrangement: Lutz Binneboese
Papa Binnes Jazz Band

Produktion: Jürgen Lahrtz (1979)
Musik- und Tonregie: Siegbert Schneider/Gerhard Kossatz

Jazz-Collegium Berlin:
Ruth Hohmann (voc), Wolfgang Riemer (cl), Wolfgang Müller (tp), Emstgeorg Hering (tp), Heinz Lippold (tb), Hartmut Behrsing (Id, p), Horst Würzebesser (b), Jochen Schulze (dr)
rec. 22. 5. 1979, 6. und 10. 6. 1979, Berlin

Tower-Jazz-Band:
Bernd Eichler (cl), Götz Fredrich (tp),
Bernd Heinrich (tb), Heinz-Jürgen Berger (bg),
Michael Zimmermann (b), Peter Schulz (dr)
rec. 25. 4. 1979 und 2. 5. 1979, Berlin

Papa Binnes Jazz Band:
Holm Heinke (cl, as), Lutz Binneboese (tp), Norbert Klische (tb), Jürgen Klinkmann (p), Dieter Eiinus (g), Dieter Stracke (b), Bernd Blieske (dr) bei Titel 5 zusätzlich Wolfgang Schmahl (cl)
rec. 26. und 28. 6.1979, Berlin

Gestaltung: Karl Groß

Ein gewohntes Bild von den Internationalen Dixieland Festivals, die seit etwa einem Jahrzehnt alljährlich in Dresden stattfinden: Bei Jam Sessions und „Dixie-Parties" im Studentenklub der Technischen Universität oder anderswo begeisterte junge Leute, zuhörend oder tanzend, während Musiker aus den verschiedensten Bands, die   . aus vielen Ländern gekommen sind, frisch-fröhlich miteinander musizieren. Dixieland-Jazz ist für sie Trumpf, immer noch oder immer wieder, wird von ihnen als „happy music", als „glückliche Musik" empfunden, macht einfach Spaß. Diese Musik hat viele Wandlungen durchgemacht ist ein ferner Nachhall jener frühen Jazzmusik, die sich - mit dem Zentrum New Orleans - im Süden der USA herausgebildet hatte und bis in die späten zwanziger Jahre dominierte. In ihrer ursprünglichen Form war sie nicht nur fröhlich; auch Züge von Aufbegehren, bitterer Traurigkeit und Verzweiflung fanden sich in ihr, denn sie reflektierte ja die vorwiegend miserablen Lebensverhältnisse ihrer zuerst fast ausschließlich schwarzen Interpreten. Diese später „New-Orleans-Jazz" oder „Oldtime Jazz" oder - nach den Südstaaten der USA dem „Dixieland" - „Dixieland-Jazz" genannte Musik war unkonventionell und non-konformistisch, so daß die „bessere Gesellschaft" von New Orleans sich ihrer schämte. Eine dortige Zeitung schrieb 1918 ärgerlich: „Wir nehmen die Ehre dieser Elternschaft (für den Jazz) nicht zur Kenntnis. Wenn eine solche Story im Umlauf ist, geziemt es sich für uns, diese Scheußlichkeit in guter Gesellschaft als letzte zu akzeptieren. Wo Jazz auch immer auftaucht, sollte man ihn unterdrücken .. ." Ungeachtet dessen gedieh der folkloristisch geprägte frühe Jazz zu einer Blüte, wurde aber in den dreißiger Jahren durch den weitgehend mit dem kapitalistischen Musikgeschäft liierten Swing verdrängt Erst als der Franzose Hughes Panassie, einer der ersten Jazzkritiker der Welt, 1938 in die USA reiste und dort aufsehenerregende Schallplattenaufnahmen mit wichtigen, aber fast vergessenen Musikern des frühen Jazz wie Sidney Bechet und Tommy Ladnier machte, bahnte sich eine „New-Orleans-Renais-sance" an. Im Rahmen dieses „Revivals", bei dem die amerikanischen Chronisten Rudi Blesh,' Frederic Ramsey jr. und Charles Edward Smith eine maßgebliche Rolle spielten, kam es zu einer Wiederentdeckung legendärer Musikergestalten aus frühester Zeit wie Bunk Johnson und George Lewis, gewannen Old-Time-Musiker wie Kid Ory neue Publizität und etablierten sich unzählige Dixielandbands junger weißer Enthusiasten. Bewahrung der Tradition durch Veteranen stand neben Weiterentwicklung zu zeitgenössischen Formen des alten Jazz (etwa bei den Gruppen von Eddie Condon, bei der Band von Wilbur de Paris und bei Louis Armstrongs All Stars, soweit sich „Satchmo" nicht dem schier allmächtigen Druck der kommerziellen Musikindustrie beugen mußte) und dilettantischem Unvermögen vieler Epigonen. Das Revival blieb nicht auf die USA beschränkt. Namentlich in England bildeten sich um die Wende zu den fünfziger Jahren zahlreiche sogenannte „Trad-Bands"; Humphrey Lyttelton, Ken Colyer, Chris Barber und Acker Bilk sind wohl die bekanntesten Namen dieser Richtung. Um anzudeuten, daß' das Dixielandfieber überall ausbrach, seien wenigstens noch die Dutch Swing College Band aus Holland erwähnt und die australische Graeme Bell's Jazz Gang, d|e sich bereits 1940 formierte und durch ihr Auftreten bei den Weltjugendfestspielen 1947 in Prag und anschließende Konzerttourneen in europäischen Ländern nicht unwesentlich zur Entwicklung des Dixieland-Revivals auf unserem Kontinent beitrug. Amateurformationen schössen allerorts wie Pilze aus dem Boden, der Dixieland wurde so etwas wie eine moderne Form von „Hausmusik". Urwüchsigkeit und Improvisationsfreude feierten fröhliche Urständ. Daß daneben auch unkreatives Epigonentum und schablonenhaftes Kopieren ins Kraut schössen, steht auf einem anderen Blatt; ganz zu schweigen von der Nivellierung und Versimpelung der Dixielandmusik durch gewisse „Musikprofis", die „volkstümliche" Schnulzen in ein Jazzgewand kleideten und oftmals mit diesem „Hänschen-Klein-Dixieland" viel Erfolg und klingende Münze ernten. Insgesamt kann man sagen, daß der heutige Dixieland natürlich nicht mehr die Substanz, die Aussage und die Funktion seines Ahnen, des ursprünglichen frühen Jazz hat. Er ist zu einem Bestandteil der Unterhaltungsmusik geworden, allerdings der Unterhaltungsmusik im guten Sinne des Wortes, und unvergleichlich wertvoller als sehr vieles, was man sonst auch unter diesen Begriff subsumiert. Und der Dixieland hat in seinen besten Beispielen vieles von der jazzigen Substanz bewahrt, von der Stilistik über die Vitalität bis zur Improvisation. Neben den wesentlicheren Formen des zeitgenössischen Jazz kann ihm seine Existenzberechtigung als populäre Variante im großen Feld der Jazzmusik nicht abgesprochen werden. Als fröhliche Musik zum Hören und Tanzen ist er ohnehin unbestritten. Gerade auf diesen Verwendungszweck zielt auch unsere Schallplatte, die deshalb auch den Titel „Dixie-Party" trägt. Sie stellt Aufnahmen von drei DDR-Amateurformationen vor, die alle in Berlin beheimatet sind: Papa Binnes Jazz Band seit über 20 Jahren musizierend und also wohl die „dienstälteste" Oldtime-Band unserer Republik die nicht minder bekannte Tower-Jazz-Band, die ihren Namen der Tatsache verdankt, daß die ersten Proben nach ihrer Gründung vor vielen Jahren in einem Wasserturm stattfanden, und das Jazz-Collegium Berlin mit der Sängerin Ruth Hohmann, die man seit Anfang der sechziger Jahre gern unsere „First Lady of Jazz" nennt. Alle drei waren natürlich auch bei Dixieland Festivals in Dresden dabei und haben dort -und nicht nur dort - zum Gelingen so mancher „Dixie-Party" beigetragen.
Werner Sellhorn (1979)

Mehr Informationen
ArtikelnummerAmiga 8 55 650
ProduktnameDixie-Party
Preis14,90 €
LieferzeitIm Schallplattenladen Stralsund
InterpretVarious Artists
Name - TitelDixie-Party
LabelAMIGA
MedientypLP / Vinyl 12"
Vinylgewicht pro Schallplatte140 gramm
Anzahl der Platten1
BeilagenKeine
Release-Datum1979
Allgemeiner PlattenzustandGebraucht
Zustand TonträgerVery Good + (Sehr gut)
Zustand CoverVery Good + (Sehr gut)
PlattenreinigungReinigung mit Plattenwaschmaschine Double Matrix Professionel Sonic (Clearaudio)
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