Der Hirt auf dem Felsen
Der Hirt auf dem Felsen
FRANZ SCHUBERT (1797-1828)
Der Hirt auf dem Felsen op. 129
Für eine Singstimme, Klarinette und Klavier nach Wilhelm Müllers Gedicht „Der Berghirt"
Erika Köth, Sopran Karl Leister, Klarinette Günther Weissenborn, Klavier
Schuberts „Der Hirt auf dem Felsen", einer Gelegenheitskomposition, wird man wohl am ehesten gerecht, wenn man sie als konzertante Szene bezeichnet. Indirekte Auftraggeberin ist die zu dieser. Zeit sehr gefeierte Sängerin Anna Milder (die erste Darstellerin der Leonore in Beethovens „Fidelio"). Schon einmal hatte Schubert der Sängerin, die er sehr schätzte, ein Lied dediziert; den zweiten Gesang der Suleika („Ach, um deine feuchten Schwingen"). In ihrem überschwänglichen Dankschreiben, in dem Anna Milder ihrem ehrlichen Entzücken über die Komposition Ausdruck gibt, bedauert sie gleichzeitig, „daß man alle diese unendlichen Schönheiten nicht dem Publikum vorsingen kann, indem die Menge leider nur Ohrenschmaus haben will." Sie wiederholt deshalb eine schon früher ausgesprochene Bitte, ihr eine Komposition mit „einigen passenden Passagen" zu schreiben, damit sie mit dem Lied auf ihrer bevorstehenden Konzertreise glänzen könne. Immerhin läßt sich der Meister reichlich drei Jahre Zeit, ehe er ihr den inständigen Wunsch erfüllt, und womöglich erfüllte er ihn auch nur, weil er auf eine entsprechende Gegenleistung hoffte, Anna Milder wollte sich nämlich bei der Berliner Oper für einen Kompositionsauftrag für Schubert verwenden. Was er ihr mit der Gesangsszene für Sopran, obligate Klarinette und Klavier lieferte, nämlich das durchkomponierte, motivisch durchgestaltete Lied, war für Berlin etwas völlig Neues.
Der Anlage nach ist die Komposition ein dreiteiliger Monolog nach dem Gedicht „Der Berghirt" von Wilhelm Müller. Der textlich deutlich abfallende Mittelteil: „In tiefem Gram verzehr ich mich ..." ist jedoch nicht original, sondern stammt aus der Feder von Helmine von Chezy. Die Klarinette verkörpert die Schalmei, die der sehnsüchtig singende Hirte zu Zwischenspielen an- und absetzt. Liebevoll folgt Schubert hier der Poesie. Worte wie: „ich singe" und „schwingt sich empor" oder „der Widerhall der Klüfte" werden im Wechsel zwischen Singstimme und Klarinette melodisch ausgekostet. Der Mittelteil in der parallelen Molltonart erhält durch die durchlaufende Achtelbewegung im Klavier eine andere Gangart; die Klarinette wird hier nur zur Stimmungsmalerei benutzt. Dagegen kommt es im lebhaften Schlußteil: „Der Frühling wird kommen" (Allegretto), zu jubelndem Duettieren. Hier sind auch mit leichter Hand — und ohne den Naturton des Stückes zu verletzen — die „passenden Passagen" untergebracht, die sich die Sängerin wünschte. In enger, fast primitiver Begleitfunktion verharrt das Klavier, was ansonsten für das Schubert-Lied ganz und gar nicht typisch ist.
Gerhard Schumann
Artikelnummer | Eterna 5 20 469 |
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Produktname | Der Hirt auf dem Felsen |
Preis | 4,90 € |
Lieferzeit | Im Schallplattenladen Stralsund |
Interpret | Erika Köth, Karl Leister & Günter Weissenborn |
Name - Titel | Der Hirt auf dem Felsen |
Label | Eterna |
Medientyp | EP / Vinyl 7" |
Vinylgewicht pro Schallplatte | 80 gramm |
Anzahl der Platten | 1 |
Beilagen | Keine |
Release-Datum | 1963 |
Allgemeiner Plattenzustand | Gebraucht |
Zustand Tonträger | Very Good (Gut) |
Zustand Cover | Very Good (Gut) |
Plattenreinigung | Reinigung mit Plattenwaschmaschine Double Matrix Professionel Sonic (Clearaudio) |