Chansons bei Marianne

Chansons bei Marianne

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Chansons bei Marianne

Die Reise in das Herz / Marianne Wünscher, Rolf Zimmermann & Sein Orchester

Mutterns Hände / Willi Narloch, Rolf Zimmermann & Sein Orchester

In der Rue Royale / Annekathrin Bürger, Rolf Zimmermann & Sein Orchester

Das goldene Medaillon / Monika Gabriel, Günther Haack, Rolf Zimmermann & Sein Orchester

Das gehorsame Mädchen / Eva-Maria Hagen, Rolf Zimmermann & Sein Orchester

Singt eener uff´n Hof / Horst Weinheimer, Rolf Zimmermann & Sein Orchester

Tamerlan / Evamria Bath, Rolf Zimmermann & Sein Orchester

Die Kleptomanin / Marianne Wünscher, Rolf Zimmermann & Sein Orchester

Der ewige Wandervogel / Günther Sonnenberg, Rolf Zimmermann & Sein Orchester

Ich baumle mit de Beene / Monika Gabriel, Rolf Zimmermann & Sein Orchester

Ich weiß Bescheid / Günther Haack, Rolf Zimmermann & Sein Orchester

Ich brauche das für meine Nerven / Lissy Tempelhof, Rolf Zimmermann & Sein Orchester

Chanson vom Charakter / Rolf Herricht, Rolf Zimmermann & Sein Orchester

Wir sind süß, aber doof / Annekathrin Bürger, Evely Cron, Rolf Zimmermann & Sein Orchester

Mesdames et Messieurs! Hochgeschätztes Publikum! Gestatten Sie, daß ich mich Ihnen vorstelle: Madame Chanson ist mein Name. Sie kennen mich nicht? Aber Sie haben doch sicher schon von mir gehört? Vielleicht sogar auch von der Sendereihe „Chansons bei Marianne" im Deutschen Fernsehfunk, wo mich meine charmanten Gastgeber Marianne Wünscher und Rolf Zimmermann zwei Jahre lang in  immer wechselndem  Gewand  vorstellten?
Sollten Sie aber tatsächlich die große Unterlassungssünde begangen haben, mich nicht zu kennen, dann ist es jetzt noch Zeit, sie wiedergutzumachen; denn — man bekommt ja nicht alle Tage eine so reizende Person wie mich zu hören, die, ohne aufzuschneiden, von sich behaupten kann, das achte Weltwunder zu sein. Runde 900 Jahre bin ich jetzt jung; dabei noch immer quicklebendig wie am ersten Tag. Und das alles ohne Pomade und Schminke. Wo ich zur Welt kam? In Frankreich natürlich, wo sonst? Schon wegen  l'amour und  so  .  .  .
Freilich habe ich nicht nur von der Liebe gelebt — schließlich bin ich ja — trotz gelegentlicher Seitensprünge — eine anständige Frau; und ich gehörte auch nie zu denen, die vor lauter „Herz, Schmerz und dies und des" blind wurden für das, was um sie herum vorging. Im Gegenteil, „mir kann keener", wie der Berliner sagen würde. Ich fühle jedem auf den Zahn, so wie er 's verdient: dem einen gutmütigspöttisch, mit einem kameradschaftlichen Schulterklopfen, dem anderen ironisch und auch anklagend, wie mich dgs mein Freund Beranger in der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts lehrte. Pardon — einer meiner Freunde, wollte ich sagen . . .
Zu Ihrer Beruhigung: wenn ich auch öfter den Galan wechselte — mir selber bin ich eigentlich immer treu geblieben. (Und das will etwas "heißen, wie die Damen unter Ihnen sicher gern zugestehen werden!) Wie einst dem großen Dichter Goethe, so wurde auch mir jede Begegnung zu  einer Art  Jungbrunnen.
Eines Tages entdeckten mich dann schließlich zu meiner großen Freude auch die braven Deutschen. Aber „brav" waren eigentlich weder Kurt Tucholsky, noch Erich Weinert, Klabund oder Frank Wedekind, die auch zu den „Chansons' bei Marianne" beisteuerten. Glücklicherweise. Denn mit einer brav-hausbackenen Gesinnung ist weder mir noch denen gedient, die mit meiner Hilfe ihre Kritik an den Mann bringen wollen. Immer frisch von der Leber weg, ein wenig keck, ein wenig frivol — so fühle ich mich am wohlsten, und so mögen mich auch die Kenner unter den Männern von heute am liebsten. Daher gestatte ich mir den kleinen Rückfall ins Sentimentale nur dann und wann einmal.

Nun habe ich aber genug von mir erzählt. Jetzt ist es an der Zeit, ein wenig mehr von den unermüdlichen Geburtshelfern der insgesamt sechs Sendungen zu berichten, aus denen die Beiträge auf dieser Schallplatte ausgewählt wurden.
Da ist zunächst Marianne Wünscher, die vor etwa zwei Jahren den hübschen Einfall hatte, mich aus meinem etwas zurückgezogenen Dasein hervorzuholen und wieder mehr ins Licht der Öffentlichkeit zu rücken. Vielen von Ihnen ist Marianne sicher vom Fernsehen und aus Hörspielen bekannt, von der Leinwand oder auch von den Brettern, die die Welt bedeuten. Sie war es auch, die als charmante Gastgeberin — oft mit einem kleinen Schalk im Nacken — die verbindenden Texte zwischen den einzelnen Chansons sprach. Wie sie mir anvertraute, machte es ihr mächtigen Spaß, immer wieder von einer anderen Seite her ein Zipfelchen vom Geheimnis meiner Vielseitigkeit zu lüften. Sagen Sie doch selbst, die Sie mich schon etwas näher kennen: Hätten Sie geglaubt, daß ich so wandlungsfähig bin? Hier zeigt sich wieder, daß wir Frauen doch die besseren Diplomaten  sind.
Deshalb kann ich auch ruhig eingestehen, daß ich ohne Männer gar nicht leben könnte. Ganz besonders denke ich dabei an Rolf Zimmermann, der die Schauspieler am Flügel begleitete, die Musik zu einigen Chansons selbst komponierte und zu anderen Chansons ein modernes Arrangement schuf, das dem Geschmack der Zeitgenossen Rechnung trägt. Beim „Medaillon", das Günther Haack und Monika Gabriel vortragen, vertrat Rolf Zimmermann sogar zweimal Vaterstelle, denn außer der Musik schrieb er dazu auch, den Text.
Auf keinen Fall vergessen will ich, daß auch Annelotte Heinze als Redakteurin, Martin Eckermann als Regisseur und Hans Krause, der die Manuskripte der Sendereihe schrieb, großen Anteil daran hatten, daß ich zu einem so munteren   Springinsfeld  wurde.
Aber Hand aufs Herz - ohne die Jünger Thalias hätte ich kaum so freimütig zeigen können, was alles in mir steckt. Und mancher Musenfreund wird an seinem Liebling ganz neue Züge entdecken. Denn wer hätte zum Beispiel von Rolf Herricht erwartet, daß er über so ernste Dinge wie über den Charakter philosophiert? Und sind Sie, meine Damen und Herren, nicht alle ein bißchen schockiert, wenn ausgerechnet so reizende junge Pflanzen wie Annekathrin Bürger und Evelyn Cron behaupten: „Wir sind süß, aber doof ..." Daß Marianne Wünscher nach ihrer „Reise in das Herz" sich als „Kleptomanin" entpuppt, dürfte auch zu denken geben . . . Aber warum soll ich Ihnen eigentlich schon vorher alles verraten? Greifen Sie einfach zu den „Chansons bei  Marianne" . . .                                  
Alfred Eckelmann

Mehr Informationen
ArtikelnummerAmiga 8 40 032
ProduktnameChansons bei Marianne
Preis9,90 €
LieferzeitIm Schallplattenladen Stralsund
InterpretVarious Artists
Name - TitelChansons bei Marianne
LabelAMIGA
MedientypLP / Vinyl 12"
Vinylgewicht pro Schallplatte140 gramm
Anzahl der Platten1
BeilagenKeine
Allgemeiner PlattenzustandGebraucht
Zustand TonträgerVery Good + (Sehr gut)
Zustand CoverVery Good + (Sehr gut)
PlattenreinigungReinigung mit Plattenwaschmaschine Double Matrix Professionel Sonic (Clearaudio)
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