Bing Crosby & Louis Armstrong

Bing Crosby & Louis Armstrong

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Bing Crosby und Louis Armstrong
A-Seite
1. Preacher
(Silver /Simon)
2. Dardanella
(Bernhard / Black / Fisher)
3. Muskrat Ramble
(Ory / Gilbert)
4. Sugar
(Pinkard / Mitchell / Alexander)
5. Let's Sing Like A Dixieland Band
(Bergman)

B-Seite
6. Way Down Yonder In New Orleans
(Creamer/ Layton)
7. Bye  Bye Blues
(Hamm / Bennett / Lown / Gray)
8. At The Jazz Band Ball
(La Rocca / Shields / Mercer)
9. Rocky Mountain Moon
(Mercer)
10. Little Ol’ Tune
(Mercer)
11. Brother  Bill
(Armstrong)

Louis Armstrong
(voc, tp)

Bing Crosby
(voc)
Orchester und Chor
Leitung: Billy May
rec. Mai/Juni 1960
New York


Es spricht für die Beliebtheit eines Stars, wenn die Fans und Verehrer von ihm sprechen, indem sie nur seinen Vornamen oder sogar seinen Spitznamen anführen. Das gilt auch für die popuIärsten Vertreter des Jazz: „E11a“ das ist Ella Fitzgerald — .der „Count“, das ist Williom Count Basie — der „Duke“, das ist Edward Kennedy Duke Ellington —„Bird‘. das ist Charlie Parker — Prez, das ist Lester Young — „Lody Doy, das ist Billie Holiday usw. Trüge diese Schallplatte nur den Titel „Bing & Satchmo, wüßte dennoch nicht nur der Experte, daß damit Louis Armstrong und Bing Crosby gemeint sind. Beide besitzen seit Jahrzehnten einen großen Namen. In der amerikanischen Schlager- und Unterhaltungsmusik höheren Niveaus, beide haben ein Inniges Verhältnis zum Jazz.
Aber Armstrongs Verhältnis zum Jazz zu sprechen, hieße Eulen noch Athen tragen. Als stilbildender Solist hat er maßgeblich die Entwicklung dieser Musik mitbestimmt, zumal er mit ihr zusammen In New Orleans aufwuchs. Aber Bing Crosby ist den meisten nur als Vertreter der sogenannten „popular music“ ein Begriff. Bestenfalls weiß man noch, daß er beim Titel „Now Yau Has Jazz“ des Films „High Society mit jazzoidem Sprechgesang die Mitglieder der Armstrong All Stars vorstellte, Wem aber ist bekannt, daß Bing Crosby nicht nur „White Christmas“ und ähnliches sang, sondern auch als Gesangsolist oder als Mitglied des Vokaltrios „Rhythm Boy“; bei Jazzaufnoamen von Bix Beiderbecke, Frank Trumbauer, der Dorsey Brothers von Duke Ellington, Don Redmon, Louis Armstrong, Jack Tecigorden, seines Bruders Bob Crosby u. o. zu hören Ist, auch mit Dixielandgruppen wie der Firehouse Five?. Der 1904 in Tacoma, Washington, geborene Bing, der eigentlIch Harry Lillis Crosby heißt, spielte schon Schlagzeug in einer Band, die er während seines College-Studiums zusammen mit dem Bruder der Sängerin Mildred Boiley, Al Rinker, gründete. Rinker, Crosby und Harry Borris sangen dann auch als „Rhythm Boys“ — zuerst beim Pseudo-Jazz-Orchester von Paul Whiteman, der sie 1927 engagiert hatte. Bald war Bing Crosby auch ein gesuchter Solist Im Rundfunk und beim Film. Nachdem sich die kommerzielle Musikindustrie seiner bemächtigt hatte, sang er fast nur noch Schlager, Chonsons und Sweetmusik. Aber gelegentlich hat er immer wieder Aufnahmen gemacht — wie die dieser Platte —‚ bei denen zumindest ein großer Einfluß des Jazz erkennbar ist. Die Aufnahmen dieser Platte sind nicht die ersten, die Satchmo und Bing machten. Vorher war es schon 1936 (Pennies From Heaven), 1951 (‚.Gone Fishin‘) und 1956 (_Now You Has Jazz) zu Begegnungen der beiden Sänger gekommen. 1955 machte Armstrong übrigens 4 Aufnahmen mit Bings Sohn Gary Crosby. Was sowohl Bing oh auch Satchmo auszeichnet, ist ihr großes Talent für das, was man in der Welt der Musikunterhaltung eine „show“ nennt. Armstrong ist das von den Jazzpuristen stets böse angekreidet worden. So schrieb beispielsweise der Mitarbeiter des französischen Jazzjournals „Jazz Hot“ Jean Tronchot 1959: „Das Herz möchte einem brechen, wenn man sieht, wie ein Genie... sich zur Freude eines größtenteils aus Laien zusammengesetzten Publikums zum Hanswurst macht. Diese Grimassen, dieses dauernde Händeschütteln mit Trummy Young nach jedem Solo, die Art. wie er das Publikum aufstachelt. mitten In einem Chorus zu applaudieren, dieser Einkriegezweck um das Piano herum während des Tiger Rag. zu dem das Publikum frenetisch brüllt, diese wohl kaum geschmackvollen Gags, die bei jedem Konzert wiederholt werden — oh dos dient doch nur dazu, mit kommerziellen Mitteln eine an sich schon große Popularität noch größer zu machen, ich frage mich, ob man es wohl wagen würde, eine solche ‘Show‘ eingefleischten Gegnern des Jazz zu zeigen. die dann bestimmt ein für allemal davon überzeugt wären, daß Jazz und Zirkus ein und dasselbe sind ……….Hoffen wir für´s nächste Mal, daß Armstrong
darauf verzichtet, sich dergestalt zu prostituieren. Vernünftigere, weniger fanatische Kritiker haben dem entgegengehalten, daß die „shohw“. das „sich verkaufen des Musikers nun einmal in aller Welt gebräuchliche Attribute des Bühnenkünstlers sind, mit denen er den zunächst nicht so aufnahmewilligen Teil das Publikums für seine Darbietung gewinnt und darüber hinaus überhaupt komödiantisches Vergnügen produziert.  Zur-Schau-stellen, „show“ in angemessenem Rahmen ist nichts Schlechtes — außer dann, wenn damit mangelndes Können verdeckt werden soll. Und davon kann bei Armstrong Ja gewiß nicht die Rede sein.
So bieten Bing Crosby und Louis Armstrong auf unserer Platte auch eine „show“ haben und spenden sie Spaß am humorvollen Komödiantentum. Sie haben gar nicht die Absicht, mit bitterernstem Gesicht ein bitterernstes Jazz-Opus für Snobs zu kreieren —sie singen und swingen In hemdsärmeliger Weise einige beliebte Titel des „popular jazz“, wobei ihnen das Vergnügen an ihren Duetten aus den Augenwinkeln blitzt. Der Komponist Johnny Mercer schreibt im Begleittext der amerikanischen Originalveröffentlichung dieser Platte, alles, was er jungen Künstlern zu den Aufnahmen sagen könne. sei, sie sollten sie sich anhören und davon lernen. Recht hat er. Es gibt wohl kaum einen Sänger. der Kid Orys guten alten „Muskrat Ramble“ so gelöst und zwingend vortragen kann wie Bing und Satchmo, der dem gewiß nicht selten interpretierten Titel „Dardanella“ solchen Charme verleihen kann wie die beiden. Und wenn Armstrong bei „Let´s Sing Like A Dixiel<nd Band“ mit unnachahmlichem Scatgesang die Instrumente eines Dixieland-Ensembles imitiert, ist der Ohren. schmaus perfekt. Mag sein, daß manch humorloser Jazzfreund die Aufnahmen mit falschem Maß mißt und sie zu oberflächlich, zu schlagerhaft. zu belanglos findet. Aber Satchmo und Bing wollten sicher auch nicht mehr machen als eben „happy music“ wie die Amerikaner sagen — eine fröhliche Musik, die vielen gefällt und doch so viel von dem bot, was wir Jazz nennen.
Werner Sellhorn

Mehr Informationen
ArtikelnummerAmiga 8 50 081
ProduktnameBing Crosby & Louis Armstrong
Preis19,90 €
LieferzeitIm Schallplattenladen Stralsund
InterpretBing Crosby & Louis Armstrong
Name - TitelBing Crosby & Louis Armstrong
LabelAMIGA
MedientypLP / Vinyl 12"
Vinylgewicht pro Schallplatte180 gramm
Anzahl der Platten1
BeilagenKeine
Allgemeiner PlattenzustandGebraucht
Zustand TonträgerVery Good + (Sehr gut)
Zustand CoverVery Good (Gut)
PlattenreinigungReinigung mit Plattenwaschmaschine Double Matrix Professionel Sonic (Clearaudio)
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