Charlie Mingus

Charlie Mingus

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CHARLIE MINGUS
Seite 1
Take The „A" Train/Exactly Like You
Komposition: B. Strayhorn - J. McHugh/D. Fields

Prayer For Passive Resistance
Komposition: Ch. Mingus

Eclipse
Komposition und Text: Ch. Mingus

Mingus Fingus No. 2
Komposition: Ch. Mingus

Weird Nightmare
Komposition und Text Ch. Mingus

Seite 2
Do Nothing Till You Hear From Me/ I Let A Song Go Out Of My Heart
Komposition: B. Russell/D. Ellington - D. Ellington/Nemo/Mills

Bemoanable Lady
Komposition: Ch. Mingus

Half-Mast Inhibition
Komposition: Ch. Mingus

Mingus Fingus No. 2
Solofolge: Farrell, Lateef, Dotson, Belgrave, Terry, Curson, Williams, Dotson, Belgrave, Terry
Bemoanable Lady Solo: Dolphy

Half-Mast Inhibition
Marcus Belgrave, Hobart Dotson, Ted Curson, Clark Jerry, Richard Williams (tp), Eddie Bert, Charles Greenlea, Slide Hampton, Jimmy Knepper (tb), Don Butterfield (tu), Harry Schuman (oboe), Bob Domenica (fl), Eric Dolphy (fl, as, b-cl), John La Porta (cl, as), Bill Baron, Joe Farrell (ts), Yusef Lateef (fl, ts), Danny Bank (bars), Charles McCracken (cello), Roland Hanna (p), Charlie Mingus (b), Danny Richmond (dr), George Scott, Sticks Evans (perc)
rec. 24. 5.1960, New York

Take The „A" Train/Exactly Like You Solofolge: Farrell, Knepper, Ervin, Lateef
Prayer For Passive Resistance Solo: Lateef

Eclipse
voc. Lorraine Cousins

Weird Nightmare
voc. Lorraine Cousins, Solo: Lateef
Do Nothing Till You Hear From Me/ (a)
l Let A Song Go Out Of My Heart     (b)
linker Kanal: (a) Lateef, Ervin, Dolphy
rechter Kanal: (b) Curson, Knepper, Farrell
Solofolge: Lateef, Farrell, Ervin
Ted Curson (tp), Jimmy Knepper (tb), Eric Dolphy (fl, cl, as, b-cl),
Joe Farrell, Booker Ervin, Yusef Lateef (ts), Roland Hanna oder
Paul Bley (p), Charlie Mingus (b), Danny Richmond (dr)
rec. 25. 5.1960, New York

Übernahme von Phonogram Hamburg

„Viele von uns hätten Lust, zu töten, denn man hat uns wie Tiere behandelt und uns gegenüber faschistische Methoden angewandt"
Äußerungen wie diese sind für Charlie Mingus typisch; sie charakterisieren einen Menschen, der durch das permanente Erlebnis der Rassendiskriminierung in allen ihren Schattierungen, selbst der Lynchjustiz, verbittert und hart geworden ist und zu intensivem politischen Engagement gefunden hat. Jenen Persönlichkeitsfaktor bei der Betrachtung des Künstlers Charlie Mingus unbeachtet zu lassen, hieße, die Einschätzung seiner künstlerischen Resultate rein formal, undialektisch vorzunehmen. Charles „Charlie" Mingus - geboren am 22.4.1922 in Nogales/Arizona - studierte Gesang und Posaune, später Violoncello und Baß (zunächst bei dem Jazzmusiker Red Callender, danach fünf Jahre bei einem Mitglied der New Yorker Philharmoniker), außerdem lernte er autodidaktisch Klavier. Der Baß wurde sein Hauptinstrument, das Klavier sein zweites, jedoch das Komponieren und Arrangieren sein wesentlichstes Betätigungsfeld, verbunden mit der Leitung eigener Ensembles vom Duo bis zur Big Band. Bevor Charlie Mingus den Schritt zum modernen Jazz vollzog und zu einem seiner namhaftesten Repräsentanten aufstieg, spielte er u.a. bei Lee Young (1940), Louis Armstrong (1941-43), Kid Ory, Lionel Hampton (1946-48); dann schon als moderner Stilist in dem für den modernen Kammer-Jazz wegweisenden Red Norvo-Trio (1950-51), Billy Tayler-Trio (1952-53) sowie in den Gruppen von Charlie Parker/ Dizzy Gillespie, Art Tatum, Stan Getz, Bud Powell, Miles Davis und im Orchester Duke Ellington (1953). Mingus' Ambitionen für das Experimentelle gelangten bereits mit seinen ersten eigenen Ensembles im Jahre 1946 (Mingus-Orchester, „Baron Mingus Octet") zu deutlicher Aussage, jedoch mit Nachdruck im Jahre 1949 mit der Big Band „Charlie Baron Mingus Pre-sents His Symphonie Airs". Mingus' ständige Probleme mit kommerziell orientierten Schallplatten-Konzernen ließen ihn 1951 eine eigene Schallplattenfirma mit dem Markenzeichen „Debüt" gründen, die sich um die Entwicklung und Förderung progressiver Jazzmusiker und neuer -tendenzen große Verdienste erwarb. Mitte der fünfziger Jahre rief Mingus eine Jazz-Werkstatt - „Charlie Mingus' Jazz Workshop" -ins Leben, die zu einflußreicher Bedeutung gelangen sollte. Hierfür formierte er unterschiedlichste Besetzungen mit ebenso unterschiedlichen künstlerischen Zielstellungen, unter Einbeziehung experimentierfreudiger, nach neuen Ausdrucksbereichen suchender Musiker, die in den folgenden Jahren als Instrumentalisten/Kompofiisten/ Arrangeure in besonderem Maße die künstlerisch eigenwillige (heute gar nicht mehr so eigenwillig erscheinende) Mingus-Sprache repräsentierten: John La Porta, Teo Macero, Teddy Charles, Mal Waldron, Dannie Richmond, Shafi Hadi, Jimmy Knepper, John Handy III, Booker Ervin, Eric Dolphy, Ted Curson, Jerome Richardson, Jaki Byard, Clifford Jordan, Joe Farrell, Charles McPherson, Julius Watkins, Jimmy Owens, Yusef Lateef u.a.. In Charlie Mingus' Musik erfolgt eine ungewöhnliche, eigenwillige Vermischung Von afroamerikanischer Folklore (Folk Blues, Holler, Shbut, Gospel), modernem Jazz und zeitgenössischer Musik impressionistischer und atonaler Prägung, wobei auch ein deutlicher Einfluß Duke Ellington's erkennbar ist. In seinen experimentellen Arbeiten fand Mingus bereits in den fünfziger Jahren zu Strukturen - u.a. die Neubelebung der seit den New-Orleans-Tagen in Vergessenheit geraten gewesenen Kollektivimprovisation - mit denen er allgemeine Entwicklungen späterer Jahre, z. B. auch den. „Free Jazz", vorwegnahm, womit er für die Jazzentwicklung eine hoch produktive und führende Figur im Sinne von Vorbildcharakter abgab. Darüber hinaus brachte Charlie Mingus auch sein gesellschaftspolitisches Engagement in seiner Musik zu eindeutiger, durchaus provokativer Aussage, sowohl auf konkrete Weise in „Poetry &Jazz"- Programmen (Jazz und Lyrik), als auch mit Kompositionen, denen er durch aussagekräftige Überschriften Konkretisierung verlieh: „The Clown" (Lachen, um nicht zu weinen), „Haitian Fight Song" (Haiti-Kriegslied), „New York Scetchbook" (sozialkritische Betrachtung New Yorker Lebensumstände), „Scenes In The City" (sozialkritische Stadt-Szenen), „No Private Income Blues" (kein Privateinkommen), „Cryin' Blues", „Moanin"' (Weinen und Klagen), „Fables Of Faubus" (Geschichten über den Südstaaten-Gouvemeur und Rassenfanatiker Faubus), „Prayer For Passive Resistance" (Gebet für gewaltlosen Widerstand), „Oh Lord, Don't Let Them Drop That Atomic Bomb On Me" (Kampf dem Atomtod), „Passions Of A Man" (Leiden eines Mannes), „Freedom!" (Freiheit!). Die vorliegenden, 1960 entstandenen Aufnahmen widerspiegeln Musik der damaligen Jazz-Avantgarde und vermitteln ein ausgezeichnetes Spektrum der experimentellen, breitgefächerten Bemühungen von Charlie Mingus, unter Mitwirkung vieler für die Mingus-Musik wesentlich gewesener Solisten. Von besonderem Interesse erscheinen jene Aufnahmen, bei denen jeweils zwei verschiedene Kompositionen - „Take The A-Train"/ „Exactly Like You" und (mit nicht einmal identischen Harmonien) „Do Nothing Till You Hear From Me"/„l Let A Song Go Out Of My Heart" -parallel zueinander gleichzeitig intoniert werden, ( sowie das vielschichtige, form erweiterte, von der zeitgenössischen Musik ganz besonders behaftete Orchesterstück „Half-Mast Inhibition". Daß Charlie Mingus auch noch heute Wesentliches zu sagen hat, bewies er nicht zuletzt bei der Warschauer Jazz-Jamboree '72.
Karlheinz Drechsel (1976)

Mehr Informationen
ArtikelnummerAmiga 8 55 496
ProduktnameCharlie Mingus
Preis24,90 €
LieferzeitIm Schallplattenladen Stralsund
InterpretCharlie Mingus
Name - TitelCharlie Mingus
LabelAMIGA
MedientypLP / Vinyl 12"
Vinylgewicht pro Schallplatte140 gramm
Anzahl der Platten1
BeilagenKeine
Release-Datum1976
Allgemeiner PlattenzustandGebraucht
Zustand TonträgerVery Good + (Sehr gut)
Zustand CoverVery Good + (Sehr gut)
PlattenreinigungReinigung mit Plattenwaschmaschine Double Matrix Professionel Sonic (Clearaudio)
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