Dieter Keitel Big Band - The Swingin' Crew

Dieter Keitel Big Band - The Swingin´ Crew

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Amiga Jazz Serie

Dieter Keitel Big Band
Seite 1
Groove Blues
Komposition und Arrangement: Don Menza

Sig Ep
Komposition: Jack Gale Arrangement: Dieter Keitel

For Lena And Lennie
Komposition: Quincy Jones Arrangement: Dieter Keitel

The Swingin' Crew
Komposition und Arrangement: Dieter Keitel

Seite 2
Woody's Whistle
Komposition: Dusko Goykovich Arrangement: Dieter Keitel

Inside
Komposition und Arrangement: Rolf von Nordenskjöld

Rebound
Komposition und Arrangement: Rolf von Nordenskjöld

Dieter Keitel Big Band:
Konrad Körner (as),
Volker Schlott (as, ss),
Helmut Forsthoff (ts),
Joachim Schmutzler (ts, fl),
Rolf von Nordenskjöld (bars, fl, picc)
llija Sachariew (lead-tp),
Claus-Dieter Knispel (tp),
Joachim Hesse (tp, flh),
Frank-Peter Stübner (tp)
Bernd Swoboda (lead-tb),
Frieder W. Bergner (tb),
Hubert Katzenbeier (tb),
Fredi Lehmann (btb)
Matthias Suschke (p),
Torsten Jeratsch (g),
Horst Würzebesser (b),
Dieter Keitel (dr, Id)
rec. 29./30. 3.1988, Potsdam, Klub der Künstler und Architekten „Eduard Claudius"
Aufnahme: Rundfunk der DDR
(Produktion: Walter Cikan)
Redaktion: Jürgen Lahrtz

Seit zwei Jahrzehnten gehört Dieter Keitel (geb. 1941) zu den versiertesten Jazzschlagzeugern unseres Landes. Neben seinen Engagements in namhaften Formationen - Uschi Brüning & Co., Hannes Zerbe-Blechband, Gruppen um den Keyboarder Reinhard Walter (AMIGA 8 56 215- Pascal von Wroblewski: „Swinging Pool"; 8 56 221 -Jazz-Projekte: „Lights")-und dem Spiel mit eigenen Combos („Jazz Assoziation" u.a.) haben ihn internationale Jazz-Workshops und -Festivals im In- und Ausland bekannt gemacht. Keitel ist darüber hinaus ein gesuchter Musiker in den Studios des Rundfunks und Fernsehens, wo seine Aktivitäten weit über den Jazzbereich hinausgehen, wie nicht zuletzt auch sein Mitwirken in Begleitgruppen für Brecht- und Kästner-Programme von Gisela May beweist.
Eigentlich wollte Dieter Keitel Saxophonist werden. Folgerichtig begann er 1955 deshalb ein Klarinettenstudium an der Musikfachschule Sondershausen. Da dort Mangel an Bewerbern für das Schlagzeugspiel herrschte, wurde er-gegen seinen Willen -für dieses Instrument verpflichtet. Nach den ersten-für Musikschüler verbotenen-Tanzmusikengagements reift in ihm jedoch die Überzeugung, auf dem anfangs ungeliebten Schlagzeug Außergewöhnliches erreichen zu können. Nach Abschluß seiner Studien an der Musikhochschule „Hanns Eisler" in Berlin erhielt er achtzehnjährig in Riesa seine erste Anstellung als Berufsmusiker im Tanz- und Schauorchester „Gloria". 1962 gelang ihm der Sprung ins Tanzorchester „Schwarz-Weiß" (Leitung: Karl Meyer), und von 1966 bis 1971 gehörte er dem Fernsehtanzorchester Fips Fleischer an. Obwohl Dieter Keitel in der Folgezeit vorwiegend in kleineren Formationen mit unterschiedlicher Jazzstilistik tätig war, verfolgte er mit Aufmerksamkeit die Entwicklung des Bigband-Jazz. Genauer: Ihn interessierten insbesondere die sogenannten Mainstream-Bands, die mit ihrer vom Bebop, Blues und Soul geprägten Ausdruckshaltung und unter Berücksichtigung der seit den vierziger Jahren erfolgten melodisch-harmonischen und spieltechnischen Progressionen die Traditionen der swingenden Großformationen weiterführten. 1985 erfüllte sich für Dieter Keitel ein langgehegter Wunsch. Er konnte mit Unterstützung des Komitees für Unterhaltungskunst eine Bigband zusammenstellen. Mit dem programmatischen Namen „The Swingin' Crew" knüpfte sie an eine Entwicklungslinie an, die markiert ist durch die Orchester von Count Basie, Woody Herman, Louis Bellson, Buddy Rieh, Kenny Clarke/ Francy Boland, Thad Jones/Mel Lewis, Toshiko Akiyoshi/Lew Tabackin und anderen. Wesentliche Voraussetzung für ein erfolgreiches Wirken dieses Orchesters war, daß Keitel Partner aus verschiedenen anderen Jazzformationen fand, erfahrene Bigband-Solisten ebenso wie talentierte Musiker der jüngeren Generation, die neben den technisch-stilistischen Kenntnissen auch den unbedingt erforderlichen Idealismus für das Spiel in einer Bigband mitbrachten. Bei den „1. Jazztagen der DDR" in Weimar (Dezember 1985) stellte sich die „Swingin' Crew" erstmals einem größeren Publikum vor (AMIGA 8 56 216-„1. Jazztage der DDR") und schloß damit eine Lücke in der bis
dahin wenig gefächerten, nur auf einige stilistische Bereiche polarisierten Jazzszene unserer Republik. Die sieben Titel der vorliegenden Platte, aufgenommen in direktem Kontakt mit interessierten Zuhörern in anregender Klubatmosphäre, zeugen von Keitels tiefem Verständnis für die historische Rolle des Mainstream-Jazz und die spezifische Form seiner Aktualität. Präzise, in der Geschlossenheit ihrer Phrasierung begeisternde Saxophonsätze, verhalten untermalende Passagen oder sprühende Einwürfe des Blechs und elektrisierende, das Typische der Komposition gleichsam vorwegnehmende „Einstiege" der Rhythmusgruppe verschmelzen mit der scheinbaren Lässigkeit echten Swingfeelings zu einem das ideale emotionale Aufeinanderabgestimmtsein der siebzehn Musiker reflektierenden mitreißenden Bigband-Sound. Zusätzliche Glanzlichter erhält die „Swingin' Crew" durch ihre vorzüglichen Solisten: Joachim Hesse (tp, flh) gleichermaßen überragend in der lyrischen Gestaltung wie in atemberaubendem Power-Play und nicht ohne Humor; Helmut Forsthoff (ts) mit exzellenter Ausgewogenheit zwischen Emotion und Intellekt; Matthias Suschke (p) solistisch brillant und souverän bei der Mitgestaltung der Gesamtkonzeption; Konrad Körner (as) ungestüm vorwärtsdrängend mit sicherem Gespür für die den Kompositionen innewohnenden Grundideen; Frieder W. Bergner (tb) und Horst Würzebesser (b) routiniert und kraftvoll; Rolf von Nordenskjöld (bars, fl, picc) mit wohldosierter Mischung aus Intensität und Intuition; Hubert Katzenbeier (tb) herzhaftzupackend, ideenreich und mit langem Atem; Volker Schiott (as, ss) kühn und mit Konsequenz die harmonischen-Grenzen auslotend. Dazu kommt der allgegenwärtige Drive von Dieter Keitel, dessen makellose Schlagzeugtechnik nicht nur im klug gestalteten Solo Ausdruck findet, sondern der auch mit sicherem Gefühl für stiltypische Akzentuierung seiner Band entscheidend Profil verleiht.
Zwei der Kompositionen, „Sig Ep" und „Woody's Whistle", stammen, charakteristisch in ihrer lakonischen Saxophonsonorität, aus dem Repertoire von Woody Herman, für den Dieter Keitel ein besonderes Faible hat. "Groove Blues" mit seiner unter die Haut gehenden Funky-Stimmung erinnert an die Band des Schlagzeugers Louis Bellson, und „For Lena And Lennie" ist ein Meisterwerk aus der Feder von Quincy Jones, eines jener im langsamen Tempo swingenden Stücke für das Orchester von Count Basie. Die beiden Kompositionen von Rolf von Nordenskjöld, „Inside" und „Rebound", gehören zu den Titeln des Keitel-Repertoires, die sowohl in ihrer harmonischen Struktur als auch in ihrer instrumentalen Komplexheit die Richtung für einen eigenen Beitrag zur Bereicherung des „Jazz-Hauptstroms" andeuten. Als besondere Glanznummer für seine Band hat Dieter Keitel „The Swingin' Crew" geschrieben, eine Up-tempo-Komposition, die nach sich jagenden kurzen Phrasen, unterbrochen von vehementen Improvisationen, im Schlagzeugsolo und dem sich anschließenden unbe-gleiteten Ensemble-Chorus ihren Höhepunkt findet.
Herbert Flügge

Mehr Informationen
ArtikelnummerAmiga 8 56 393
ProduktnameDieter Keitel Big Band - The Swingin' Crew
Preis9,90 €
LieferzeitIm Schallplattenladen Stralsund
InterpretDieter Keitel Big Band
Name - TitelThe Swingin´ Crew
LabelAMIGA
MedientypLP / Vinyl 12"
Vinylgewicht pro Schallplatte140 gramm
Anzahl der Platten1
BeilagenKeine
Release-Datum1988
Allgemeiner PlattenzustandGebraucht
Zustand TonträgerVery Good + (Sehr gut)
Zustand CoverVery Good + (Sehr gut)
PlattenreinigungReinigung mit Plattenwaschmaschine Double Matrix Professionel Sonic (Clearaudio)
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