Chet Baker - Peace

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Chet Baker - Peace

Amiga Jazz Serie
CHET BAKER - PEACE

Seite 1
Syzygies
(David Friedman)

Peace
(Horace Silver)

Lament For Thelonious
(David Friedman)

Seite 2
The Song Is You
(Jerome Kern)

Shadows
(David Friedman)

For Now
(David Friedman)

Chet Baker (tp)
David Friedman (mar, vib)
Buster Williams (b)
Joe Chambers (dr)
rec. 23. Februar 1982, New York Übernahme von Enja Records, München/BRD

Chesney H. ,Chet' Baker wurde am 23. Dezember 1929 in Yale/Oklahoma geboren. Als Dreizehnjähriger bekam er sein erstes Instrument, eine Posaune. Wenig später wechselte er zur Trompete. Erste „professionelle" Spielerfahrungen sammelte er 1947 als Angehöriger einer Army Band, und hier kam er nach eigenen Aussagen auch zum erstenmal mit Jazz in Berührung - durch Schallplatten von Harry James, Stan Kenton und Dizzy Gillespie. Baker war (mit Unterbrechungen) bis 1951 Armeemusiker, zuletzt in Kalifornien. Nach seiner Entlassung spielte er dort auf der lokalen Club-Szene und wurde im Mai 1952 bei einer Jam Session in Los Angeles zum erstenmal aufgenommen. Nach einem kurzen Intermezzo mit einer Dixielandband ergab es sich, daß Charlie Parker zu einem Vorspiel einlud.
„Als ich in den Club kam" erinnert sich Baker, „waren schon alle Trompeter von Los Angeles da. Ich kam dran, ging rauf und spielte zwei Stücke, und Parker brach das Vorspiel ab und engagierte
mich vom Fleck weg. Damals war ich 22....Als Bird dann wieder nach New York ging, sagte er zu Dizzy und Miles: ,lhr solltet aufpassen - dort an der Westküste gibt es so einen jungen weißen Typ, der wird euch noch auffressen!" Daß diese scherzhafte Bemerkung schon bald durch die Resultate der Jazzpolls belegt werden sollte, ist der Begegnung Chet Bakers mit dem Baritonsaxophpnisten Gerry Mulligan zu verdanken. Der Sensationserfolg ihres elfmonatigen Gastspiels in einem kleinen, nur 85 Gäste fassenden Club und die in jener Zeit entstandenen Platten des pianolosen Quartetts machten Jazzgeschichte. In der gleichermaßen kraftvollen wie entspannten Musik der Gruppe vereinten sich gesangliche Melodik und rhythmischer ,drive' auf eine Weise, die es im Jazz jener Jahre lange Zeit nicht gegeben hatte. Das breite Publikum hatte den Bebop als zu hektisch, den Cool Jazz als zu steril abgelehnt - plötzlich gab es nun wieder eine Musik, in der Anspruch und Publikumswirksamkeit auf einen Nenner gebracht waren. Chet Bakers gedeckter, verhangener Ton, seine geschmeidige Phrasierung und melancholische Ausstrahlung paßten ideal zum musikalischen Konzept Mulligans, und dazu sah Chet noch so sympathisch aus „wie der erste Junge, den deine Schwester aus dem Jugendklub mit nach Hause bringt" (Kritikerzitat aus den fünfziger Jahren). So war es nicht verwunderlich, daß der Trompeter schon ab 1953 die Jazzpolls mit großem Abstand anführte.
Über Senkrechtstart und Erfolg machte sich Baker in einem Interview des Jahres 1977 relativierende Gedanken: „Ich denke, daß ich jetzt doppelt so gut bin wie damals, als ich den Downbeat-Poll gewann - und jetzt bin ich dort so etwa auf Platz 22. Aber ich bin doppelt so gut wie damals - also ist das alles irgendwie blöd! Gewiß, auf der ersten Mulligan-Platte spielte ich einige hübsche Sachen. Es war ein neuer Stil - soft, melodisch. Ich meine, die Leute warteten damals auf so etwas und sie brauchten es auch, und es hat sich einfach so ergeben, daß ich genau zu jener Zeit damit herauskam und eingeschlagen habe. Aber ich glaube nicht, daß ich als Trompeter auch nur halb so gut war wie Dizzy Gillespie oder Kenny Dorham. Und Clifford Brown gab es auch noch - du lieber Gott! Darum war es für mich einfach unverständlich, daß ich den Poll gewonnen haben sollte. Es war wohl eine Art zeitbedingter Mode."
Der Starruhm des Mittzwanzigers und der ihm plötzlich ermöglichte Luxus in Verbindung mit Bakers Verletzlichkeit, Melancholie, ja Depressivität - dies könnte eine Ursache für den 1957 beginnenden, langen Leidensweg sein, in dem Baker wohl jede Station des sozialen Abstiegs, der physischen und psychischen Verletzung erfahren und voll durchlitten hat. 1974 kam es dann zu einem Comeback - bei einem Konzert in der New Yorker Carnegie Hall, das ihn wieder mit Gerry Mulligan zusammenbrachte. Danach haben die Tournee- und Aufnahmeaktivitäten Bakers kontinuierlich zugenommen. Allein während der achtziger Jahre entstanden etwa ein Dutzend Veröffentlichungen des Trompeters. Obwohl er stilistisch der „kühlen" Traditionslinie Bix Beiderbecke-Miles Davis treu geblieben ist, hat er sich (nach J. E. Berendt:) „zu einem Trompeter mit zupackender attacca entwickelt, der durch die formale Geschlossenheit und Logik, mit der er seine Chorusse improvisiert, bestechend wirkt". Eine Bewertung, die auch voll für die vorliegende Platte zutrifft. Der melodische Erfindungsreichtum Bakers, sein verhaltener Trompetensound, die beseelte, nachdenkliche Ausstrahlung - all dies mündet in eine anscheinend noch „schönere" Musik, als man sie früher von ihm kannte. Man findet keine grellen Töne - Pastellfarben herrschen vor, ruhige Tempi. Ein Kreis adäquater Spielpartner trägt dazu bei, daß diese Produktion mehr ist als eine „Trompetenplatte mit Begleitung" (David Friedman dürfte für die Konzeption und musikalische Leitung verantwortlich sein) - und dennoch: die stimmungsvolle Atmosphäre wird in hohem Maße von den Soli Bakers bestimmt.
Rolf Reichelt (1984)

Mehr Informationen
ArtikelnummerAmiga 8 56 087
ProduktnameChet Baker - Peace
Preis17,90 €
LieferzeitIm Schallplattenladen Stralsund
InterpretChet Baker
Name - TitelPeace
LabelAMIGA
MedientypLP / Vinyl 12"
Vinylgewicht pro Schallplatte140 gramm
Anzahl der Platten1
BeilagenKeine
Release-Datum1985
Allgemeiner PlattenzustandGebraucht
Zustand TonträgerVery Good + (Sehr gut)
Zustand CoverVery Good + (Sehr gut)
PlattenreinigungReinigung mit Plattenwaschmaschine Double Matrix Professionel Sonic (Clearaudio)
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