Czeslaw Niemen

Czeslaw Niemen

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Czeslaw Niemen

Seite 1
NIEJESTESMOJA
(Du bist nicht mein)
Komposition: Czeslaw Niemen
Text: Czeslaw Niemen

ZECHCESZ MNIE ZECHCESZ
(Du wirst mich schon wollen)
Komposition: T. Jaskiewicz
Text: W. Mlynarski

WROCJESZCZEDZIS
(Kehr noch heut' zurück)
Komposition: Czeslaw Niemen
Text: W. M. Tynarski

Seite 2
GDZIETOJEST?
(Wo ist es?)
Komposition: Czeslaw Niemen
Text: M. Bellan

DZIWNY J EST TEN SWIAT
(Seltsam ist die Welt)
Komposition: Czeslaw Niemen
Text: Czeslaw Niemen

MOJ PEJZAZ
(Meine Landschaft)
Komposition: Czeslaw Niemen
Text: M. Bellan

JEDNEGO SERCA
(Ein Herz allein)
Komposition: Czeslaw Niemen
Text: A. Asnyk

Polnische Jazz- und Beatmusiker traten in den letzten Jahren im internationalen Maßstab mit großem Erfolg auf. Beat aus der Volksrepublik Polen wurde auch in der DDR sehr schnell populär und beeinflußte in verschiedenen Punkten die künstlerische Entwicklung unserer eigenen Gruppen.
Zu den interessantesten Persönlichkeiten der polnischen Beatmusik-Szene gehört zweifellos Czeslaw Niemen. Verehrer wie Kritiker sind sich einig, daß er einen speziellen und sehr eigenwilligen Stil der Beatmusik entwickelt hat, in Komposition und Interpretation beinahe unverwechselbar - man könnte sagen „typisch Niemen".
Wer ist Czeslaw Niemen? Eigentlich heißt er Czeslaw Wydrzycki und wurde.am 19. Februar 1939 in Wasilisski, einem kleinen Städtchen in der Nähe des Flusses Niemen (Bjelorussische SSR) geboren. Sein Vater war von Beruf Instrumentenbauer. Somit hatte Czeslaw bereits in seiner frühen Kindheit Kontakt zur Musik. Als Schuljunge sang er im Kirchenchor seiner Heimatstadt und mit 15 Jahren begann er an der Musikhochschule in Grodno mit ernsthafteren musikalischen Studien. Neben den üblichen Grundkenntnissen lernte er auch, eine Reihe russischer Volksinstrumente zu spielen, so z. B. Bajan und Domra (ein altes russisches Saiteninstrument, ähnlich der Laute).
Im Jahre 1958 siedelte er mit seinen Eltern nach Polen über und setzte sein Studium an der Musikhochschule in Gdansk fort. Er begann, allerdings ohne größeren Erfolg, Fagott zu spielen. In diese Zeit fällt auch sein Debüt als Sänger, wobei das Wort „Debüt" vielleicht etwas hoch gegriffen ist für den bescheidenen Anfang. Im Studentenklub „ZAK" in Gdansk trat-er, zuerst im Duett, später im Trio, auf und sang ein bißchen südamerikanische Folklore, Rock und Bossa Nova. Der eigentliche Durchbruch gelang Niemen im Jahr 1962 beim 1. Festival der Jungen Talente Polens in Szczecin. Er kam dort unter die sogenannten „Goldenen Zehn", und einige Monate später trat er bereits mit der führenden Gruppe „Schwarz und Blau" auf. Es sei vermerkt, daß von dieser Gruppe damals das Motto popularisiert wurde: „Polnische Jugendliche singen polnische Lieder." Damit wurde eine Bewegung eingeleitet, die sich außerordentlich positiv auf die Entwicklung der polnischen Beatmusik auswirkte. In einer Zeit, da die englischsprachige Rock- und Beatwelle zu einer Uniformierung der Tanzmusik führte, demonstrierten polnische Gruppen am überzeugendsten, wie man nationale Traditionen auch in der Beatmusik bewahren kann. Elemente der Volksmusik in Komposition und Arrangement sowie die Tatsache, daß die Titel alle in der Landessprache gesungen werden, geben dem polnischen Beat nach wie vor ein eigenes, interessantes Profil. Niemen behandelt in einem seiner Titel z. B. einen polnischen Nationalhelden, den Freiheitskämpfer der Revolution von 1848, General Bern.
Konzerte in verschiedenen Ländern Europas machten Niemen bald international bekannt und vermittelten ihm selbst zugleich die notwendige künstlerische Erfahrung. Er hatte sich inzwischen eine eigene Gruppe von Musikern, die „Akwarele", gebildet und sang ausschließlich eigene Kompositionen, zu denen er oft die Texte selbst schrieb. Mit dem Titel „Dziwny jest ten swiat" (Seltsam ist die Welt), den er 1967 auf dem Festival des polnischen Liedes in Opole vorstellte, gelang ihm ein überwältigender Erfolg. Eine LP unter dem gleichen Titel verkaufte man in Polen mehr als 200.000 Mal und erklärte sie zur besten Schallplatte des Jahres.
Nach der Rückkehr von einer größeren Tournee, die Niemen u. a. in Italien sehr populär machte, löste er die „Akwarele"-Gruppe auf. Er trat von nun an unter dem Namen „Niemen-Enigmatic"* auf und wählte sich für Konzerte jeweils eine neue Gruppe von Musikern aus. Mit einer solchen Gruppe gab er Ende 1971 auch in unserer Republik eine Reihe von Konzerten. Die vorliegende LP besteht zum größten Teil aus Titeln der letzten Zeit, enthält aber auch einige Aufnahmen aus zurückliegenden Jahren. Der Titel „Gdzie to jest?" (Wo ist es?) entstand 1963 und ist noch vom Rock'n' Roll beeinflußt. „Dziwny jest ten swiat" wurde 1966/67 geschrieben und enthält typische Merkmale der neueren Niemen-Songs - stärkere Verwendung von Orgel und einem hohen Frauenchor sowie im Arrangement melismatische Gestaltung der Gesangsstimme. ** Besonders deutlich lassen sich diese Stilmerkmale in den beiden Titeln „Nie jestes moja" (Du bist nicht mein) und „Jednego serca" (Ein Herz allein) erkennen. Die Verwendung von Elementen der polnischen Folklore tritt am deutlichsten in Rhythmus und Melodie des Titels „Möj pejzaz" (Meine Landschaft) in Erscheinung.

*engl. = rätselhaft
** Melismatik = Verzierung der Melodiestimme über einer Textsilbe. Dieses Melodieprinzip ist heute noch in der Volksmusik arabischer Länder sowie in Aserbaidshan und Armenien gebräuchlich. Niemen hat wiederholt erklärt, daß er in seiner Kindheit sehr beeindruckt war von Aufnahmen des aserbaidshanischen Volkssängers Rashid Beibudow und später be-wußt orientalische Elemente in seinen Kompositionen verwendet habe.
F. O.(1973)

Mehr Informationen
ArtikelnummerAmiga 8 55 309
ProduktnameCzeslaw Niemen
Preis24,90 €
LieferzeitIm Schallplattenladen Stralsund
InterpretCzeslaw Niemen
Name - TitelCzeslaw Niemen
LabelAMIGA
MedientypLP / Vinyl 12"
Vinylgewicht pro Schallplatte140 gramm
Anzahl der Platten1
BeilagenKeine
Release-Datum1972
Allgemeiner PlattenzustandGebraucht
Zustand TonträgerVery Good + (Sehr gut)
Zustand CoverVery Good + (Sehr gut)
PlattenreinigungReinigung mit Plattenwaschmaschine Double Matrix Professionel Sonic (Clearaudio)
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