Chris Barber´s Jazz Band - Chris Barber in Berlin

Chris Barber´s Jazz Band - Chris Barber in Berlin

14,90 €
Auf Lager
Nur 1 übrig
Lieferzeit: Im Schallplattenladen Stralsund

Chris Barber´s Jazz Band - Chris Barber in Berlin

Battersea Rain Dance

Mercy, Mercy Mercy

New York Town Blues

Jeep´s Blues

Shout ´em Aunt Tillie

Harlem Bound

Over in the Gloryland

Saratoga Swing

Work Song

Den „Modernen“ ist er zu traditionell — den“ Traditionellen“ zu modern. Und Barber macht daraus keinen Hehl. Auf die Frage. wie er zum Free Jazz stehe, den irreführenden Bestrebungen, sich von jeglichen Bindungen  an musikalische Ordnungsprinzipien „frei“ zu machen, antwortete er offenherzig: ich halte es für lächerlich, diese Experimente dem Publikum als Jazz oder gar Unter haltung vorzusetzen.“ — Daß der Name Barber seit einigen Jahren in den Umfragen der amerikanischen Jazzeitschrift ‚DownBeat“ fehlt, nimmt daher nicht wunder. Was die traditionelle Seite betrifft, so meint Barber: „Die meisten Leute kommen zu unseren Konzerten, um die Musik zu hören, die von Anfang an mit unserem Namen verbunden war und dazu gehört — ‚Ice Cream‘. Würden wir jedoch jeden Abend nur diese alten Stücke und den alten Sound bringen, wäre das kommerziell, obgleich wir damit wahrscheinlich mehr Publikumserfolg hätten.“ Barber mag damit auf den Fakt anspielen, da nach dem Jazzfestival in Birmingham 1968 die Band von Alex Welsh an die Spitze der traditionellen Gruppen gesetzt wurde und das Jazzpodium schrieb : ‚Wenn einst Bands wie die von Chris Barber, Acker Bilk u. Co. ihre Popularität dem von ihnen praktizierten New Orleans Jazz verdankten, so hat sich Welsh nie von seinem Dixieland-Stil entfernt und damit nun den verdienten Erfolg errungen.“ Offenkundig hält Barber weder vom chaotischen Extrem des Free Jazz etwas, noch von einem sich schablonenhaft kopierenden New Orleans bzw. Dixielandstil. Obgleich er eine überzeugter Anhänger der Periode des volkstümlichen Jazz blieb, war dies für ihn nie ein Grund zur Stagnation: Die Arbeit mit einer Rhythmusgruppe ohne Piano ließ Barber zum Pionier des englischen „TradSounds“ werden, 1955 half er seinem singenden Banjoisten Lonnie Donegan, den .Skiffle“ bekannt zu machen, und mit Monty Sunshines Version von „Petite Fleur“ löste die Barber Band 1957 eine wahre Flut von Klarinetten-Stücken in der Art von „Summer Set“ und ‚Stranger on the Shore“ aus. Zwischen 1960/61 begann Barber neben ‚reinezn Dixieland“ den Blues, und hier insbesondere den Rhythm and Blues, eine Mischung aus Volksliedblues, Gospel-Song und Merkmalen der negerischen Big Band des modernen Swing, in sein Programm einzubeziehen. Wenige Jahre später drängte es ihn zu erneuten Veränderungen. Sein Kommentar:
„Ich mußte feststellen, daß unser Stil allmählich degenierte und eine Bluttransfusion von Nöten wäre. Unsere Musik war zu einem Stillstand gekommen; sie entwickelte sich einfach nicht mehr weiter.“ Den Ausweg sah Barber in der Verpflichtung eines Gitarristen. Seit etwa vier Jahren hilft nun John Slaughter, die Musik der Barber Band entscheidend mitzuprägen.
Der Mitschnitt des Konzertes im Berliner Friedrichstadt-Palast vom  26. November 1968 bestätigt diese dynamische Weiterentwicklung. Das Programm reicht vom Traditional und  H.P. Johnsons „Harlem Bound“, einem der Ragtime-Tradition verpflichteten Titel, über typische Swing-Nummern aus der Feder Duke Ellingtons bis hin zu den Vertretern zeitgenössischer Strömungen, Nat Adderly und Joe Zawinul.
Naturgemäß birgt ein Programm, das einem Exkurs durch die Jazzstile gleicht, Gefahren der Uneinheitlichkeit, des „ZerfIießens“ in sich. Barber entgeht ihnen durch das Auswahlprinzip, indem er neben bewährten Erfolgsnummern zeitgültige, melodisch-ausdrucksstarke und emotional weitgefächerte Titel bevorzugt ; mehr noch, indem es ihm und schien Musikern gelingt, die Titel aus einer Sicht heraus zu interpretieren, in der die Traditionslinie des vitalen, volkstümlichen, lebensverbundenen Jazzens der New Orleazis-Zeit mitschwingen — wenn auch vielfach gebrochen und nicht frei von Elementen eines kommerziell ausgerichteteiz Showhgeschäfts.
Die Mitschnitte bestätigen, wie sehr die Barber Band, ungeachtet aller zeitgenzät5en und notwendigen Bluttransfusionen“ ihrer persönlichen Spielart treu geblieben ist. Steht doch schon in den ersten englischen Programmheften zu lesen, daß Chris die Posaune hart und explosiv spielt, der Trompeter Pat Halcox hingegen einen verbindlich-lyrischen Ton bevorzugt usw. Was darüber hinaus Chris und seine sechs Musiker an originellen, kontrastierenden und reizvollen Nuancen anzubieten haben, wird mit Sonderbeifall quittiert. Das der Zuhörer nicht nur „mit gerissen“, sondern bereichert und angeregt wird, verweist auf die Wertigkeit dieser Musik und ihrer Interpretation.
H. P. Hofmann (1969)

Mehr Informationen
ArtikelnummerAmiga 8 55 198
ProduktnameChris Barber´s Jazz Band - Chris Barber in Berlin
Preis14,90 €
LieferzeitIm Schallplattenladen Stralsund
InterpretChris Barber´s Jazz Band
Name - TitelChris Barber in Berlin
LabelAMIGA
MedientypLP / Vinyl 12"
Vinylgewicht pro Schallplatte180 gramm
Anzahl der Platten1
BeilagenKeine
Allgemeiner PlattenzustandGebraucht
Zustand TonträgerVery Good + (Sehr gut)
Zustand CoverVery Good (Gut)
PlattenreinigungReinigung mit Plattenwaschmaschine Double Matrix Professionel Sonic (Clearaudio)
Eigene Bewertung schreiben
Sie bewerten:Chris Barber´s Jazz Band - Chris Barber in Berlin
Ihre Bewertung