Blamu Jatz Orchestrion - live

Blamu Jatz Orchestrion - live

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Blamu Jatz Orchestrion - live

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Sebastian Kornsäugel spricht einleitende Worte

Gruß aus Klingenthal
Komposition: Ernst Uebel

Tiger Rag
Komposition: Nick LaRocca

Schneewalzer
Komposition und Text: Thomas Koschat

Klarinetten muckel
Komposition: Folklore

Blueberry Hill
Komposition und Text: Lewis/Stock/Rose

La Paloma
Komposition und Text: Yradier (unter Verwendung von „Da Da Da ich lieb dich nicht du liebst mich nicht aha aha aha" Komposition und Text: Remmler/Kralle)

Sir Duke
Komposition: Stevie Wonder

Trompeten-Echo
Komposition: Slavko Avsenik

Seite 2
Jersey Lightning
Komposition: Luis Russell

Bourbon Street Parade
Komposition und Text: Barbarin

Hey Jude
Komposition: John Lennon/Paul McCartney

Lady Madonna
Komposition: John Lennon/Paul McCartney

Sebastian Kornsäugel begibt sich an ein Glas

Ice Cream
Komposition und Text: Johnson/Moll/King/Robinson (unter Verwendung von „Am Sonntag will mein Süßer mit mir Segeln geh'n" Komposition und Text: Profes/Gilbert und „Wer uns getraut" aus „Der Zigeunerbaron" von Johann Strauß) Arrangements: Blamu-Jatz-Orchestrion

Blamu-Jatz-Orchestrion:
Bernd Forkel (Banjo, Gesang, Leitung)
Bernd Klinkhardt (Posaune)
Thomas Syrek (Trompete)
Thomas Klippstein (Klarinette, Saxophon)
Günther Herfurth (Helikon)
Wolfgang Möller (Schlagzeug)
als Gast: Marianne Baer (Gesang)
Musik- und Tonregie: Walter Müller
Produktion: Karl Heinz Ocasek

Blamu - das klingt ein wenig wie der Name eines Schwermaschinenbetriebes. Es ist aber nur das Kürzel für Blasmusik.
Jatz mit tz - das deutet darauf hin, daß es sich keinesfalls um „bierernste" Jazzmusiker handelt. Aber wird da nicht Geheiligtes entweiht? Ist „entweihen" hier Programm? „Uns hat es nicht befriedigt, die ,alten Meister' zu kopieren. Wir suchten nach Formen, um den Rahmen zu sprengen und auch Lieder zu spielen, die an sich gar nicht für Dixieland-Besetzung gedacht sind", meinen dazu die Mitglieder des Jatz-Orchestrions. So gerät dann beispielsweise bei einem Beatles-Song in Schunkellied-Version von Blamu der gesamte Saal in Bewegung und die Mitsinger stellen sich ohne Aufforderung ein. Besonders effektvoll sind entsprechende Brüche: hier taucht plötzlich ein Stück Modern-Jazz-Parodie auf.
Ich war bei jenem Live-Mitschnitt im Dezember 1983 in der Moritzbastei zu Leipzig dabei und sah, was diese Musik auslöst: Lebenslust. Im ehrwürdigen Gewölbe bildeten sich spontan Tanzkreise. Der jahrhundertealte Putz kam ins Rieseln. Diese Musik stiftet zum Spaß an. Vielleicht, weil es eine „Musik zum Anfassen" ist.
Wenn Sie mal Gelegenheit haben, das Blamu-Jatz-Orchestrion zu sehen, möchte ich Sie gleich vor Thomas Syrek an der Trompete warnen. Dem bin ich echt auf den Leim gegangen: der singt und singt und dabei singt er gar nicht! Er steht nur hinter einem Mikro und mimt so unheimlich intensiv. In Wirklichkeit wirkt schräg dahinter Blamu-Chef und Melonenträger Bernd Forkel, der mit seinen Ansagen im gepflegten Schul-Rest-Russisch die Zuhörer entzückt.
Forkel ist also der geistige Vater der Truppe, prägte diese Musikanten, entwickelte das Konzept „Jazz mit Spaß". 1976 brachte er alle unter seine Melone. Seit 1981 arbeiten sie als Profigruppe.
Ihr New-Orleans-Erlebnis hatten sie in Weimar (fast alle sind Absolventen der Hochschule für Musik „Franz Liszt") und das liebliche Thüringer Land ist ihre Heimat. Sie stammen aus Orten, deren Namen durchaus der Hauch eines internationalen Flairs umschwebt. Oder hätten Sie gedacht, daß es in der DDR Schwallungen, Brehme, Nazza, Königsee und Crock gibt? Vielleicht kommt ihr Dixieland auch so urwüchsig daher, weil er tief drinnen im Walde gewachsen ist? Wäre ich ein Fachmann auf diesem Gebiet, müßte jetzt hier mal eingefügt werden, daß es sich um exzellente Musiker handelt. Als schlichter Hörer kann ich nur sagen, daß mir ihre musikalische Art sehr gefällt. Dabei sind sie mit ihrem Ulk und Nonsens im besten Sinne volkstümlich. Ein wichtiger Vorteil der Dixieland-Gruppen ist, daß sie sehr variabel einsetzbar sind. Sie können „blitzplatz" ein Platzkonzert geben, im Kulturhaus, auf der Wiese oder im Zirkuszelt spielen. Und ein weiterer Vorteil: Dixieland-Musik verbindet auch Generationen. Opa und Enkel haben für diese Töne gleichermaßen ein Ohr. In der Beurteilung ihrer Arbeit haben die Blamu-Leute alle Extreme erlebt: da gibt es Jazzer-Kollegen, die diesen Stil als musikalische Scharlatanerie ansehen. Ein Professor sprach von einer „Bereicherung der Nationalkultur". Ein Rezensent schrieb über seinen Beitrag „Heiterkeit, die keine war". Und ein verantwortlicher Leiter eines Großbetriebes behauptete sogar, daß sich nach ihrem Konzert die Arbeitsproduktivität erhöht hätte!
Die Meinung des Ministeriums für Kultur: ein Preis bei der 7. Leistungsschau der Unterhaltungskunst. Schließlich: humorlosen Menschen würde ich nicht raten, sich diesen Jatz mit Latz (in solchen Hosen kommen sie daher) anzuhören. Denn die müßten dann den lachenden Leuten erklären, daß sie Heiterkeit empfanden, die gar keine war.
Bernd-Lutz Lange

Mehr Informationen
ArtikelnummerAmiga 8 56 037
ProduktnameBlamu Jatz Orchestrion - live
Preis7,90 €
LieferzeitIm Schallplattenladen Stralsund
InterpretBlamu Jatz Orchestrion
Name - TitelLive
LabelAMIGA
MedientypLP / Vinyl 12"
Vinylgewicht pro Schallplatte140 gramm
Anzahl der Platten1
BeilagenKeine
Release-Datum1984
Allgemeiner PlattenzustandGebraucht
Zustand TonträgerVery Good + (Sehr gut)
Zustand CoverVery Good + (Sehr gut)
PlattenreinigungReinigung mit Plattenwaschmaschine Double Matrix Professionel Sonic (Clearaudio)
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