Cabaret

Cabaret

12,90 €
Nicht auf Lager
Lieferzeit: Im Schallplattenladen Stralsund

Seite 1

Willkommen
Joel Grey

Mein Herr
Liza Minnelli und Joel Grey

Two Ladies
Marisa Berenson und Joel Grey

Maybe This Time
Liza Minnelli

Sitting Pretty

Tiller Girls
Joel Grey


Seite 2
Money, Money
Liza Minnelli und Joel Grey

Heiraten (Married)
Greta Keller

If You Could See Her
Joel Grey

Tomorrow Belongs To Me
Fritz Wepper

Cabaret
Liza Minnelli

Finale
Joel Grey

Zu den erfolgreichsten Bühnenstücken des musikalischen Unterhaltungstheaters im Jahrzehnt zwischen 1960 und 1970 zählt u.a. das Musical „Cabaret". Es erzielte allein in den USA von 1966 bis 1972 die imponierende Zahl von 1166 Aufführungen. In der DDR wurde dieses Musical erstmals im Januar 1976 von der Staatsoperette Dresden aufgeführt. Seitdem gehört es auch in unserem Lande zu einem der beliebtesten Werke dieses Genres. Das Libretto zu „Cabaret" wurde von Joe Masteroff nach den „Berlin Stories" des Engländers Christopher Isherwood (geb. 1904) und dem Schauspiel „I Am A Camera 'von John van Druten geschrieben. Die Musik komponierte John Kander. Für die Gesangstexte zeichnete Fred Ebb, für die musikalische Einrichtung Ralph Burns verantwortlich, zwei erfahrene und erfolgreiche Praktiker des modernen Musicals. Die Uraufführung von „Cabaret" fand am 20. November 1966 im New Yorker Broadhurst Theatre statt: Chor und Orchester wurden von Harold Hastings geleitet. Es sangen und spielten Jill Haworth, Joel Grey, Bert Convy, Jack Gilford und die große alte Dame des Unterhaltungstheaters, Lotte Lenya, die Witwe des 1950 in den USA verstorbenen Komponisten Kurt Weill. Ihr Kommentar zu „Cabaret": „Ja, genauso war es!"
Die deutschsprachige Fassung von Robert Gilbert wurde zum ersten Male am 14. November 1970 am Theater an der Wien vorgestellt. Zur Wiener Originalbesetzung gehörten Violetta Ferrari, Blanche Aubrey, Klaus Wildbolz, Lya Dulizkaya, Harry Fun, Heide Steinwachs und Ingeborg Knopf. Der Dirigent war Johannes Fenring. Von der Broadway- wie von der Wiener Inszenierung wurden Schallplattenquerschnitte veröffentlicht, zusätzlich Einzelaufnahmen mit Greta Keller. Die musikalische Leitung und Orchestrierung der Film-Version von „Cabaret" übernahm Ralph Burns.
Der amerikanische Komponist John Kander wurde am 18. März 1927 in Kansas City/Missouri geboren. Er studierte an der Columbia University New York, schrieb Film- und Fernsehmusiken, sowie
Songs für so profilierte Künstlerinnen wie Barbra Streisand und Liza Minnelli. Aus der Reihe der bekanntesten Musical-Kompositionen John Kanders seien erwähnt: „A Family Affair" (1962), „Flora, The Red Menace" (1965), „Cabaret" (1966), „The HappyTime" (1968), „Zorbu" (1968), „70, Girls, 70" (1971), „Chicago" (1975) und „The Act" (1977), komponiert für Liza Minnelli.
Die Handlung des Musicals „Cabaret" spielt in den Jahren 1929/30 im Berlin der ausklingenden Weimarer Republik unter den makabren Vorzeichen des sich ausbreitenden Faschismus: Clifford Bradshaw, ein junger amerikanischer Schriftsteller, reist nach Berlin, um einen Roman über diese wildbewegte, politisch brisante Zeit zu schreiben. Im Kit-Kat-Klub, einem der damals beliebten Amüsier-Lokale, lernt er die Tingel-Tangel-Sänge-rin Sally Bowles kennen. Beide verlieben sich, ziehen zusammen und wohnen bei Fräulein Schneider, einer nicht mehr jungen Pensionsvermieterin. Der Berliner Alltag wird von den sich zuspitzenden politischen Verhältnissen beschattet. Es kommt zu antijüdischen Ausschreitungen. Fräulein Schneider wehrt sich gegen die Heirat mit dem jüdischen Obsthändler Schultz. Sie fürchtet Schwierigkeiten für ihre Pension. Im Verlauf der politischen Auseinandersetzungen wird Clifford Bradshaw von aufgehetzten SA-Männern brutal zusammengeschlagen. Ernüchtert muß er erkennen, welch Ungeist sich in Deutschland entwickelt und ausbreitet. Er bittet Sally, die ein Kind von ihm erwartet, mit ihm nach Amerika auszureisen. Aber Sally glaubt, ohne den Kit-Kat-Klub nicht leben zu können, läßt ihr Kind abtreiben und bleibt in Berlin. Beide wissen, daß das keine Lösung ist und resignieren. Diese Entscheidung entspricht genau der schwankenden Haltung Christopher Isherwoods, der zwar über die Wirtschaftskrise der endzwanziger Jahre und über den aufkommenden deutschen Faschismus sachlich berichtete, ohne sich zu einer bewußten politischen Einstellung zu bekennen. Clifford trennt sich von Sally und fährt nach Amerika zurück, um seinen Roman über das Berlin der Jahre 1929/50 zu schreiben. Wird sein Buch die Wahrheit widerspiegeln? Oder bleibt die erlebte harte Wirklichkeit nur Theorie? Das Musical bleibt uns die Antwort schuldig.
Im Mittelpunkt der Filmversion von „Cabaret" steht die Schauspielerin, Tänzerin und Sängerin Liza Minnelli: Sie wurde am 10. März 1946 in Los Angeles/Californien geboren. Ihre Mutter war die bekannte Schauspielerin Judy Garland (1922-1969), ihr Vater der nicht weniger berühmte Film-Regisseur Vincente Minnelli, ein Meister des filmischen Melodrams amerikanischer Prägung.
Die nachfolgenden biografischen Hinweise verdanken wir dem Dresdner Filmkritiker Karl Knietzsch: Liza Minnelli begann wie ihre Mutter (ein berühmter Kinderstar ihrer Zeit) sehr früh zu spielen, tanzen und singen. Auch als Imitatorin erregte sie Aufsehen, vor allem, wenn sie den großen Fred Astaire nachahmte. Nach dem Besuch von mehreren europäischen Schulen trat sie mit sechzehn Jahren als Sängerin und Tänzerin in Nachtklubs und Varietes auf. Ein kurzes Studium an der Sorbonne blieb Intermezzo. Der Drang zur Bühne war stärker. 1965 wurde Liza Minnelli als beste Musical-Darstellerin mit dem Broadway-Preis des Jahres ausgezeichnet („Flora, The Red Menace"). Ein Jahr später erhielt sie von dem Schauspieler und Regie-Debütanten Albert Fonney das Angebot, in London ihren ersten Film zu drehen („Charlie Bubbles"). Liza Minnellis zweite Filmrolle („The Sterile Luckoow") brachte 1970 internationale Anerkennung: Auf dem X. Filmfestival von Mar del Plata wurde die junge Künstlerin mit einem Darstellerpreis ausgezeichnet. Dieser Erfolg konnte 1972 mit der Verfilmung des Musicals „Cabaret" noch übertroffen werden. Als beste Darstellerin erhielt die Minnelli den begehrten „Oscar"
Zur Auswahl dieses Film-Querschnitts: In der zwielichtig-bisexuellen Figur des Conferenciers vereinen sich - ganz im Sinne des Gesamtkunstwerkes Musical -Gesang., Tanz, Darstellung und Pantomime. Er begrüßt die Gäste mit „Willkommen, Bienvue, Welcome" und stellt die Amüsiermädchen des Kit-Kat-Klubs vor. Für den Film wurden von John Kander zusätzlich die Songs „Mein Herr", „Maybe The Time" und „Money Makes The World Go Round" komponiert, gleichsam maßgeschneidert für den Multi-Star Liza Minnelli und für Joel Grey (Conferencier). Michael York (Clifford Bradshaw) tritt in diesem Querschnitt nicht in Erscheinung. „Two Ladies" (Nichts wäre mir so lieb) ist ein bezeichnendes Beispiel für Kanders schlagerhafte Musical-Songs. Die instrumentale Dixieland-Nummer „Sitting Pretty" (Ich liege richtig) charakterisiert die groteske Welt des Conferenciers. Fräulein Schneiders sehnsüchtig-nostalgisches Lied „Married" (Heirat) wird in dieser Aufnahme von der großartigen Diseuse Greta Keller gesungen. „Tomorrow Belongs To Me" (Der morgige Tag ist mein), angestimmt von dem Nazi Ernst Ludwig (Fritz Wepper), läßt die faschistische Zukunft vorausahnen. Wurde John Kander dazu von der Intonation des deutschen Volksliedes „Ich weiß nicht, was soll es bedeuten" inspiriert? Die Gedichte von Heinrich Heine Wurden bekanntlich in den Jahren nach 1933 verboten.
Gottfried Schmiedel (1982)

Mehr Informationen
ArtikelnummerAmiga 8 55 939
ProduktnameCabaret
Preis12,90 €
LieferzeitIm Schallplattenladen Stralsund
InterpretVarious Artists
Name - TitelCabaret
LabelAMIGA
MedientypLP / Vinyl 12"
Vinylgewicht pro Schallplatte140 gramm
Anzahl der Platten1
BeilagenKeine
Release-Datum1982
Allgemeiner PlattenzustandGebraucht
Zustand TonträgerVery Good + (Sehr gut)
Zustand CoverVery Good + (Sehr gut)
PlattenreinigungReinigung mit Plattenwaschmaschine Double Matrix Professionel Sonic (Clearaudio)
Eigene Bewertung schreiben
Sie bewerten:Cabaret
Ihre Bewertung