Count Basie & Lester Young at Newport

Count Basie & Lester Young at Newport

24,90 €
Nicht auf Lager
Lieferzeit: Im Schallplattenladen Stralsund

Count Basie AND Lester Young AT Newport
A-Seite
1.  Swingin' At Newport
(Wilkins)
Count Basie (p)
Frank Wess (ts)
Joe Newman  (tp)
Frank Foster (ts)

2.   Polka Dots And Moonbeams
(Burke — Van Heusen)
Lester Young (ts)
Jo Jones (d)

3.   Lester Leaps In
(Young)
Lester Young (ts)
Jo Jones (d)


B-Seite
4.   Sent For You Yesterday And Here You Come Today
(Rushing /Basie /Durham)
Jimmy Rushing (voc)
Lester Young (ts)
Jo Jones (d)

5.   Boogie Woogie (I May Be Wrong)
(Rushing/Basie)
Jimmy Rushing (voc)
Lester Young (ts)
Jo Jones  (d)

6.   Evenin'
(Daniels/Whiting)
Jimmy  Rushing  (voc)
Lester Young (ts)
Jo Jones (d)

7.   One O'Clock Jump
(Basie)
Count Basie (p)
Lester Young (ts)
Joe  Newman  (tp)
Illinois Jacquet (ts)
Ed Jones (b)
Roy Eldridge (tp)
rec. 7. Juli 1957 Newport

Orchester Count Basie
Wendell Culley,
Joe Newman,
Reunald Jones,
Thad Jones (tp)
Henry Coker,
Benny Powell,
Bill Hughes (tb)
Marshall Royal,
Bill Graham,
Frank Foster,
Frank Wess,
Charlie Fowlkes (saxes)
Count Basie (p)
Freddie Greene (g)
Ed Jones (b)


Fast 8000 Zuschauer füllten die Freilichtanlage im „Freebody Park", als am Abend des 7. Juli 1957 das Schlußkonzert des 4. Jazz-Festivals in Newport/Rhode Island, einem kleinen Badeort an der Atlantikküste, über die Bühne ging. Die Veranstalter hatten das Orchester Count Basie verpflichtet, dessen swingender Kehraus zusammen mit einigen bedeutenden Solisten das I-Tüpfelchen auf diese an Höhepunkten  nicht  gerade  arme viertägige Jazzveranstaltung setzte.
Als sich William Basie, geb. am 21. August 1904 in Red Bank/New Jersey, entschloß, eine eigene Band zu leiten, lagen mehr als zehn Jahre Musikerpraxis hinter ihm.   Den Klavierstunden   bei   seiner  Mutter waren  Jobs   in lokalen  Kapellen  New Yorks  gefolgt, wo er auch den „Harlem-Pianisten Nr. 1", Fats Waller,   kennengelernt   hatte,  dessen  Spiel für seine weitere   musikalische  Entwicklung   richtungweisend wurde.   Um 1929 gelangte Basie mit einer Variete-Truppe nach   Kansas City, dem Zentrum des amerikanischen   Mittelwestens. An der Grenze zwischen Nord- und Südstaaten   gelegen,   war diese   in  Rassenfragen relativ tolerante Stadt mit Dutzenden von Ballsälen, Kabaretts und Kinos auch ein Treffpunkt für  Musiker.    Stummfilmpianist, Mitglied   von  „Walter  Page's  Blue  Devils" und ein Engagement in der Band von Bennie Moten, dem führenden Tanzorchester Kansas Citys — das waren   die   nächsten  Stationen in  Basies   Laufbahn.
Nach Motens Tod im Jahre 1935 löste sich dessen Band auf. Basie stellte daraufhin eine eigene Combo zusammen, zu der u. a. drei Solisten der vorliegenden Platte gehörten: Jimmy Rushing, ein  Blues-Sänger aus Oklahoma City, der Chicagoer Schlagzeuger Jo Jones und der Tenorsaxophonist Lester Young aus New Orleans.   Im Mai 1936 besuchte   der  New Yorker   Jazz-Mäzen   John Hammond den „Reno Club" in  Kansas City, wo Basies 9-Mann-Band auftrat.   Er hatte ihre Musik, die von   einem   Ortssender  aus dem Klub übertragen wurde,  zufällig  gehört und war von ihr so fasziniert, daß er Basie, dem ein  cleverer Rundfunksprecher den Beinamen „Count"  (Graf)   gegeben   hatte, ein Engagement im New Yorker „Roseland Ballroom" vermittelte.
Count Basie hielt auch mit seiner inzwischen auf vierzehn  Musiker erweiterten   Bigband an den Grundprinzipien des Kansas-City-Stils fest.   In Verbindung mit dem ungestüm „hüpfenden"   Viervierteltakt des Jump-Rhythmus verliehen die einfachen, stimulierenden Riff-Themen, meist nach dem zwölftaktigen Blues-Schema aufgebaut, Basies Musik etwas zutiefst Aufwühlendes und Erregendes. Das New  Yorker Publikum  verhielt sich  diesen ungewohnten   Klängen  gegenüber  zunächst reserviert. Erst 1938, als die Band ein Engagement im  „Savoy", dem legendären Ballhaus in Harlem, absolviert hatte und ihre Schallplatten   im Handel erschienen,  wurde sie allgemein anerkannt.
Basies 1957er Orchester ist musikalisch-technisch   perfekter  als das der  dreißiger und vierziger Jahre  und spiegelt besonders in Harmonik und  Solistik Einflüsse der modernen Jazzentwicklung wider.  Seine Kraft schöpft es jedoch  nach wie vor aus der  Blues-Riff-Formel  Kansas  Citys.    Ein   Musterbeispiel dafür  ist „Swingin' At  Newport",  ein  Blues in   dem von   Basie bevorzugten  Medium-Tempo.   Sein  Format  als  Leiter  der  Swingband par excellence dokumentiert sich besonders in seiner unnachahmlichen Einleitung, wie er mit einigen wie zufällig hingeworfenen
Piano-Takten  den Gesamtcharakter des Stücks skizziert, genau   das ideale Tempo festlegt  und   gleichsam   zum   „Motor"  für seine Musiker wird. Ab zweitem Titel nimmt Jo Jones, Basie-Drummer 1936/43 und 1945/48, den Platz Sonny Paynes ein. Sein legato geschlagener Rhythmus und seine ausgeprägte Beckentechnik wirkten stilbildend   auf die Schlagzeuger  des  modernen   Jazz. Wichtigster Solist der Basie-Band der dreißiger Jahre war Lester Willis Young, geb. am 27. Aug. 1909 in New Orleans.   Bereits in Kansas City hatte er, ein Improvisator mit fast unerschöpflichen Ideen, den „Vater des Tenorsaxophons", Coleman Hawkins, bei einer Jam Session geschlagen.   Im  Gegensatz zu Hawkins, der mit voluminöser Sonorität und breitem Vibrato  spielte,   klang  Lesters   Instrument trocken, flach und vibratolos.   Er nahm damals bereits das „kühle" Tonideal   des   modernen Jazz vorweg. Auch mit seinen Improvisationen beschritt er neue Wege, indem er sich nicht an die damals üblichen Einschnitte in der Phrasierung nach jeweils vier Takten hielt, sondern diese Zäsuren in weitgeschwungenen  Melodiebögen  überspielte, bis er einen Gedanken logisch zu Ende geführt hatte.   Sein Stil wurde in den vierziger Jahren zum Vorbild für eine Reihe junger Tenoristen,  die ihn  respektvoll   „Pres"  (Präsident) nannten.    Ende   1940 verließ er Basie, leitete eigene Combos und wurde 1945 Solist in Norman Granz' „Jazz At The Philharmonie-Gruppen.
Sein  Format als souveräner Gestalter  von Balladen   unterstreicht  Lester   Young   auf unserer Platte  mit  „Polka  Dots And   Moon-beams". Die  temperamentvolle Version  seiner Erfolgskomposition „lester Leaps In" und die ausgewogenen Chorusse in den Titeln mit Jimmy Rushing zeigen ihn als mitreißenden Improvisator, der  — obgleich Wegbereiter des modernen Jazz — ein  Swingmusiker geblieben  ist.   Lesters letzte  Lebensjahre wurden  zeitweilig   von   den   Folgen   des   anstrengenden und unsteten Musikerlebens überschattet.   Er erlag,  knapp fünfzig Jahre alt, am 15. März 1959 in New York einem Leberleiden.
Der wegen seiner Körperfülle  „Mr.  Five   By Five" (Herr Plump) genannte Jimmy Rushing war fünfzehn Jahre lang Vokalist der Basie Band.   „Sent For You Yesterday" ist ein typisches Beispiel für seinen urwüchsigen Shout-Stil.   Den  Boogie Woogie über „I May Be Wrong"   charakterisierte   John  Hammond, der  durchs Programm  führte,   mit  der lakonisch-treffenden  Ankündigung:   „Und   nun kochen   Jimmy,   Lester   und  Count zusammen einen Blues ab!"   Rushings Zugabe „Evenin"' gehört bereits seit 1936 zu seinem Standardrepertoire.
Zu einem  „Furioso  in Swing"  gestaltet  sich der „One O'Clock Jump".   Nach der traditionellen Basie-Introduktion, die ein Stück Jazzgeschichte darstellt, weist  Lester Youngs dynamischer Chorus den Weg für die nachfolgenden Solisten. Joe Newman setzt Lesters Gedanken auf der Trompete fort.   Anschließend  brilliert Ex-Basie-Tenorist und „Jazz At   The  Philharmonic"-Star  Illinois   Jacquet mit einem heiseren expressiven Solo. Nach dem   kleinen   „Paradestück" von  Basie   und seinem Bassisten Ed Jones leitet dann Roy „Little Jazz" Eldridge, einer der ersten „himmelstürmenden" Trompeter der Jazzgeschichte, mit  seinem  effektvoll-explosiven   Chorus   zu den Riffs  der phantastischen Schlußsteigerung über und bringt den brodelnden „Basie-Dampfkessel" zum Sieden.
Herbert Flügge

Mehr Informationen
ArtikelnummerAmiga 8 50 076
ProduktnameCount Basie & Lester Young at Newport
Preis24,90 €
LieferzeitIm Schallplattenladen Stralsund
InterpretCount Basie & Lester Young
Name - TitelCount Basie & Lester Young at Newport
LabelAMIGA
MedientypLP / Vinyl 12"
Vinylgewicht pro Schallplatte180 gramm
Anzahl der Platten1
BeilagenKeine
Allgemeiner PlattenzustandGebraucht
Zustand TonträgerVery Good + (Sehr gut)
Zustand CoverVery Good (Gut)
PlattenreinigungReinigung mit Plattenwaschmaschine Double Matrix Professionel Sonic (Clearaudio)
Eigene Bewertung schreiben
Sie bewerten:Count Basie & Lester Young at Newport
Ihre Bewertung