Mozart-Briefe Mit Mozart-Musik

Mozart-Briefe Mit Mozart-Musik

14,90 €
Nicht auf Lager
Lieferzeit: Im Schallplattenladen Stralsund

Mozart-Briefe Mit Mozart-Musik

Mozart-Briefe mit Mozart-Musik

Ein musikalischer Spaß KV 522
4. Presto

Briefe
An die Cousine, Mannheim, 13. November 1777
An den Vater, Mannheim, 13. November 1777
An  den Vater,  Mannheim, 8.  November 1777

Serenata notturna D-dur KV 239
1.  Marcia: Maestoso
Briefe
An  den  Vater,  Mannheim,  7.  Februar  1778
An  den  Vater, Wien,  IS.  Dezember 1781

Die Entführung aus dem Serail
Ouvertüre
Briefe
An Constanze,   Dresden, 13. April 1789
An  Constanze,   Wien  1789
An  Constanze,   Wien, 7.  Juli  1791

Konzert für Horn und Orchester Nr. 3 Es-dur KV 447
2.  Romanze:  Larghetto
Brief
An den  Vater,  Wien.  4.  April  1787

Adagio c-moll KV 546 4
Briefe
An   den  Vater,  Wien,  9.   Mai   1781
An   den  Vater,   Wien.   12.   Mai   1781
An   den Vater.  Wien,  19.  Mai  1781
An   den Vater,  Wien,  20.  Juni  1781

Figaros Hochzeit
Will der Herr Graf
Briefe
An den Vater, Wien, 26. September 1781
An  einen  Theaterdichter,   Wien,   21.   März  1785

Sinfonie G-dur KV 318
1. Allegro  spuritoso
2 Briefe
An Constanze 7.  und 8. Oktober 1791

Sinfonie Es-dur KV 543
4. Finale: Allegro

Horst Drinda, Sprecher
Regie: Renate Thormelen

Briefe sind Spiegel der Seele, in die eigentlich nur zwei Menschen hineinschauen dürfen: der sie geschrieben hat, und der sie empfängt. Oder soll man sie Bildern vergleichen? Dann wären Briefe wie sie das 19. Jahrhundert überlieferte oder solche aus unseren Tagen umständlich ausgeführten Ölgemälden vergleichbar: beziehungsvoll, übernatürlich, geistreichelnd und schön. Briefe des 17. und 18. Jahrhunderts aber könnte man paradoxerweise Fotografien, Momentaufnahmen nennen. Sie vermögen nichts vorzutäuschen, sind unbestechlich und enthüllend; sie verbergen keinen Winkel des Herzens, der ganze Mensch spricht sich in ihnen aus. Die Pfalzgräfin Liselotte hinterließ uns solche Schätze und Frau Aja. Aber die berühmtesten von allen sind die Briefe von Mozart. Denn selbst Heimweh oder liebende Sorge der Mutter brachten nicht das hervor, was dieses Musikerherz zu erfassen vermochte. „Das Herz adelt den Menschen" hat er in einem seiner Briefe geschrieben, und „Den Himmel zu erringen ist etwas Herrliches, aber auch auf der Erde ist es unvergleichlich schön. Darum lasset uns Menschen sein!" Der antiabsolutistische und in gewissem Sinne auch antiklerikale Zusammenhang solcher Formulierungen wird erst dann voll verständlich, wenn wir aus Mozarts Briefen — wenn nicht schon aus seiner Musik — die volle Bedeutung begriffen haben, die das Wort „Mensch" für ihn besitzt. Für Mozart umfaßt es alles: den Schickschnack der „Bäsle"-Briefe und die ideale Zielstrebigkeit Sarastros, die säuischen Kanons und das g-moll-Quintett; die Krönungsmesse und den Brief an den Vater über seinen Wiener Abschied aus des Erzbischofs Diensten. — Und sicher muß man auch das hinzurechnen, was eine spätere Zeit mit dem Begriff des „Allzumenschlichen" zu vertuschen suchte; Die Bettelbriefe des sozial wie künstlerisch einsam-gewordenen an den Kaufmann Puchberg und die moralisierenden Mahnschreiben an Constanze, die es bestimmt mit Mozart nicht leicht hatte und es sich deshalb gern leicht machte.
Der Begriff der fotografischen Treue, auf Mozarts Briefe angewendet, ist natürlich doch ungenau, wenngleich gesagt werden muß, daß keine Biografie den Lebens- und Werdegang dieses genialen Frühvollendeten detaillierter und getreuer nachzuzeichnen vermag. Es waltet in seinen schriftlichen Berichten bei aller Naivität durchaus etwas Künstlerisches — keineswegs Gekünsteltes, das ihn in die Nähe großer Erzähler rückt. Seine Stilmittel sind Natürlichkeit und Unverblümtheit; seine Ideen sind die eines großen, über allem Gemeinen stehenden Menschen; sein Ziel ist die Kunst.
Mozarts „Musikalischer Spaß" (für 2 Violinen, Viola, Baß und 2 Hörner), dessen 4. Satz unsere Schallplatte einleitet, will hier nur als heiterer Auftakt zu dem Spaß des Bäsle-Briefes gelten. Das Werk entstand zehn Jahre nach jenem Brief und befindet sich zeitlich in Nachbarschaft mit „Don Giovanni" und der „Kleinen Nachtmusik". Der Beiname „Dorfmusikanten-Sextett", der von den bieder falsch blasenden Hörnern hergeleitet wird, ist so unpassend wie möglich. Nichts lag Mozart ferner, als die österreichischen Volksmusikanten zu verulken. Vielmehr nahm er sich einen komponierenden Dilettanten aufs Korn, der seine Kräfte an einer veritablen „Sinfonie" messen zu müssen glaubt. Das kammermusikalisch besetzte Werk kann daher orchestral ausgeführt werden.
Gleich dem Brief an die Augsburger Cousine Maria Anna Thekla Mozart, mit der Wolfgang Amade dem Schriftwechsel nach zu urteilen recht herzlich intime Regungen verbanden, stammen die beiden Briefe an den Vater aus dem Jahre 1777. Mozart befand sich erneut auf einer Kunst-Reise, die nicht so sehr dem Konzertieren und Einsammeln von Kompositionsaufträgen diente als der Suche nach einer Anstellung, die ihm mehr künstlerische und persönliche Freiheit bieten könnte als die Konzertmeister-Position am salzburgischen Erzbischofshofe. Diesmal befand sich Mozart nur in Begleitung der Mutter. Sie sollte Salzburg nicht mehr Wiedersehen und starb auf der nächsten Station der Reise, in Paris. Der Inhalt dieser Mannheimer Briefe spiegelt recht genau, weshalb es einem Mozart unter den damaligen Bedingungen so schwer werden mußte, ein seinem Künstlertum gemäßes „Auskommen" zu finden. Scheinbar werden hier ganz persönliche Probleme behandelt; in Wirklichkeit aber geht es um die Durchsetzung jener bürgerlich-plebejischen Lebensauffassung, die Vater Leopold Mozart im aufklärerischen Sinne selbst in seinen Sohn hineingepflanzt hatte und mit deren weit gereiften Ergebnissen er sich nun seinerseits auseinanderzusetzen hatte. — In diese Briefe eingefügt ist ein Satz aus einer jener herrlichen Serenaden-Musiken, mit denen der junge Mozart seinen Salzburger Brotherrn zu bedienen  hatte und in die er bereits Jahre zuvor (in diesem Falle 1776, als Zwanzigjähriger) seinen ganzen Bürgerstolz gelegt hatte.
Als Mozart sich im Jahre 1781  endlich aus den drückenden Salzburger Verhältnissen   befreit hatte, trat wenig später Constanze Weber in sein Leben, die er bald   darauf   heiratete.   Ihr   ist   in   der „Entführung aus dem Serail" ein ideales Denkmal  gesetzt worden.  Freilich  haftete   der   Ehe   von   vornherein   etwas eigentümlich   Zufälliges  an,   denn   Mozarts   ganze   Neigung   hatte   ursprünglich   Constanzes Schwester Aloysia  gegolten, und erst mit Nachhilfe der tüchtigen    Schwiegermutter   entschloß   sich der   hoffnungsvolle   Liebhaber   zur   Ehe mit Constanze. So mag die Constanze der   „Entführung"   zweierlei   Charaktere spiegeln.   Mozarts   Familienleben   war, wie   die   Briefe   lehren,   nicht   nur   von finanziellen   Sorgen   überschattet.   Dennoch hat er seine Frau bis an sein Ende zärtlich    geliebt.   —   Das    Hornkonzert KV 447 stammt  aus  dem  Jahre  1783, aus jenen ersten, erfolgreichen und auch im Privatleben frohen Zeiten, in denen die Mozarts einen lebhaften geselligen und    musikalischen    Freundeskreis   um sich    hatten,   darunter   den   Hornisten Leutgeb,  dem das Stück gewidmet ist. Den tiefsten  Einblick  in  Mozarts Charakter   und   Weltauffassung   gewähren wohl jene Briefe, die er anläßlich seines   Zerwürfnisses   mit   dem   Erzbischof von Wien aus an den Vater nach Salzburg   richtete.  Von  dem  Münchner  Erfolg  des  „Idomeneo"  weg  nach  Wien befohlen    (der    Erzbischof   weilte    mit seinem   Gefolge  dort),   nahm   er  ähnlich   seinem   Figaro  den  Kampf gegen alle   Entwürdigung   des   Künstlers   und der  Kunst  auf,  die  hier  herrschte  und die der Entfaltung seiner Persönlichkeit und seiner „ganzen  Ideen" so lastend entgegenstanden.    Er    spielte    seinen Herrn  Grafen   und   Erzbischöfen  wahrlich „eins auf"! Der Vater freilich sah's mit   Bedenken.     Doch   Mozart   mußte diesen   Schritt   tun.   Die   Meisteropern, die Kammermusik, die Sinfonien seines klassischen Wiener Jahrzehnts von 1781 bis 1791 wären ohne den gewaltsamen Schritt hin zur frei wirkenden Künstlerpersönlichkeit in ihrer Fülle der Gedanken urrd neuen Inhalte nicht vorstellbar. Was Mozart künstlerisch und menschlich in   diesen   Jahren   durchfocht   und   was sich demgemäß in seinen Briefen spiegelt, steht in unmittelbarem Zusammenhang   mit der  vorbeethovenschen Aktivität   der   Idee,   die   wir   nicht   zuletzt aus den schnellen Sinfoniesätzen seiner letzten Jahre spüren.          
Horst Seeger

Mehr Informationen
ArtikelnummerLitera 8 60 036
ProduktnameMozart-Briefe Mit Mozart-Musik
Preis14,90 €
LieferzeitIm Schallplattenladen Stralsund
InterpretHorst Drinda
Name - TitelMozart-Briefe Mit Mozart-Musik
LabelLitera
MedientypLP / Vinyl 12"
Vinylgewicht pro Schallplatte140 gramm
Anzahl der Platten1
BeilagenKeine
Release-Datum1964
Allgemeiner PlattenzustandGebraucht
Zustand TonträgerVery Good + (Sehr gut)
Zustand CoverVery Good + (Sehr gut)
PlattenreinigungReinigung mit Plattenwaschmaschine Double Matrix Professionel Sonic (Clearaudio)
Eigene Bewertung schreiben
Sie bewerten:Mozart-Briefe Mit Mozart-Musik
Ihre Bewertung