Das andere Amerika - Paul Robinson & Earl Robinson singen

Das andere Amerika - Paul Robinson & Earl Robinson singen

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Das andere Amerika - Paul Robinson & Earl Robinson singen

SEITE 1
1.  Water Boy (Water Boy, Where Are You Hidin')
2.   Hassidic Chant (A Good Day To The Lord God Almighty)
3.  There Is A Balm In Gilead (There Is A Balm In Gilead)
4.   Oh, My Baby, My Curly Headed Baby (Oh, My Baby, My Curly Headed Baby)
5.   Sometimes I Feel Like A Motherless Child
(Sometimes I Feel Like A Motherless Child)
6.   Passing By (There Is A Lady Sweet And Kind)
7.  The Echo Of Our Youth (The Corn Is Glistening Around Us)
8.   Kevin Barry (In Mountjoy Jail On Monday Morning)
9.   Deep River (Deep River, My Heart Is Over Jordan)
10.   Swing Low, Sweet Chariot (Swing Low, Sweet Chariot)
SEITE 2
11.   Casey Jones (Oh, The Workers On The S. P. Line)
Amerikanisches Volkslied
Text: Joe Hill
12.  The House I Live In (The House I Live In) Komponist: Earl Robinson
Text: Lewis Allan
13.  Joe Hill (I Dreamed I Saw Joe Hill Last Night)
Komponist: Earl Robinson
Text: Alfred Hayes
14.   Free And Equal Blues (I Went Down To St. James' Infirmary)
Komponist: Earl Robinson
Text: E. J. Harburg
15.   Black And White (The Ink Is Black, The Page Is White)
Komponist: Earl Robinson
Text: David Arkin
16.   Spring Song (I Wonder Will It Come Along In Spring)
Komponist: Earl Robinson
Text: Harry Schacter
17.  Good Morning (Good Morning, Good Morning)
Komponist: Earl Robinson
18.  The Quilting Bee
(Oh, The World Is Ail In Pieces Like A Crazy Quilt)
Komponist: Earl Robinson
Text: Jack Shapiro
Paul Robeson, Gesang (Nr. 1-10)
Earl Robinson, Gesang, Gitarre und Klavier (Nr. 11-18)
Aufgenommen im Studio Taubenstraße Berlin, 1959
VEB DEUTSCHE SCHALLPLATTEN BERLIN DDR Made in German Democratic Republic
Gestaltung: Bernd Meier Fotos: ADN Zentralbild

In einem  Konzert, das vom amerikanischen Neger-Magazin „ Freedom ways“ zu Ehren von Paul  Robeson veranstaltet wurde, begann der berühmte  amerikanische Schriftsteller James Baldwin seine Rede mit diesen Worten: „Ich habe Ihnen fast nichts zu sagen, weil zu viel zu  sagen ist."  Es ist in der Tat schwer, das Werk dieses großen Negerkünstlers mit wenigen Worten zu umreißen. Doch, Paul Robesons Lieder sprechen für sich selbst.
Nach  seinem  grandiosen   Erfolg   in   „Showboat" (1929) und „Othello" (1930) hatte sich Paul Robeson zweifellos  allein der Bühne  und   dem   Konzertsaal widmen können. Und doch sang und spielte er nicht nur dort, sondern auch vor einfachen  Menschen. Sie stellten  sich stundenlang nach billigen Eintrittskarten für die Konzerte an, die Paul Robeson in Arbeiterklubs und Versammlungsraumen gab. Paul Robeson fesselte seine Zuhörer mit Opernarien, mit Rezitationen aus Shakespeares Werken,  und er sang mit ihnen die alten Kampflieder. Er weckte ihr Verständnis für klassische und traditionelle Lieder und machte ihnen ihr reiches Kulturerbe bewußt.
Die vorliegende Auswahl ist für das Repertoire vieler seiner Konzerte charakteristisch. Es gab kein Konzert ohne Neger-Spirituals, ohne Blues, ohne die Lieder der Kettensträflinge, von denen „ Water Boy" eines der bekanntesten ist. Neger, die in eine Gruppe von   Kettensträflingen   gerieten,   durften   mit  ihren Mitgefangenen nicht sprechen. Daher teilten sie ihnen ihr Schicksal  durch  Lieder   mit.  Nach  dem  Blues „Sometimes  I  Feel  Like A Motherless Child" sang Paul Robeson oft das Wiegenlied „My Curly Headed Baby". In diesen einfachen Liedern zeigte er seine ganze Ausdrucksstärke.
Nicht allein in den Liedern seines eigenen Volkes besang Paul Robeson Liebe, Kummer, Freundschaft und  Kampf, sondern  auch  in  den   Liedern  anderer Volker. Der „Hassidic Chant", den Sie auf dieser Platte hören, ist ein Lied der jüdischen Hassidim-Sekte. Es stammt aus dem 17. Jahrhundert, aber die bewegende Klage eines unterdrückten Volkes wird auch heute noch verstanden. Das alte englische Lied „Passing By" in der Vertonung von Purcell und das Kirchenlied „There Is A Balm In Gilead" ergreifen den Zuhörer durch ihre Gefühlstiefe.
Paul Robesons größte Leistung aber ist es, dass er seine Zuhörer auch zu Kampfern erzog. Sein Gesang gab ihnen Klarheit und Begeisterung für ihren Kampf. Das irische Revolutionslied  „Kevin Barry" möge für viele dieser Art stehen.
Earl Robinson wurde 1910 in Washington geboren. Er besuchte die Universität von Washington  und beendete sein  Studium  Mitte der dreißiger Jahre. Danach  arbeitete er im Federal  Music  Project. Earl Robinson wurde über Nacht berühmt, nachdem seine „BalIad fur Americans" mit Robeson in der Hauptrolle im Jahre 1939 vom Rundfunk gesendet worden war. 1940 und 1941 wurde ihm das Guggenheim-Stipendium zuerkannt, das ihm ermöglichte, Carl Sandburgs „The People, Yes" zu vertonen. Seit-dem  hat Earl   Robinson  eine  Reihe von  größren Werken komponiert. Zwei von ihnen sind „The Long Train" sowie „Sandhog", beide wurden in der DDR aufgeführt.
Die vorliegende Schallplatte entädlt eine Auswahl seiner berühmtesten Lieder. Für sein Schaffen charakteristisch ist „BIack And White": eine einfache, lebhafte Melodie, voller Optimismus, dazu ebenso einfache Worte.  Doch  welch  große Aussage steht hinter dieser Einfachheit! Das Lied ist der Rassengleichheit gewidmet. Sie ist auch das Thema des im Blues-Stil geschriebenen Liedes „Free And Equal Blues".   Ein  weiteres  zeitgenössisches  Thema,  der Kampf um den Frieden, wird in „Quilting Bee" und im „Spring Song" behandelt. In „Quilting Bee" vergleicht Earl Robinson die Welt mit einer aus lauter bunten, verschieden großen und verschieden geformten Flicken hergestellten  Decke: Sie kann  sehr schön sein,  wenn   alles   harmonisch  zusammengefugt  ist. „Casey Jones" ist eines der großen Lieder der amerikanischen Arbeiterklasse. Es berichtet vom Leben und vom   Tode  des   Lokomotivführers   Casey  Jones,   der seinen Kollegen bei einem Streik auf der South Pacific Railway Line als Streikbrecher in den  Rücken fallt. Zur Strafe muß er dann in der Hölle für den Teufel Kohlen schaufeln. Leichtigkeit und Humor des Liedes beeinträchtigen keinesfalls sein ernstes Anliegen.
Earl Robinson  und Paul Robeson wurden von der amerikanischen Reaktion verfolgt, weil sie für Rassengleichheit,   internationale  Solidarität  und  für  den Frieden kämpften. Beide traten in den Konzertsälen der DDR auf, und wir erinnern uns gern ihrer hervorragenden Leistungen.
In der „Ballad For Americans" singen Paul Robeson und der Chor:
Unser Marschlied durchbricht Mord und Lynchgericht, Und wieder erschallt es überall . . . Tief wie unsere Täler, Hoch wie unsere Berge, Stark wie unser Volk.
Ich singe Amerika - Victor Gorochow. (Deutsch von Herbert Schirrmacher)
Dann wendet sich Paul Robeson an den Chor und fragt: „Wißt Ihr, wer ich bin?" Und der Chor erwidert: „Wer bist du?" Die tiefe,* klare Stimme antwortet: „ Amerika!"
Diana Loeser

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ArtikelnummerEterna 8 10 021
ProduktnameDas andere Amerika - Paul Robinson & Earl Robinson singen
Preis14,95 €
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InterpretPaul Robinson & Earl Robinson
Name - TitelDas andere Amerika - Paul Robinson & Earl Robinson singen
LabelEterna
MedientypLP / Vinyl 12"
Vinylgewicht pro Schallplatte140 gramm
Anzahl der Platten1
BeilagenKeine
Release-Datum1966
Allgemeiner PlattenzustandGebraucht
Zustand TonträgerVery Good + (Sehr gut)
Zustand CoverVery Good + (Sehr gut)
PlattenreinigungReinigung mit Plattenwaschmaschine Double Matrix Professionel Sonic (Clearaudio)
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